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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Adams-Acton; Adan; Adler; Afinger

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Adams-Acton - Afinger.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Adamo'

dete und, nachdem er eine Reihe von Zeichnungen novellistischen Inhalts aus der modernen Gesellschaft gebracht hatte, in denen noch eine zwischen Kaulbach und Schwind schwankende Richtung herrschte, auch einige der bekanntlich meistens unbedeutenden Fresken im Nationalmuseum malte. Später wurde er Karl Pilotys Schüler, eignete sich dessen kräftig-malerische Weise an und brachte das durch tiefen, klaren Ton und treffliche Charakteristik ausgezeichnete Bild: der Herzog Alba läßt niederländische Große zum Tode verurteilen. Ihm folgte der in Wien Prämiierte meisterhafte Sturz Robespierres im Nationalkonvent 27. Juli 1794. Als die bedeutendsten seiner nachher geschaffenen Werke nennen wir: Oraniens letzte Unterredung mit Egmont, Karls I. Begegnung mit Cromwell und dem Parlamentsheer zu Childerley, der sehr gerühmte Adept im Laboratorium, die vor einigen Jahren gemalte Auflösung des Langen Parlaments durch Oliver Cromwell 1653 und einige Genrebilder.

Adams-Acton (spr. äddäms-äkt'n), John, engl. Bildhauer, geb. 11. Dez. 1833 zu Acton (Middlesex), war Schüler der Londoner Akademie, bildete sich in Rom unter Gibson weiter aus und lebte nachher wieder eine Zeitlang in England. Seine Bildwerke sind nicht nur monumentale Porträtstatuen und Büsten von sehr charakteristischer Auffassung und Durchführung, sondern auch Idealfiguren und Grabdenkmäler. Unter jenen z. B.: die Statue Gladstones in der Georgshalle zu Liverpool, des Fabrikanten Titus Salt in Bradford, des Generals Sir Charles Napier, Eroberers von Sindh, auf Trafalgar Square und des Eyre Powell in Madras, die Büsten des Lords Brougham (im Reform Club), von J. (Anmerkung des Editors: John) Bright, Cobden, Cruikshank, John Gibson, Charl. Dickens u. a. Unter seinen wohl ebenso zahlreichen Idealfiguren und Grabdenkmälern sind die bedeutendsten: der Engel der Auferstehung, Amor und Psyche, die Jungfrau vom See, das Mausoleum von John und Charles Wesley in der Westminsterabtei und das Denkmal des Bischofs Waldegrave in der Kathedrale zu Carlisle. ↔

Adan (spr. adáng), Louis Emile, franz. Genremaler, geb. 26. März 1839 zu Paris, war Schüler von Picot und Cabanel, malte geistvoll charakterisierte Bilder von sehr anziehendem, harmonischem Kolorit, z. B.: der letzte Tag der Auktion (1875), die Ankunft im Schloß (1876), der Liebhaber (Aquarell), die Tanzstunde (1877) etc.

Adler, Friedrich, Architekt, geb. 15. Okt. 1827 zu Berlin, erhielt seine erste Ausbildung auf der dortigen Kunstakademie, besuchte auch die Ateliers der Maler Ferd. Weiß und Grieben sowie von 1846 bis 1849 die Universität und begann 1848 auf der Bauakademie seine Studien unter Strack, die er dann durch Reisen in Holland, Belgien, Frankreich, Italien, später auch in Griechenland und Kleinasien vervollständigte. Nachdem er als praktischer Baumeister in Berlin thätig gewesen war, wurde er Professor an der Bauakademie und später Mitglied des Direktoriums für die Ausgrabungen in Olympia. Seine monumentalen Bauwerke zeigen das Streben nach einer Durchdringung der klassischen Bauformen mit den Stilen und dem Struktursystem des Mittelalters, z. B. eine Verbindung der antiken Elemente mit dem Rundbogenstil in der Thomaskirche zu Berlin (1865-69). Eine andre in Berlin von ihm erbaute Kirche ist die kleine gotische Christuskirche; ebenso außerhalb Berlins: die Pfarrkirche zu Heppens an der Jade, die Elisabethkirche in Wilhelmshaven (1869-72), die St. Paulskirche in Bromberg (1872-76), mehrere kleine Pfarrkirchen, viele Privathäuser in Berlin von sehr edler Fassadenbildung und die Siegesdenkmäler zu Gelnhausen und Marienburg. Er brachte zahlreiche Aufsätze in Erbkams »Zeitschrift für Bauwesen« und im »Wochenblatt des Architekten-Vereins«, mehrere Monographien und als sein Hauptwerk in zwei Bänden »Mittelalterliche Backsteinbauwerke des preußischen Staats« (Berl. 1859).

Afinger, Johann Bernhard, Bildhauer, geb. 6. Mai 1813 zu Nürnberg als Sohn eines Webermeisters, mußte trotz einer künstlerischen Anlagen das Klempnerhandwerk treiben (1827-40) und übte ich in seinen Mußestunden stets im Zeich-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 7.