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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Subtropen - Suchitoto.

dritte, die Differenz (den Unterschied), findet, die, zu dem Subtrahendus addiert, den Minuendus gibt. Das Zeichen der S. ist - oder ÷, gelesen minus oder weniger, z. B. 12-4=8. Das Verfahren bei S. mehrzifferiger Zahlen besteht gewöhnlich darin, daß man die einzelnen Ziffern des Subtrahendus von den (nach Befinden um 10 vermehrten) des Minuendus subtrahiert, z. B. 25831-16543 wird gerechnet 3 von 11 gibt 8, 4 von 12 gibt 8, 5 von 7 gibt 2, 6 von 15 gibt 9, 1 von 1 gibt 0; in Österreich und auf einzelnen Schulen anderwärts rechnet man dagegen: 3+8 ist 11, 5 (nämlich 4+1)+8 ist 13, 6 (5+1)+2 ist 8, 6+9 ist 15, 2+0 ist 2. Das Resultat ist also 9288. Das letztere Verfahren ist vorzuziehen, weil man bei Gewöhnung an dasselbe bei der Division die abzuziehenden Teilprodukte nicht hinzuschreiben braucht, sondern gleich den Rest angeben kann.

Subtropen, der zu beiden Seiten der Tropen gelegene Gürtel, ausgezeichnet durch die Gleichmäßigkeit der Temperatur, umfaßt die Gegenden mit ausgesprochenem Winterregen. Subtropisch, dem Tropischen sich annähernd, z. B. subtropische Vegetation.

Subulirostres, s. v. w. Pfriemenschnäbler.

Sub una specie (lat.), unter einerlei Gestalt, nämlich nur des Brotes, wie die Katholiken das Abendmahl genießen; sub utraque specie, unter beiderlei Gestalt (vgl. Abendmahl und Hussiten).

Subura, im alten Rom eine zwischen dem Kapitol und Esquilinus befindliche Niederung, durch welche eine sehr belebte, mit zahlreichen Tavernen und Bordellen besetzte Straße führte.

Subvention (lat.), Beihilfe, Unterstützung, insbesondere aus öffentlichen Mitteln.

Subversion (lat.), Umsturz; subversiv, Umsturz bezweckend; subvertieren, umstürzen, zerstören.

Sub voce (lat.), unter dem und dem Wort.

Subzow, Kreisstadt im russ. Gouvernement Twer, am Einfluß der Wasusa in die Wolga, mit 5 griechisch-russ. Kirchen und (1885) 4191 Einw.

Succedaneum (lat.), Ersatz, Notbehelf.

Succedieren (lat.), nachfolgen, in ein Rechtsverhältnis als Berechtigter eintreten (s. Rechtsnachfolge).

Succeß (lat.), glücklicher Erfolg.

Succession (lat.), s. Rechtsnachfolge.

Successive (lat.), nach und nach, allmählich.

Successor (lat.), Rechtsnachfolger.

Succinate, s. Bernsteinsäure.

Succinit, s. v. w. Bernstein; auch eine bernsteinfarbige Varietät des Granats.

Succinsäure, s. Bernsteinsäure.

Succinum (lat.), Bernstein.

Succus (lat.), Saft, S. entericus, Darmsaft; dann besonders Pflanzensaft; z. B. S. Citri, Zitronensaft; S. Juniperi inspissatus, Wacholdermus, eingedampfter Saft frischer Wacholderbeeren; S. Liquiritiae (Glycyrrhizae), Lakritzen, Extrakt der Süßholzwurzel; S. Sambuci inspissatus, Fliedermus, der eingedampfte Saft der Holunderbeeren.

Suche, Jagdmethode, bei welcher man das Wild mit dem Hund aufsucht, um es beim Verlassen seiner Lagerstätte zu schießen; auch die Nachsuche auf angeschossenes Wild mit dem Schweißhund.

Suchenwirt, Peter, der berühmteste Wappendichter des 14. Jahrh., im Österreichischen geboren, begleitete 1377 den Herzog Albrecht III. von Österreich auf seinem Kriegszug nach Preußen, lebte später in Wien und starb nach 1395. Unter seinen zahlreichen Dichtungen (hrsg. von Primisser, Wien 1827) behauptet die poetische Erzählung "Von Herzog Albrechts Ritterschaft" (Ritterzug) den ersten Platz.

Sucher, kleines Fernrohr mit großem Gesichtsfeld, welches mit einem größern astronomischen Fernrohr derartig verbunden ist, daß die Achsen beider Instrumente genau parallel sind. Hierdurch wird die Auffindung eines Objekts am Himmel, welche mit dem großen Instrument allein wegen der Kleinheit seines Gesichtfeldes schwierig wäre, wesentlich erleichtert. Denn richtet man das Instrument so, daß der zu betrachtende Gegenstand in der Mitte des Gesichtsfeldes des Suchers erscheint, so wird er auch für das größere Fernrohr im Gesichtsfeld sich befinden.

Sucher, Joseph, Komponist und Dirigent, geb. 1843 zu St. Gotthardt in Ungarn, erhielt seinen ersten Musikunterricht in Wien als Sängerknabe der kaiserlichen Hofkapelle, studierte später die Rechte, widmete sich aber schließlich ganz der Musik und übernahm nach absolviertem gründlichen Studium der Komposition unter Leitung Sechters die Direktion des Wiener akademischen Gesangvereins. Nachdem er dann zeitweilig auch als Kapellmeister der Komischen Oper fungiert hatte, folgte er 1876 einem Ruf als Theaterkapellmeister nach Leipzig, wo er sich namentlich um die Vorführung der Wagnerschen Musikdramen großes Verdienst erwarb. Im folgenden Jahr verheiratete er sich mit der Sängerin Rosa Hasselbeck, einer Zierde der Leipziger Oper. 1879 wurden beide an das Stadttheater nach Hamburg, 1888 an das Berliner Opernhaus berufen.

Suchet (spr. ssüschä), Louis Gabriel, Herzog von Albufera, franz. Marschall, geb. 2. März 1770 zu Lyon, trat 1792 als Freiwilliger in die Lyoner Nationalgarde, focht 1794 und 1795 in Italien unter Laharpe, ward 1797 Brigadegeneral und befehligte 1798-1800 als Divisionsgeneral erst in der Schweiz, dann in Italien. Nach dem Frieden von Lüneville 1801 wurde S. zum Generalinspektor der Infanterie ernannt und erhielt 1804 eine Division im Lager von Boulogne. In den Feldzügen von 1805, 1806 und 1807 zeichnete sich seine Division, die erste des 5. Korps unter Lannes, vielfach aus. Nach dem Frieden von Tilsit befehligte S. das 5. Korps in Schlesien und führte gegen Ende 1808 dasselbe nach Spanien. Nach Saragossas Fall übernahm er im April 1809 das Kommando der Armee von Aragonien, siegte bei Mavia, Belchite und Lerida und eroberte Tortosa und Tarragona, womit er sich den Marschallsstab erwarb. 1812 schlug er Blake abermals bei Sagunto und eroberte 9. Jan. Valencia, wofür er den Herzogstitel erhielt. Nachdem er Anfang 1814 über die Pyrenäen zurückgegangen, erklärte er aus seinem Hauptquartier Narbonne 14. April die Anerkennung Ludwigs XVIII. und schloß einen Waffenstillstand mit Wellington. Bei der Rückkehr Napoleons I. von Elba ließ er sich jedoch von demselben das Kommando der Alpenarmee übertragen, drang 14. Juni in Savoyen ein, ward aber von den Österreichern zurückgeworfen. Bei Ludwigs XVIII. Rückkehr verlor er die Pairswürde, erhielt dieselbe aber 1819 zurück. Er starb 3. Jan. 1826 in Marseille. In Lyon ist ihm ein Denkmal errichtet. Seine "Mémoires sur les campagnes en Espagne depuis 1808 jusqu'en 1814" (2. Aufl., Par. 1834, 2 Bde.) veröffentlichte sein Stabschef Saint-Cyr-Nuguas. -

Suchets Sohn Napoléon S., Herzog von Albufera, geb. 23. Mai 1813, war 1852-70 Mitglied des Gesetzgebenden Körpers, starb 23. Juli 1877 in Paris.

Suchitoto (spr. ssutschi-), Hauptstadt des Departements Cuscutlan im mittelamerikan. Staat Salvador, auf einer Anhöhe beim Rio Lempa, hat Anbau von Mais, Zuckerrohr etc. und (1878) 5826 Einw.