Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Browne

81

Browne

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Brown'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 3)

Käufer und setzte ihn dadurch in den Stand, 1840 nach Italien zu gehen, wo er, nach der Natur studierend und nebenbei auch radierend, 20 Jahre verweilte. Am meisten widmete er sich in Florenz dem Studium der Werke Poussins und Claude Lorrains (daher auch »Claude B.« genannt), so daß seine Bilder einen durchaus idealen Charakter haben und eine Farbenpracht, die freilich oft zu sehr auf Effekt ausgeht. Am wenigsten gelungen sind die Figuren derselben. 1860 nahm er seinen Wohnsitz in Boston. Zu den bedeutendsten, teils hier, teils in Italien entstandenen Landschaften gehören: der Dogenpalast und der Canal grande in Venedig, Palermo, Atrani, der Busen von Neapel, die Fontana di Trevi in Rom, eine preisgekrönte Mondscheinscene, die Krone von Neuengland, die Bai von New York, Ariccia bei Rom (1876), Sonnenuntergang bei Genua, der Niagarafall bei Mondschein und Capri (1878).

4) Henry Kirke, nordamerikan. Bildhauer, geb. 1814 zu Leyden (Massachusetts), verrichtete als Sohn eines Farmers im Sommer Feldarbeit und konnte sich nur im Winter der Kunst widmen, bis er 1832 nach Boston ging, wo er das Porträtmalen erlernte. Erst in Cincinnati ergriff er die Bildhauerei und führte 1837 seine erste Porträtbüste aus. Um sich die nötigen Mittel zu weiterer Ausbildung zu verschaffen und nach Italien gehen zu können, nahm er 1840 eine Anstellung bei einer Eisenbahn in Illinois, verdiente aber wenig und sah sich erst durch Unterstützung einiger Freunde imstande, jenes Ziel aller Künstler zu erreichen. Vier Jahre blieb er in Italien, kehrte dann nach Amerika zurück und ließ sich in Brooklyn nieder. Hier schuf er, mit Aufträgen reich bedacht, teils in Marmor, teils in Bronze manche bedeutende Werke der verschiedensten Art, z. B.: die Bronzegruppe eines Indianers mit einem Panther, die kolossale Reiterstatue Washingtons im Union Square zu New York (enthüllt 1856), die als erstes größeres dort gegossenes Bronzewerk sehr bewundert wurde. Dann folgten noch in Erz: die Statue des Gouverneurs Clinton de Witt (gest. 1828), ein Engel ↔ der Vergeltung, der General Green auf dem Kapitol zu Washington, Abraham Lincoln in New York und neuerdings die Reiterstatue des Generals Scott für dieselbe Stadt; ebenso großenteils in Marmor mehrere ideale Gestalten, wie David, Ruth, Rebekka, Adonis, die Hoffnung, die Reliefs der vier Jahreszeiten und manche Porträtbüsten.

5) J. G. (Anmerkung des Editors: John George), britisch-amerikan. Genremaler, geb. 1831 im nördlichen England, war Schüler der Akademie in Edinburg. Später zog er nach New York, wo er 1863 Mitglied der Nationalakademie und 1866 Mitglied der Gesellschaft der Aquarellisten wurde. Unter seinen im Stoff sehr einfachen, mit gesundem Humor, aber freilich in nicht sehr vollendeter Technik behandelten Bildern besonders aus der Kinderwelt sind als seine neuesten zu nennen: die ländliche Putzmacherin (Aquarell), der St. Patrickstag, Ja oder Nein, die große Parade, der günstige Augenblick u. a.

6) John Lewis, franz. Maler, der sich in verschiedenen Zweigen seiner Kunst mit Glück hervorgethan. Geb. 16. Aug. 1829 zu Bordeaux, wurde er in Paris Schüler von Roqueplan und Belloc und zeigte schon in seinen ersten Arbeiten eine große Vielseitigkeit; er malt Genre- und Soldatenscenen von geschickter Zeichnung, großer Lebenswahrheit und gediegener Färbung, ebenso historische Bilder, Tierstücke, insbesondere Pferde und Hunde, Jagdscenen und Marinen. Unter seinen ältern Bildern heben wir hervor: das schlechte Wetter (1863), die Artillerieschule, die Vögel im Akklimatisationsgarten zu Paris, die Schule des Reitens (1866), der besonders meisterhafte, sehr ergreifende Tag nach der Schlacht (1867), Rückkehr des Herzogs von Aiguillon von der Jagd, aus dem Krieg in der Vendée, und unter denen des letzten Decenniums: die Landschaft mit Tieren, der zoologische Garten, Episode aus der Schlacht von Fröschweiler (alle drei 1874), die unterbrochene Reise (1875), hohe Flut in St. Michel (1876), französische Pikeure und Hetzjagd (1878). 1870 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.

Browne (spr. braun), 1) Hablot

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 82.