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Achmed Wesik Pascha - Achromatismus.
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Achmed'
Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 3)
kamen, und ehe A. die Ruhe wiederherstellen konnte, starb er 6. Febr. 1695.
4) A. III., 24. Sultan der Osmanen, geb. 1673, Sohn Mohammeds IV., gelangte nach Absetzung seines
Bruders Mustafa II. 1703 auf den Thron. Seine Regierung begann mit wohlthätigen Einrichtungen im
Innern des Reichs; bald aber brachte der schwedisch-russische Krieg auch die Pforte in schwere
Verwickelungen. Karl XII. flüchtete mit den Trümmern seiner bei Poltawa vernichteten Armee auf
türkischen Boden und trieb die Pforte zum Kriege gegen Rußland. Am Pruth war Peter d. Gr. eingeschlossen,
aber die Bestechlichkeit des Großwesirs rettete ihn und bewirkte 1711 einen ihm günstigen Frieden. A.,
schwach und charakterlos, ratifizierte nicht nur den Vertrag seines Günstlings, sondern nötigte auch
König Karl XII., sein Land zu verlassen. Dem schwachen Venedig nahm er 1715 Morea, allein Österreich,
zur Aufrechthaltung des Karlowitzer Friedens verpflichtet, trat für Venedig unter die Waffen; bei
Peterwardein verlor (1716) Achmeds Oberfeldherr Kümürdschi gegen Eugen Leben und Sieg; Temesvár und das
Banat wurden darauf von den Österreichern genommen, welche Verluste ein Sieg der Flotte über die
Venezianer nicht ersetzte. Der neue Großwesir, Arnaud-Chalil, wurde 1717 bei Belgrad gänzlich geschlagen,
und diese wichtige Festung fiel. Der Friede zu Passarowitz endigte den Krieg 21. Juli 1718 zum Vorteil
für Österreich. A., in Wollust versunken, überließ fortan die Verwaltung den Wesiren. Trotzdem ward
manches verbessert: in das Steuerwesen kam einige Ordnung, Festungen wurden gebaut, die erste türkische
Druckerei errichtet. Durch diese und ähnliche Einrichtungen wird Achmeds Regierung als der Anfang der
für die türkische Geschichte so wichtigen Epoche der Einführung europäischer Institutionen in das
osmanische Reich bezeichnet. Noch in seinen letzten Regierungsjahren verwickelte sich A. in einen Krieg
mit den Persern; dazu kamen Unruhen im Innern. Den wegen der Neuerungen aufgestandenen Janitscharen
opferte A. feig die Köpfe seines Wesirs und der Minister. Selbst zur Abdankung genötigt (30. Sept. 1730),
starb er 1736 im Gefängnis, wahrscheinlich durch Gift.
Achmed Wesik Pascha, türk. Staatsmann, geboren um 1818 zu Konstantinopel, Sohn
eines zum Islam übergetretenen Griechen und einer Jüdin, begleitete seinen Vater 1834 nach Paris, wo er im
Collège Ste.-Barbe erzogen wurde. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Paris nach Konstantinopel zurückgekehrt,
erhielt er eine Anstellung im Übersetzungsbüreau, dessen Chef er bald wurde. Auf Grund eingehender historischer
und statistischer Studien gab er seit 1847 ein statistisches Jahrbuch über die Türkei heraus
("Salaamè, ou Annuaire de l'Empire ottoman"). Ende 1847 wurde er zum
Kommissar der Pforte in den Donaufürstentümern ernannt und darauf, da er ein großes diplomatisches Geschick
bewies, 1851 als Gesandter nach Persien geschickt, wo er bis 1855 blieb und die russische Allianz zu verhindern
wußte. Nach seiner Rückkehr ward er Mitglied des Staatsrats und des hohen Kriegsrats, endlich des Tanzimats.
Er galt für eins der Häupter der türkischen Reformpartei. Nachdem er 1857 kurze Zeit Justizminister und 1860-61
Gesandter in Paris gewesen, wo er sich aber durch seinen heftigen Protest gegen die syrische Expedition die
Ungunst des Hofs zuzog, wurde er zum Vorstand des Evkafministeriums ernannt, machte sich aber durch schroffes
Einschreiten gegen die Mißbräuche unbeliebt und wurde 1863 abgesetzt. Er blieb
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nun eine Zeitlang ohne Amt und widmete sich seinen gelehrten Studien; als "Einsiedler von Rumili Hissar"
erlangte der bedeutende Philosoph eine gewisse Berühmtheit. Auch übersetzte er Molières Werke ins Türkische
und schrieb ein geographisches Handbuch für Volksschulen. Im J. 1877 ernannte ihn der Sultan zum Präsidenten
der ersten türkischen Deputiertenkammer, in welcher er mit despotischer Strenge schaltete und, indem er kein
offenes Wort duldete, jede ersprießliche Thätigkeit des Parlaments vereitelte. Darauf ward er Generalgouverneur
von Adrianopel, Februar bis Mai 1878 Premierminister, als welcher er den Frieden von San Stefano unterzeichnete,
und ging darauf als Wali nach Brussa, wo er sich aber durch seine leidenschaftliche Strenge wenig beliebt machte,
weshalb er 1882 abgesetzt wurde.
Achmîm (Akhmym), ansehnliche, palmenreiche Stadt in
Oberägypten, am rechten Ufer des Nils, das alte Chemmis (s. d.),
hat etwa 15,000 Einw. (darunter viele Christen, auch römisch-katholische, mit eigner Kapelle), Baumwollweberei,
einen Bazar und lebhafte Märkte.
Achonry (spr. äkonreíh), Kirchspiel (1881: 13,770 Einw.) und
Bistum in Irland, mit dem Dorf Ballaghaderreen (Grafschaft Sligo) als Bischofsitz.
Achorion Schoenleini,
s. Favus.
Achras L.,
Gattung aus der Familie der Sapotaceen mit der einzigen Art A. Sapota L.
(Sapotillbaum). Dieser große, milchsaftführende Baum mit an den Zweigspitzen
gedrängten, elliptischen, beiderseits zugespitzten Blättern, zwischen ihnen meist einzeln in den Achseln stehenden,
großen Blüten und kugeligen oder fünfkantigen, wenigsamigen, angenehm schmeckenden Beeren (Breiapfel,
Sapotillpflaumen), ist in Westindien und Zentralamerika heimisch und wird des
beliebten Obstes halber häufig kultiviert.
Achromatismus (Achromasie, griech., "Farblosigkeit"), Ablenkung
des weißen Lichts durch Prismen und Linsen ohne Zerlegung desselben in seine farbigen Bestandteile. Läßt man Sonnenstrahlen
auf ein keilförmiges Glasstück (Prisma) fallen, so werden dieselben nicht nur abgelenkt, sondern zugleich zu einem farbigen
Strahlenfächer ausgebreitet, so daß statt eines weißen Lichtflecks auf der gegenüberstehenden Wand ein in den Regenbogenfarben
prangender Lichtstreif, das Spektrum, erscheint (s. Farbenzerstreuung).
Die Entfernung dieses Spektrums von der Stelle, wo jener weiße Lichtfleck hätte erscheinen sollen, kann nun als Maß für die
durch das Prisma hervorgebrachte Ablenkung gelten, die Länge des Spektrums als Maß für die Fähigkeit des Prismas, das weiße
Licht in seine farbigen Bestandteile zu zerlegen, oder für seine Farbenzerstreuung. Bringt man nun hinter
den Glaskeil einen zweiten ganz gleichen, jedoch so, daß er seine Schneide nach der entgegengesetzten Seite wendet, so lenkt
derselbe das Lichtbündel wieder zurück an seine ursprüngliche Stelle und schiebt den Farbenfächer wieder zusammen; auf der
Wand erscheint daher ein weißer Lichtfleck in der Richtung der einfallenden Strahlen; das zweite Prisma hat also die durch
das erste hervorgebrachte Farbenzerstreuung, zugleich aber auch die Ablenkung wieder rückgängig gemacht.
Um nur die Farbenzerstreuung, nicht aber auch die Ablenkung aufzuheben, müßte man dem ersten Prisma ein
zweites entgegenwirken lassen, welches für sich allein ein ebenso langes Spektrum entwirft, dasselbe aber weniger ablenkt; dieses
Prisma würde den aus dem ersten tretenden Farbenfächer wieder zu einem weißen Strahlenbündel
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 89.