Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Gold'
dem sich, unter Zufluß von Wasser, eine rnit Zapfen besetzte Walze langsam dreht, wodurch ein Aufweichen und eine Zerteilung von lehmigen Massen
bewirkt wird. Der Schlamm fließt durch drei übereinander befindliche Siebe von zunehmender Feinheit und endlich über eine mit Querleisten besetzte
schiefe Ebene. Auf den Sieben verbleiben gröbere Goldkörner, untermischt mit gröbern Sand- und Quarzkörnern; die Leisten der schiefen Ebene wirken
auf gleiche Weise wie bei der Cradle. Ein ähnlicher Apparat in großen Dimensionen (Taf. I, Fig. 1)
dient im Ural bei Alexandrowsk zur Anreicherung des Sandes. Das Material bringt man durch einen seitlich angebrachten Rumpf in den spitzern Teil einer
2,5 m langen konischen Trommel, die 30–40 Umdrehungen in der Minute macht, während gleichzeitig Wasser zugeleitet
wird. Alles Feine wird durch die 12 mm weiten Öffnungen der Trommel gespült, während das Grobe aus der weiten hintern Öffnung der Trommel
herausgleitet und nach dem Auslesen der mitunter darin vorkommenden groben Goldklumpen auf die Halde gestürzt wird. Das Siebfeine fließt aus der
Trommel in einen mit Querleisten besetzten geneigten Trog, in dessen einzelnen Abteilungen der abgelagerte Sand durch pendelartig schwingende
Rechen eine Bearbeitung erfährt, durch die das Abschlämmen begünstigt wird. Ein solcher Apparat verwäscht in 10 Arbeitsstunden 200000 kg Sand,
wobei in der Rinne 6000 kg angereicherter Goldsand (grauer Schlich) verbleibt, der dann für sich von neuem auf mit
Querleisten besetzten schiefen Ebenen weiter verwaschen wird. Um der beschwerlichen und lästigen Arbeit des Grabens des Sandes überhoben zu sein,
wendet man in Kalifornien die hydraulische Abbaumethode an. Bei dieser wird ein starker Wasserstrahl aus einem
etwa 30 m hoch gestellten Reservoir mittels eines Spritzenschlauchs, mit einem Mundstück von 30–40 mm Weite, gegen die Grundlage der
goldführenden Sandschicht gerichtet, um sie zu untergraben. Wenn der Einsturz erfolgt, so zerteilt das nachspritzende Wasser die Erde und führt sie als
schlammige Masse in lange Kanäle, in denen sich das G. vermöge seines hohen Gewichts dicht an der Einflußstelle absetzt.
Das Berggold wird aus den Erzen, worin es stets nur zu geringem Anteil enthalten ist, mit dem Silber zugleich in
Gestalt goldhaltigen (güldischen) Silbers abgeschieden, wobei die zur Darstellung des Silbers üblichen Prozesse angewandt werden. Die schließliche
Arbeit ist dann die Trennung des G. von den begleitenden Metallen, die Goldscheidung. Beim Berggolde muß dem Verwaschen eine gründliche
Zerkleinerung des Gesteins voraufgehen, die in Pochwerken
(Taf. II, Fig. 3), in Quetschwerken
(Taf. I, Fig. 4) oder auf Kollermühlen
(Taf. II, Fig.4) ausgeführt wird. Bei besser eingerichteten Betrieben verbindet man die drei
Arbeitsweisen derart miteinander, daß das Gestein zuerst im Pochwerk zertrümmert wird, dann durch die immer feiner gestellten Walzen des
Quetschwerks geht und endlich in der Kollermühle fein gemahlen wird, worauf das Feine zur Verwaschung kommt.
Bei dem gewöhnlichen Waschverfahren sind Verluste an G. nicht zu vermeiden, da die kleinsten Goldkörner und -Flitter mit dem Wasserstrome
fortgeführt werden, es kann unter Umständen hierdurch ein Verlust von 40 bis 50 Proz. der Gesamtmenge des G. eintreten. Um diesem vorzubeugen,
↔ nimmt man die Amalgamation (s. d.) zu Hilfe, bei der das feinverteilte G. von Quecksilber aufgenommen und zu
einer einzigen, leicht zu sammelnden Masse vereint wird. Die Amalgamation findet Verwendung zur Ausziehung des G. aus Sanden, Schliechen, Quarz
und gerösteten Erzen. Beim Quarz wird die Amalgamation entweder im gepulverten Gestein ausgeführt oder mit der Zerkleinerung verbunden.
Taf. I, Fig. 5 zeigt eine südamerik. Amalgammühle für Quarze,
die auf Pochwerken grob zerkleinert sind. Die Mühlen bestehen aus einem mit hohem Rande versehenen, aus sehr hartem Material gefertigten Steinbett,
in dessen Mitte eine senkrechte Welle durch Maultiere in Drehung versetzt wird. Die Welle trägt vier horizontale Arme, von denen jeder mittels einer
eisernen Kette einen schweren Stein nach sich schleppt. Das zu bearbeitende Material kommt, zusammen mit Quecksilber, in das Steinbett, worauf
letzteres mit Wasser gefüllt wird. Ist der Quarz völlig zermalmt, so läßt man unter stetem Zufluß von Wasser das Trübe ab und beginnt nach
Abschlämmung des Quarzmehls eine neue Operation, wobei das Amalgam in der Mühle verbleibt, bis es sich genügend angereichert hat. Zweckmäßiger
betreibt man die Zerkleinerung des Quarzes als selbständige Operation und bringt das in Wasser aufgerührte Material zur Amalgamation, wobei nur ein
Mischen nötig ist, um die in dem Schlamme enthaltenen Goldteile mit dem Quecksilber in innige Berührung zu bringen. Hierzu dienen
eiserne Schüsseln (Taf. I, Fig. 3), von denen mindestens zwei
terrassenförmig nebeneinander aufgestellt werden. Darin bewegt sich, angetrieben durch unterhalb befindliche Rädervorgelege, ein hölzerner Läufer,
dessen untere Seite mit eisernen Messern besetzt ist. Der Boden der Schüsseln wird mit Quecksilber bedeckt und dann, nachdem die Läufer in
Bewegung gesetzt sind, der goldführende Schlamm in die oberste Schüssel geleitet. Da hier sich noch ein Teil des G. der Amalgamierung entziehen
kann, so fließt der Schlamm in eine zweite Schüssel u. s. f. Ist in der obersten Schüssel das Amalgam genügend angereichert, so nimmt man es heraus,
bringt das Quecksilber der untern Schüssel in die obere, beschickt die untere mit frischem Quecksilber u. s. f. Eine andere Goldmühle
(Amalgamierapparat mit Rührvorrichtung), bei der die Pochtrübe mit dem Quecksilber mittels eisernen Rechens
gemischt wird, ist auf Taf. I, Fig. 2 dargestellt.
Zur Gewinnung des G. aus dem Amalgam ist letzteres zunächst durch Pressen von dem überschüssigen Quecksilber zu befreien. Das von den
Goldmühlen kommende Amalgam wird getrocknet, in trockne Beutel von Rehleder oder festem Zeug gebracht und hierin einem starken Druck
ausgesetzt, wobei das nicht gebundene Quecksilber abfließt, während breiig krystallinisches Amalgam zurückbleibt. Letzteres wird bis zum Siedepunkt
des Quecksilbers erhitzt, wobei das G. zurückbleibt. Zur Destillation dienen vielfach Telleröfen
(Taf. II, Fig. 1), worin das zu Kugeln geformte Amalgam auf eiserne Teller gelegt wird, die sich in einer
eisernen, in einen Windofen eingesetzten Glocke befinden; die Glocke wird oben durch einen Deckel verschlossen und kommuniziert unten durch ein
Abzugsrohr mit einem in Wasser eintauchenden eisernen Rohr. Erhitzt man die eiserne Glocke zum schwachen Glühen, so entweichen die
Quecksilberdämpfe durch das Ab-
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 121.