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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Bléry; Bles; Bloch; Block

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Bléry - Block.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Bleibtreu'

bergischen Truppen auf Fröschweiler am Abend der Schlacht bei Wörth, ersteres im Auftrag des Königs von Sachsen, letzteres im Auftrag des Königs von Württemberg gemalt. 1877 brachte er einen leider nicht prämiierten Konkurrenzentwurf für die Ausschmückung des Kaiserhauses in Goslar, wozu er als Mittelpunkt die Kaiserproklamation in Versailles gewählt hatte. B. ist Inhaber zahlreicher Medaillen und seit 1869 Mitglied der Akademie in Berlin.

Bléry, Eugène, franz. Zeichner und Radierer, geb. 3. März 1808 zu Fontainebleau, begann seine künstlerische Thätigkeit mit Bleistift- und Federzeichnungen aus der Dauphiné, der Auvergne und der Schweiz und brachte dann zahlreiche sehr geschätzte landschaftliche Radierungen nach Rembrandt, Hobbema u. a., andre nach eignen Zeichnungen aus der Umgegend seiner Vaterstadt. 1840 erhielt er die erste Medaille und 1846 das Kreuz der Ehrenlegion.

Bles, David, holländ. Genremaler, geb. 19. Sept. 1821 im Haag, wurde in seiner Kunst Schüler des Historienmalers Cornelis Kruseman, studierte dann 1841-43 weiter in Paris und bereiste später England und Belgien. In seinem Fach, dem humoristischen Genre, fesselt er durch geistvolle Auffassung und sehr treffende Charaktere; dieser Art sind z. B.: die eingebildete Krankheit des Seelsorgers (1848), Dilettantenkonzert (1860), die Siesta, und seine Hauptbilder: der leere Platz am häuslichen Herd (1868), die Hausfreunde (1877) und die noch 1879 in München ausgestellten Trauer- und Halbtrauerartikel in einer holländischen Bude des Jahrs 1765. Unter andern Auszeichnungen, die ihm zu teil wurden, erhielt er 1870 auch von Frankreich das Kreuz der Ehrenlegion.

Bloch, Karl Heinrich, dän. Genre- und Historienmaler, geb. 23. Mai 1834 zu Kopenhagen, war anfangs Seekadett, kam aber, da er große Lust zum Zeichnen verriet, 1849 auf die dortige Kunstakademie und widmete sich zunächst dem Porträt und dem Genre. Nachdem er bereits 1853 und 1853 eine Medaille erhalten, ↔ erregte er 1854 die Aufmerksamkeit durch seine Bilder aus dem jütischen Volksleben und betrat hierin bald nachher das Gebiet des Humors, der lange Zeit in seinen Darstellungen vorherrschte. Es sind Scenen aus dem dänischen und italienischen Volksleben: lustige Buben, schelmische junge Mädchen, Mönche in komisch-kläglichen Situationen, keifende Weiber und alte Junggesellen in buntem Wechsel. 1859 zog er als Stipendiat der Akademie nach Rom, wo er bis 1861, später noch einmal 1863-65 weilte und eine reiche Thätigkeit entfaltete, die allmählich vom Genre- zum Historienbild überging. 1862 brachte er ein großes, zwar nicht in der Farbe, aber in der gewonnenen Herrschaft über die Form bedeutendes Bild: Simson in der Mühle, dem im nächsten Jahr die Tochter des Jairus (beide in der Gallerie zu Kopenhagen) und für den König von Griechenland der große Prometheus (Schloß in Athen) von lebendigem dramatischen Ausdruck und großer Tüchtigkeit in Form wie in Farbe folgte. Mit letzterm Bild scheint er seinen Höhepunkt erreicht zu haben; wenigstens sind die spätern Bilder von ungleichem Wert. Es sind teils religiöse Darstellungen, unter denen die 23 in der Schloßkirche zu Frederiksborg (1866-76) und Christian II. im Gefängnis zu Sonderburg durch Tiefe des Gefühls und psychologische Wahrheit die bedeutendsten sind, teils Genrebilder. Zu seinen letzten, besten Werken gehören auch: Simson und Delila (1874) und Hans Tavsen rettet den Bischof Rönnow. Er lebt als Professor an der Akademie in Kopenhagen; seit 1867 Ritter des Danebrogordens.

Block, Eugenius Frans de, holländ. Genremaler, geb. 1812 zu Grammont in Ostflandern, widmete sich der Kunst zuerst unter seinem Landsmann, dem Historienmaler van Huffel (gest. 1844), und kam dann nach Antwerpen ins Atelier des bekannten Genremalers Braekeleer, wo er sich ganz dem Fach dieses Meisters widmete, 1833 mit einer vlämischen Schenke auftrat und eine Reihe von Bildern folgen ließ, die, meistens dem Leben der niedern Stände entnommen, in ihrem bald

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 58.