Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Achenbach'
Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)
Großherzogs von Oldenburg), der Fischmarkt in Ostende, Einfahrt in einen Hafen,
Vlissingen und unzählige andre, die eine fast unbegreifliche Produktivität bekunden.
Mit Erfolg versuchte er sich auch in der Aquarellmalerei, im Lithographieren und
Radieren und übte auf die ihn umgebenden Künstler stets den anregendsten Einfluß
namentlich in Bezug auf die formale Seite der Kunst. Durch zahlreiche Medaillen u.
Orden geschmückt, ist er Mitglied der Akademien von Berlin und Antwerpen.
2) Oswald, Landschaftsmaler, geb. 2. Febr. 1827
zu Düsseldorf, Bruder des vorigen, erlernte als Zögling der dortigen Akademie von
1839-41 die Zeichenkunst und Perspektive und wurde dann in der Malerei der Schüler
seines Bruders, dessen Unterricht durch vielfache Reisen ins bayrische Gebirge, in die
Schweiz und nach Italien sehr gefördert wurde. Aber schon bei den ersten Versuchen in
der Landschaft zeigte es sich, daß der Schüler für die realistische Richtung seines
Lehrers nicht geschaffen war, sondern in der idealisierten Auffassung der Natur die
Mittel zur Verwirklichung seiner poetischen Anschauungen fand. Diesen Weg schlug er mit
so großem Erfolg ein, daß er nach Ablauf eines Decenniums für einen ausgezeichneten
Meister in Farben- und Lichtwirkung galt. Schon in seinen ersten Bildern spielte die
Beleuchtung ein große Rolle; bald ist es schwüle Gewitterluft, bald ein warmer Abend,
ein Sonnenuntergang, ein Mondschein, der Mittel- und Hintergrund in zarten Duft hüllt,
während der freilich oft etwas flüchtig behandelte Vordergrund das Auge fesselt. Das
Einzige, was ihm auch jetzt noch manchmal wenig gelingt, ist die Klarheit und
Durchsichtigkeit der Meeresfläche. Bereits damals, wie noch bis auf den heutigen Tag,
wählte er die Motive zu seinen Darstellungen aus dem von ihm zuerst 1850 und 1851 und
später wiederholt bereisten Italien, namentlich aus der römischen Campagna, aus den
Villen der Umgegend Roms, den Wald- und Klostergärten Mittelitaliens und Neapels. Diese
letztere Stadt ist es, die er mit ihren nahen und fernen Umgebungen in fast ↔
unzähligen größern und kleinern Bildern darstellt, von denen manche auch ziemlich
dekorativ gehalten sind oder auf einen pikanten Reiz ausgehen, den er durch das
Doppellicht des Mondes und der Fackeln oder Kerzen oder durch interessante Volksscenen
hervorzubringen sucht. Dabei fehlt es ihm gewöhnlich an Charakteristik des Einzelnen
und an scharfer, detaillierter Zeichnung und Ausführung, aber selten an poetischer
Gesamtwirkung. Unter seinen Bildern, die nicht an Zahl, aber an Mannigfaltigkeit des
Inhalts denen seines Bruders nachstehen, heben wir nur einige der bedeutendsten hervor:
große Parklandschaft, Motiv aus der Villa Chigi bei Ariccia (1851), große italienische
Abendlandschaft im Charakter von Ariccia mit dem Einzug eines Kardinals in die Stadt
(1853), die sogen. Gallerie von Albano mit der Ansicht von Castel Gandolfo (1853,
beide im Besitz der Königin von England), nächtlicher Leichenzug in Palestrina, Pilger
aus den Abruzzen vom Sturm überrascht (1861), Messe bei den Schnittern in der römischen
Campagna (1863), Motiv aus Torre del Greco (1868), Straße von Torre dell' Annunziata
bei Neapel (auf dem die ganze Gegend in Staub und dunstige Glut gehüllt ist und eine
unruhige Staffage die Straße erfüllt), die Olivenernte von Sorrent, der Campo Santo in
Neapel, Park der Villa Torlonia (Nationalgallerie in Berlin), ein Fest in der Kirche
Santa Maria in Araceli, der Strand von Neapel mit einem kirchlichen Fest, Neapel und
der Vesuv im Jahr 1871, Abend am Liris zwischen Ceprano und Sora (1874), Palast der
Königin Johanna (Museum in Breslau), Marktplatz von Amalfi (Nationalgallerie in Berlin),
der Vesuv in Abendstimmung nach einem Gewitter, der Golf von Neapel, in wesentlich
neuer Auffassung, und (1880 in Berlin ausgestellt) die Schiffseinweihung in Castellamare
und Schloß von Ischia.
Achtermann, Wilhelm, der Nestor der deutschen
Bildhauer in Rom, geb. 15. Aug. 1799 zu Münster in Westfalen, mußte, nachdem er den notdürftigsten
Schulunterricht genossen, bis zu seinem 30. Jahr auf dem Bauerngut seines Oheims
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 4.