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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Beaumont; Beavis; Bechtolsheim; Becker

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Beaumont - Becker.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Beaume'

Museum zu Versailles; unter den historischen Genrebildern: Heinrich III. auf dem Sterbebett, der Tod der Grande Dauphine, Tod Karls V., die Kindheit Sixtus' V., Hagar in der Wüste, Giotto als Knabe seine Schafe zeichnend, Versuchung des heil. Antonius, und unter den übrigen Bildern: der schlafende Schulmeister, Kinderspiele, Schäfer aus den Pyrenäen, der Ausgang aus der Schule, das Frühstück des Jägers (1877) u. a. 1836 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Beaumont (spr. bohmóng), Charles Edouard de, franz. Maler und Zeichner, geboren um 1821 zu Lannion (Côtes du Nord), Sohn eines Bildhauers und Schüler von A. F. Boisselier. Nachdem er zuerst einige Landschaften aus der Umgegend von Cernay und Senlis ausgestellt hatte, ging er später zu mythologischen und allegorischen Gegenständen über, in denen die Kostüme und Waffen das beste sind, z. B.: Andromeda, Circe, Leda, die Klippen des Lebens, die Frauen als Feindinnen der Wahrheit, das Ende vom Liede, der Teufel von Paris in Notre Dame (1873) u. a. Mehrere Jahre hindurch beschäftigte er sich auch mit der Illustration litterarischer Werke. 1877 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Beavis (spr. bíhwĭs), Richard, engl. Tier- und Landschaftsmaler, geb. 1824 zu Exmouth (Devonshire), bewies sein Zeichentalent schon in früher Kindheit, fand aber bei seinem Wunsch, Maler zu werden, großen Widerstand, bis es 1846 durch die Fürsprache zweier Kunstfreunde gelang, ihn in die Zeichenschule in Somersethouse nach London zu bringen, wo er unter der Leitung von Alfred George Stevens (gest. 1875) große Fortschritte machte, aber auch für das tägliche Brot arbeiten mußte, bis der Dekorateur Trollope ihn 1850 für Zeichnungen und dekorative Arbeiten engagierte und durch die Arbeiten des B. dreimal den Preis erhielt. 13 Jahre blieb er in diesem Geschäft, konnte aber daneben auch die Malerei in Wasserfarben und Öl betreiben. 1862 stellte er z. B. zwei Bilder aus, die großen Beifall fanden. Dadurch ermutigt, brachte er 1863 eine Landschaft aus dem nördlichen Wales und trat dann 1865 ↔ mit seiner ersten Leistung aus dem Fach auf, dem er seinen künstlerischen Ruf verdankt: der Schilderung des Lebens der Menschen und Tiere an den Küsten. Es war ein militärischer Zug auf der Insel Jersey, dem 1866 eine Scene aus der Picardie folgte. 1867 und 1868 lebte er bei Boulogne und machte hier sowie an der Küste von Holland seine Studien, deren Ergebnis 1870-73 mehrere Küstenbilder waren, z. B.: Aufziehen eines Fischerboots mit besonders trefflichen Pferden, Pflügen im Herbst bei Regenwetter (1871), Wrack an der französischen Küste und Strand von Scheveningen, die meistens sofort in Privatbesitz kamen. Anfang 1875 machte er aus Gesundheitsrücksichten eine Reise nach Kairo und besuchte auch Palästina, hielt sich aber dort weniger an das Landschaftliche als an die Darstellung der Sitten des Volks. Völlig genesen, kehrte er zurück und brachte als herrliche Früchte dieser Reise die großen Bilder: eine Karawane von Beduinen auf dem Weg zum Berg Sinai, das Pflügen in Unterägypten und Pilger auf dem Weg nach Mekka. Neben diesen Ölbildern werden auch sehr gelungene Aquarelle von ihm genannt.

Bechtolsheim, Gustav, Freiherr von, Landschaftsmaler, geb. 2. Nov. 1842 zu Regensburg, Sohn des bayrischen Ministerialrats Alexander v. B., widmete sich anfangs der Jurisprudenz, ging jedoch später zur Malerei über und wurde in München Schüler von Karl v. Piloty. Er malte bis jetzt recht ansprechende Stimmungslandschaften.

Becker, 1) Alexander, Kupferstecher, auch in geschabter Manier, geb. 21. Dez. 1828 zu Berlin, kam 1845 auf die dortige Akademie und erregte durch sein bedeutendes Zeichentalent allgemeine Aufmerksamkeit; er wollte anfangs Maler werden, wandte sich aber auf Anraten Habelmanns und Feckerts ganz dem Kupferstich zu. Seine Hauptblätter sind: auf der Bleiche, nach Otto Weber; der Besuch, nach Karl Becker: beide Mezzotinto; die letzten Augenblicke Julius Cäsars, nach Karl v. Piloty, und (1874) der Toast auf die Braut, nach Vautier.

2) August, Landschaftsmaler, geb.

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 34.