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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Cooke; Cooksarchipēl; Cooks Nordkap; Cookstown; Cookstraße; Cooksund; Cooktown; Coom; Coomans

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Cooke - Coomans.

lungen, namentlich: über die Erhaltung der Gesundheit auf langen Seereisen; über Ebbe und Flut in der Südsee, hauptsächlich im Endeavourfluß. Eine ausführliche Biographie Cooks lieferte Wiedmann in "Leben und Schicksale des Kapitäns C." (Erlang. 1789-90, 2 Bde.) nach Kippis' "Life of Captain James C." (Bas. 1788; franz. von Castera, 1788-1789), eine andre Lichtenberg in seinen "Vermischten Schriften" (Bd. 4), eine neuere Barrow (Lond. 1860). Vgl. Steger, Cooks drei Reisen um die Welt (3. Aufl. 1874, 2 Bde.); A. B. Meyer, Gedächtnisrede auf C. (Berl. 1882).

2) Eliza, engl. Dichterin, geb. 1818 als Tochter eines Kaufmanns zu Southwark, wandte sich früh der litterarischen Thätigkeit zu. Nachdem sie Beiträge zu verschiedenen Zeitschriften geliefert, veröffentlichte sie 1838 den ersten Band ihrer Gedichte unter dem Titel: "Melaia, and other poems", die ebenso wie ihre spätern "Poems" (1846-53, 4 Bde.) sie zu einem Liebling des Publikums machten. Ohne tief oder originell zu sein, offenbart Miß C. eine liebenswürdige, edle, sympathisch berührende Gesinnung, und der melodische Fluß der Verse, die glatte Form bei warmer Empfindung und der oft glücklich getroffene volkstümliche Ton wiesen ihren Gedichten eine geachtete Stellung in der Lyrik Englands an. Seitdem sind dieselben in den verschiedenartigsten Ausgaben erschienen. 1864 gab sie einen neuen Band Poesien: "New Echoes", 1865 eine Sammlung von Aphorismen: "Diamond Dust", heraus. Ihre poetischen Erzeugnisse sind vereinigt in den "Poetical works" (neue Ausg. 1874). Von 1849 bis 1854 leitete sie ein ihren Namen tragendes "Journal", und diesem verdanken auch die 1860 von ihr publizierten "Jottings from my journal" ihre Entstehung. Seit 1864 bezieht Miß C. vom Staat einen jährlichen Ehrensold von 100 Pfd. Sterl.

Cooke (spr. kuk), 1) Sir William Fothergill, Elektriker, geb. 1806 zu Ealing, studierte in Edinburg, diente fünf Jahre in der ostindischen Armee und studierte dann Anatomie und Physiologie in Paris und Heidelberg. Hier wurde seine Aufmerksamkeit auf die Probleme der Elektrizität hingelenkt, mit deren Lösung er sich von da an ausschließlich beschäftigte. Er konstruierte einen Telegraphenapparat, wahrscheinlich nach dem damals im Heidelberger physikalischen Kabinett befindlichen ersten Telegraphenapparat des Barons Schilling v. Kannstatt, den er mit sich nach England nahm und für den Dienst der Liverpool-Manchester-Eisenbahn zu benutzen sich bemühte. Dies war zwei Jahre später, als Morse im vertrauten Kreise seinen Apparat vorgeführt hatte. In Verbindung mit Wheatstone stellte C. einen für praktische Zwecke brauchbaren Apparat her, und 1837 nahmen beide zusammen das erste Patent aus einen elektrischen Telegraphenapparat, der sich wesentlich von dem Morseschen Instrument unterschied. Die erste von C. und Wheatstone ausgeführte Telegraphenanlage wurde 1839 fertig gestellt, und ihr folgten noch mehrere, ehe Morse 1844 seine erste Linie von Washington nach Baltimore errichtete. C. erhielt 1869 die Ritterwürde und lebte seit 1871 im Ruhestand. Er starb 25. Juni 1879.

2) John Esten, nordamerikan. Schriftsteller, geb. 1830 zu Winchester in Virginia, studierte Jurisprudenz und nahm dann 1861-65 an dem amerikanischen Bürgerkrieg als Offizier im Stab des südstaatlichen Generals Stuart teil. Nach Beendigung desselben widmete er sich der Schriftstellerei und lieferte eine Anzahl Novellen, in denen er namentlich die alten Traditionen Virginias künstlerisch verwertete. Wir nennen davon: "Leather stocking and silk" (1854); "The youth of Jefferson" (1855); "The Virginia comedians" (1855); "The last of the foresters" (1856); "Henry St. John" (1858); "Fairfax" etc. Auch schrieb er: "Virginia, historical and social" (1859) und veröffentlichte über den genannten Krieg die Werke: "Hammer and rapier", "Wearing of the Gray" u. a. sowie die Biographien der Generale Lee und Stonewall Jackson. - Sein Bruder Philip Pendleton, geb. 1816, gestorben als Advokat 20. Jan. 1850 in Richmond, hat sich ebenfalls als Dichter bekannt gemacht. Es erschienen von ihm unter anderm: "Froissart ballads and other poems" (1847) und ein (unvollendeter) Roman: "Chevalier Merlin".

Cooksarchipēl (spr. kucks-), s. Herveyarchipel.

Cooks Nordkap, s. Irkaipij.

Cookstown (spr. kúckstaun), Stadt in der irischen Grafschaft Tyrone, 15 km westlich vom Lough Neagh, mit Flachsmühlen und (1881) 3870 Einw.

Cookstraße (spr. kuck-), Meeresstraße zwischen den beiden großen Inseln von Neuseeland, von welcher sich an der Küste der Südinsel zahlreiche Arme abzweigen: die Tasmanbai, Admiraltybai, Pelorus- und Königin Charlotte-Sund, Cloudybai u. a., an der Küste der Nordinsel Port Nicholson und Palliserbai. Obwohl Winde und Strömungen die Schifffahrt erschweren, ist der Verkehr doch ein sehr reger. Ein Kabel zur Verbindung der beiden Inseln ist durch die Straße gelegt.

Cooksund (spr. kuck-), Einbuchtung des Stillen Ozeans, zwischen der Alaskakette (wo sich der Iljaminsk erhebt, 3678 m) und der Kenaihalbinsel.

Cooktown (spr. kucktaun), Hafenstadt im nördlichen Queensland, am Endeavourfluß, mit (1883) 2093 Einw., darunter 500 Chinesen. Die Stadt verdankt ihre Existenz den früher weit wichtigern Palmergoldfeldern (sie zählte zeitweilig 10,000 Einw., darunter 6000 Chinesen) und ergiebigen Zinngruben. Auch ist C. das Zentrum einer ausgedehnten Trepangfischerei. Export 1883: 160,881 Pfd. Sterl., hauptsächlich Gold.

Coom (Comb, spr. kuhm, kohm), engl. Hohlmaß, = 0,5 Quarter = 145,395 Lit., vor 1826 und in manchen Kolonien sowie in den Vereinigten Staaten noch jetzt = 140,952 Lit.

Coomans (spr. kū-), Pierre Olivier Joseph, belg. Maler, geb. 1816 zu Brüssel, lernte die Anfangsgründe seiner Kunst zuerst in Gent und bildete sich dann in Antwerpen unter der Leitung von de Keyser und Wappers weiter aus. Nachdem er sich durch zwei historische Gemälde: die Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer und die Schlacht bei Askalon, bekannt gemacht, nahm er an den Zügen der französischen Truppen in Algerien teil und verwertete die Früchte dieser Wanderungen in den Bildern: die Sündflut, Landschaft in der Provinz Konstantine, Auswanderung arabischer Stämme und tanzende Araberinnen. Seine nächste Schöpfung, die Niederlage Attilas in den Katalaunischen Gefilden (1848), zeichnete sich durch geschickte Komposition und energisches Kolorit aus. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Italien, in der Türkei, Griechenland und der Krim malte er 1855 die Schlacht an der Alma und 1856 das Fest der Philister zu Ehren des Gottes Dagon. 1857 besuchte er abermals Italien und wurde durch die pompejanischen Malereien so angezogen, daß er von nun an fast nur Gegenstände aus dem antiken Leben (die letzten Tage des Glücks in Pompeji, Phryne, Glycera) malte.

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