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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Cebes - Cedieren.

ist die Zucht von Rindern, Pferden und Schafen von Bedeutung. Eisen und Gold kommen vor. Die Industrie liefert Käse, Lichte (auch aus dem Wachs der Carnaubapalme), Seife, Branntwein, Schnupftabak, Strohhüte und Matten. Eisenbahnen (239 km) verbinden die Hauptstadt und Camocim mit dem Innern. Die Hauptstadt C. (Fortaléza da Braganca) liegt in sandiger Gegend, hat breite Straßen, mehrere mit tropischen Bäumen bepflanzte Plätze, meist einstöckige Häuser und 20,000 Einw. Unter den öffentlichen Gebäuden verdienen Beachtung: die Kathedrale, das Regierungsgebäude, das Misericordiaspital, ein Krankenhaus, ein Waisenhaus, ein Lyceum und eine Gewerbeschule. Der Hafen ist nur eine durch ein Riff geschützte Reede, die fortschreitend versandet; doch ist der Handel wichtig. Ausfuhr (1883) 3,718,099 Milreis (Baumwolle, Kaffee, Zucker, Häute u. a.), Einfuhr 3,225,839 Milreis. Im Hafen verkehrten 79 Schiffe von 73,417 Ton. C. ist Sitz eines deutschen Konsuls.

Cebes, griech. Philosoph, s. Kebes.

Cebu, Fluß, s. Sebu.

Cebus, Rollschwanzaffe.

Ceccano (spr. ticheckano), Stadt in der ital. Provinz Rom, Kreis Frosinone, rechts am Sacco und an der Eisenbahn Rom-Neapel, malerisch an einem Berghang gelegen, an dessen Fuß das alte Fabrateria lag, mit Wein- und Olivenkultur und (1881) 5955 Einw.

Cecchi (spr. tschekki), 1) Giammaria, ital. Lustspieldichter, geb. 14. April 1517 zu Florenz, war ursprünglich Rechtsgelehrter, widmete aber seine Mußestunden der Dichtkunst und wetteiferte in seinen Komödien mit Bibbiena, Machiavelli, Ariosto und Lasca in der Wahrheit der Charaktere, der Lebendigkeit des Dialogs und reinen Ausdrucks, war aber im ganzen dezenter als jene. Er starb 28. Okt. 1587 in Florenz. Von seinen Stücken, deren Gesamtzahl sich auf 95 belaufen haben soll, sind nur wenige gedruckt, zehn Komödien bereits im Lauf des 16. Jahrh. zuerst einzeln (gesammelt Flor. 1561 und 1585). Unter diesen, meistens Nachahmungen des Plautus und Terenz, ist "L'assi uolo" die beste. Andre Sammlungen gaben Tortoli (Flor. 1855), G. Milanesi (12 Stücke enthaltend, das. 1856, 2 Bde.) und M. del Russo (Neap. 1869) heraus. Außerdem hat man von C. noch ein geistliches Schauspiel: "Esaltazione della croce" (Flor. 1589), und die "Lezione di Maestro Bartolino sopra il sonetto del Berri: Passere e beccafichi magri arrosto" (das. 1583), welche für den ersten aller ähnlichen Vorträge, die in der Crusca gehalten wurden, gilt.

2) Antonio, ital. Reisender und Militär, geboren zu Pesaro, schloß sich 1876 der Expedition Antinoris nach Schoa an, brach von dort mit seinem Landsmann Chiarini aus, um über Kaffa nach dem Ukerewe vorzudringen. Aber schon im Lande der Ghera, etwas südlich von Schoa und diesem tributär, wurden sie auf Befehl der Königin gefangen genommen. Chiarini erlag bald darauf zu Kialla den Folgen der Anstrengungen und Leiden, C. wurde durch Bianchis Vermittelung nach einigen Monaten befreit.

Cech (spr. tschech), Swatopluk, tschech. Dichter, geb. 21. Febr. 1846 zu Ostredek in Böhmen, war Gerichtsreporter von Prager Blättern und ist gegenwärtig Mitredakteur der Monatsschrift "Kvety". Nachdem er mit kleinern Gedichten und sehr realistischen Novellen debütiert hatte, erwies er sich in den "Adamité" (1874) und "Václav z Michalovic" (1880, illustrierte Ausg. 1882) als Dichter von bedeutender epischer Anlage, die indessen durch Sucht nach grellen Effekten beeinträchtigt wird. In "Vaclav von Michalovic" behandelt C. das in der neuern tschechischen Poesie am häufigsten berührte Thema der nationalen Katastrophe nach der Schlacht am Weißen Berg. Er schrieb über dies die poetischen Erzählungen: "Evropa", "Cerkes" (eine Begebenheit aus dem Kaukasus, den C. 1876 bereiste); "Ve stinu lipy" ("Im Schatten der Linde", Idylle aus dem heimatlichen Dorf); ein preisgekröntes Gedicht auf Calderon u. a. Einzelnes ist in Reclams "Universalbibliothek" übersetzt.

Cech und Lech (spr. tschech), zwei Brüder und vergötterte Stammvater der Böhmen (Tschechen) und Polen (Lechen).

Cecidien, s. v. w. Pflanzengallen (s. Gallen).

Cecidomyia, s. Gallmücken.

Cecil (spr. ssessil), William, Lord Burleigh, engl. Staatsmann; s. Burleigh.

Cecina (spr. tschetschi-), Fluß in der ital. Landschaft Toscana, entspringt am Nordabhang der Cornata di Gerfalco in dem berühmten toscanischen Borsäurequellengebiet, fließt erst in nördlicher, dann in westlicher Richtung und mündet nach einem Laufe von 74 km bei Fitto di C. in das Mittelmeer. Sein Thal, einst der prangende Garten der Etrusker, ist jetzt Maremmenboden.

Cecropia L. (Trompetenbaum, Kanonenbaum, Hohlschaft), Gattung aus der Familie der Urtikaceen, südamerikanische Bäume mit hohem, geringeltem Stamm, welcher, wie die Zweige, inwendig hohl ist, abwechselnd stehenden, gestielten Blättern und unansehnlichen Blüten in gebüschelten Ähren. C. peltata L., 9-12 m hoch, an der Spitze mit einer Krone großer, schildförmiger, kreisrund-herzförmiger, sieben- bis neunlappiger, unten weißfilziger Blätter, in Westindien und Südamerika in Bergwäldern, einer der ersten Bäume, die sich auf ausgereutetem Land zeigen, enthält einen Milchsaft, der in Amerika häufig als kühlendes, schleimiges, etwas adstringierendes Heilmittel dient und Kautschuk liefert. Die säuerlich-süßen Früchte werden gegessen. Die Rinde dient zum Gerben, der Bast zu Stricken. Die hohlen Stämme braucht man als Unterlagen der Flöße, weil sie sehr leicht sind; das leichte Holz benutzen die Eingebornen zum Feuermachen, indem sie Stückchen desselben mit größter Kraft und Schnelligkeit aneinander reiben.

Cecropis, s. Schwalbe.

Cecrops, s. Kekrops.

Cedar Creek (spr. ssihdär krihk), Fluß im nordamerikan. Staat Virginia, entspringt im westlichen Teil des County Shenandoah und ergießt sich unterhalb Straßburg in den Shenandoah River. Hier (bei Straßburg) überfielen 19. Okt. 1864 die Konföderierten unter General Longstreet die Bundesarmee in ihrem Lager, wurden aber von General Sheridan unter empfindlichen Verlusten zurückgeschlagen.

Cedar Falls (spr. ssihdär fahls), Stadt im nordamerikan. Staat Iowa, an den Fällen des Red Cedar River, ein bedeutender Geschäftsplatz mit (1880) 3030 Einw.

Cedar Keys (spr. ssihdar kihs), Hafenstadt im nordamerikan. Staat Florida, am Golf von Mexiko, Endpunkt der Floridabahn, mit (1880) 400 Einw.

Cedar Rapids (spr. ssihdar räppids), Stadt im nordamerikan. Staat Iowa, an den untern Fällen des schiffbaren Red Cedar River, hat Fabriken, lebhaften Verkehr und (1880) 10,104 Einw.

Cede majori!, (lat.), weiche dem Mächtigern.

Ceder, s. Zeder und Cedrus.

Ceder., bei zoolog. Namen Abkürzung für J. ^[Johann] Cederhjelm (russischer Entomolog).

Cedieren, s. Zedieren.

^[Artikel, die unter C vermißt werden, sind unter K oder Z nachzuschlagen.]