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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Belgisches Festungssystem; Belgisches Heerwesen

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Belgisches Festungssystem - Belgisches Heerwesen

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Betriebsergebnisse im Jahre 1891 Vom Staate betriebene Eisenbahnen Privatbahnen Zusammen

Bahnlänge am Jahresschlusse km 3 240,7 (1) 1 478 (2) 4 718,7 (3)

Mittlere Betriebslänge (km) 3 240,7 (1) 1 478 4 718,7

Doppelgleisig waren ausgebaut (km) 1 330 232,2 1 562,2

Betriebsanlagekapital (Frs.) 1 345 418 244 --- ---

Betriebsmittel:

Lokomotiven (Stück) 2 016 540 2 556

Dampfwagen (Stück) 54 10 64

Personenwagen (Stück) 3 394 833 4 227

Gepäck- und Güterwagen (Stück) 44 755 13 784 58 539

Geleistete Zugkilometer (km) 40 251 858 10 557 890 50 809 728

Beförderte Personen (Anzahl) 67 432 178 19 107 832 86 540 010

Beförderte Frachtgüter (Tonnen) 26 487 436 --- ---

Roheinnahme (Frs.) 142 815 489 40 771 032 183 586 521

Betriebsausgabe (Frs.) 84 464 020 20 826 302 105 290 322

Überschuß (Frs.) 58 351 469 19 944 730 78 296 199

Verhältnis der Ausg. zur Einnahme (Proz.) 59,14 51,08 57,35

Einnahme für 1 Betriebskilometer (Frs.) 44 070 27 586 38 906

Ausgabe für 1 Betriebskilometer (Frs.) 26 064 14 091 22 313

Personal:

Beamte, Angestellte u. s. w. (Anzahl) 6 487 2 451 8 941

Unterbeamte und Arbeiter (Anzahl) 36 405 8 230 44 635

Personal zusammen: 42 892 10 684 53 576

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Bemerkungen: (1) 3223 km haben eine Spurweite von 1,50 m, 18 km von 1,20 m. (2) Darunter 146,0 km gemeinschaftl. Strecken. (3) Auf fremdem Staatsgebiete liegen 202 km.

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Aus nachfolgender Tabelle ist die Entwicklung des belg. Staatsbahnnetzes vom J. 1835 ab ersichtlich:

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Jahr Mittlere Betriebslänge km Roheinnahme Frs. Betriebsausgabe Frs. Überschuß Frs. Verhältnis der Ausgabe zur Einnahme Proz.

1835 13,5 269 363 168 848 100 515 52,68

1840 324,7 5 355 946 3 077 994 2 277 952 57,47

1850 624,6 15 106 597 9 194 868 5 911 729 59,88

1860 747,2 29 685 920 14 272 625 15 413 295 47,48

1870 868,7 45 374 675 25 934 106 19 440 569 56,49

1875 1966,5 89 295 936 58 407 010 30 888 926 65,15

1880 2702,1 113 874 074 68 657 314 45 216 760 59,88

1885 3144,3 119 773 906 70 054 673 49 719 233 58,35

1890 3219,8 141 251 819 84 045 523 57 206 296 59,50

1891 3240,7 142 815 439 84 464 020 58 351 469 59,14

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Belgien besitzt ein ausgedehntes Nebenbahnnetz, welches durch die auf Grund des Gesetzes vom 24. Juni 1885 gebildete Société nationale des chemins de fer vicineux unter Beteiligung der Gemeinden, der Provinzen, des Staates und von Privaten erbaut ist und betrieben wird. Am 15. Juli 1885 und 15. Aug. desselben Jahres wurden die ersten Nebenbahnen Ostende-Nieuport-Veurne (Furnes) und Antwerpen-Hoogstraeten-Turnhout bereits teilweise eröffnet; 1. Jan. 1891 waren 56 Linien genehmigt. Für weitere 60 Linien ist das Kapital sichergestellt, so daß das Nebenbahnnetz 116 Linien mit ungefähr 2044 km umfassen wird. Das Anlagekapital für die 56 Linien (1057 km), die bereits 1. Jan. 1891 eröffnet und im Bau begriffen waren, berechnet sich auf rund 46 673 000 Frs., wovon der Staat 12 718 000, die Provinzen 12 955 000, die Gemeinden 18 788 000 und Private 2 212 000 Frs. übernommen haben. Die Spurweite der belg. Nebenbahnen beträgt größtenteils 1 m, teilweise 1,067 m und 1,435 m (normal). Der Betrieb ist an Unternehmer verpachtet. Das Betriebsmaterial umfaßt 199 Lokomotiven, 363 Personenwagen und 1184 Güter- und Gepäckwagen im Gesamtwerte von 6 883 843 Frs. Die Betriebseinnahmen betrugen 1891: 3 483 886, die -Ausgaben 2 558 819 Frs. Die größte kilometrische Jahreseinnahme betrug bisher 25 794, die kleinste 1891 Frs. - Vgl. Sonnenschein, Die Organisation des belg. Nebenbahnwesens; Archiv für Eisenbahnwesen (Berl. 1886, 1891 u. 1892); Roll, Encyklopädie des gesamten Eisenbahnwesens, Bd. 1 (Wien 1890).

Belgisches Festungssystem, s. Maasbefestigungen.

Belgisches Heerwesen. Die belg. Armee ist grundsätzlich zur Verteidigung des belg. Gebietes gegen feindliche Angriffe und zur Aufrechterhaltung der Neutralität des Landes bestimmt, die Belgien durch die seine Unabhängigkeit verbürgenden Mächte auferlegt wurde. Belgien hat den obligatorischen persönlichen Dienst nicht angenommen; seine Armee ergänzt sich mittels freiwilliger Verpflichtung und jährlichen Aufgebots (Losziehung eines jährlich durch Gesetz derart festgelegten Bestandes, daß die Armee eine Stärke von ungefähr 130 000 Mann erhält). Stellvertretung ist gestattet. Die Dauer der Dienstzeit ist 8 Jahre im stehenden Heere und 5 Jahre in der Reserve; jedenfalls werden die Mannschaften nach 28, 36 oder 48 Monaten Dienstleistung, je nach der Waffe, der sie angehören, auf unbestimmten Urlaub entlassen. Die Zusammensetzung der Armee ist folgende. 1) Infanterie: 19 Regimenter, darunter 1 Karabinier-, 1 Grenadier-, 3 Jäger- und 14 Linienregimenter. Jedes Regiment hat 3 aktive Bataillone zu 4 Compagnien, 2 Reservebataillone und 1 Depotcompagnie. Ausnahmsweise besteht das Karabinierregiment aus 4 aktiven Bataillonen, 3 Reservebatalllonen und 1 Depotcompagnie; das ergiebt zusammen 50 aktive Bataillone, 39 Reservebataillone und 19 Depotcompagnien. Außerdem gehören zur Infanterie noch 2 Landwehrcompagnien (compagnies sédentaires), eine Disciplinar- und Strafabteilung und eine Schule für Zöglinge der Armee. Die Friedensstärke der Infanterie beträgt: 1921 Offiziere, 28 810 Mann und 254 Dienstpferde. 2) Kavallerie: 2 Guiden-, 2 Jäger- und 4 Lanciersregimenter, zu-^[folgende Seite]