Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Adam'
Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)
des Feldmarschalls Fürsten Wrede (1843), des Kaisers Franz Joseph u. des
Feldmarschalls Radetzky (1859, Wiener Arsenal). Als er sich 1859 eine Zeitlang
im österreichischen Hauptquartier zu Verona und Villafranca befand, um die
Ereignisse des Kriegs zu malen, wurden ihm mancherlei Hindernisse in den
Weg gelegt; er kehrte deshalb nach München zurück und malte auf eigne Hand
meisterhafte Scenen jenes Kriegs, worin die leidenschaftliche Bewegung des
Kampfes sowohl in Bezug auf Menschen wie auf Pferde das Hauptmotiv ist; am
liebsten zeigt er die ungebändigten Pferde der Pußta oder auch den abgematteten
Soldatengaul. Dabei weiß er Landschaft und Figuren stets in eine feine Licht-
und Luftstimmung zu versetzen und in schönsten Einklang zu bringen. Zu seinen
vorzüglichsten Bildern dieser Art gehören: die Straße zwischen Solferino und
Valeggio während der Schlacht 24. Juni 1859 (1867), die alle Schrecken des
Kriegs in der heißen Mittagsluft mit ergreifender Wahrheit schildert; ebenso
der Rückzug aus Rußland 1812, das kleine Bild des Gefechts österreichischer
Ulanen mit Piemontesischen Dragonern aus dem Feldzug von 1859 (1868), und
aus dem letzten deutsch-französischen Krieg der berühmte Kampf um Floing in
der Schlacht bei Sedan, den er 1874 für den Herzog von Meiningen in überaus
meisterhafter Weise malte und neuerdings (1879) für die Berliner Nationalgallerie
in einem andern Bild wiederholte, worin er den Moment des Anstürmens der
französischen Reiterbrigade mit unvergleichlicher Lebendigkeit darstellt und den
Grundcharakter der beiden kämpfenden Nationen aufs glücklichste zur Anschauung
bringt. Ein andres bedeutendes Werk war das 1879 in München ausgestellte Bild
aus der Neuen Pinakothek: das erste bayrische Armeekorps beider Einnahme von
Orléans 10. Okt. 1870. Auch sein neuestes Bild (1880): Gefangenentransport
nach der Schlacht bei Sedan, ist eine wahre Perle in Bezug auf Charakteristik
der Nationalitäten.
3) Emil, geb. 20. Mai 1843 zu München, Sohn von
Benno A., anfänglich zum gelehrten Studium bestimmt, wurde durch ↔
das Vorbild seines Vaters, seines Großvaters und seines Oheims Franz für die Malerei
gewonnen und bildete sich unter letzterm zu einem tüchtigen Meister in Reiter- und
Pferdeporträten und in Jagdscenen aus. Nachdem sein erstes ausgestelltes Bild, eine
österreichische Lagerscene, 1861 großen Beifall gefunden hatte, folgten 1863 zwei
andre Pferdebilder. Dann ging er auf acht Monate nach Brüssel, wo er sich unter Portaels
in der Malerei der Figuren vervollkommnete. Nach München zurückgekehrt, wurde er mit
seinem Vater im November 1867 nach Pardubitz in Böhmen berufen, um eine dortige
adlige Jagdgesellschaft von 60 Personen zu porträtieren, was er in einer Weise
ausführte, die sein Talent für Reiterbildnisse glänzend bewies (im Besitz der Gräfin
Kinsky). Ähnlichen Inhalts ist das 1871 folgende Lippspringer Jagdbild von etwa 40
Personen (im Besitz des Herzogs von Nassau). Wie sich seine übrigen Reiterporträte
hoher Persönlichkeiten durch treffende Ähnlichkeit, scharfe Charakteristik und gewandte
Ausführung auszeichnen, so auch durch andre Vorzüge eins seiner neuesten Bilder:
ungarische Gestütspferde bei einer Überschwemmung.
Adam-Salomon, Antony Samuel,
franz. Bildhauer, geb. 1818 zu La Ferté sous Jouarre (Seine-et-Marne), Israelit, widmete
sich anfangs in Fontainebleau dem Handelsstand, begann 1838 unter Anleitung des Italieners
Vercelli das Modellieren von Porträten in Medaillonform, debütierte sehr glücklich mit
einem Bildnis von Béranger und brachte seit 1844 viele andre Porträte als Medaillon und
als Büste, z. B. Léon Faucher (1861) und Alexis v. Tocqueville (1863), beides Marmorbüsten.
Besonders gerühmt wurden: sein Basrelief Charlotte Corday, seine Büsten von Lamartine,
Rossini, Léopold Robert, Frau v. Girardin, Marie Antoinette, Grabmal des Herzogs von
Padua (Dom der Invaliden), Genius der Musik u. a. In den letzten zehn Jahren widmete
er sich der Photographie. 1870 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
Adamo, Max, Historienmaler,
geb. 1837 zu München, wo er sich auf der Akademie anfangs unter Phil. Foltz ausbil-
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 6.