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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Coomans; Cooper; Cope

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Coomans - Cope.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Conz'

Ariccia, Santa Maria della Vittoria in Rom, Partie bei Olevano u. a. 1865 wurde er Professor am Katharinenstift in Stuttgart.

Coomans (spr. kū-), Pierre Olivier Joseph, belg. Historien- u. Genremaler, geb. 1816 zu Brüssel, lernte die Anfangsgründe der Kunst bei dem Maler Hasselaere in Gent und wurde dann in Antwerpen Schüler von de Keyser und Wappers. Nachdem er mit seinen ersten Bildern: Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer (1841) und Schlacht bei Askalon (1842), Glück gehabt hatte, ging er mit den französischen Truppen nach Algerien, blieb dort einige Jahre und brachte als Ergebnisse dieser Reise die Bilder: die Sündflut, Landschaft aus der Provinz Konstantine, Auswanderung arabischer Stämme und tanzende Araberinnen. Großen Erfolg hatte 1848 seine Niederlage Attilas in den Katalaunischen Gefilden durch ihre treffliche Komposition und ihr kraftvolles Kolorit (Rathaus in Brüssel). Dann ging er auf mehrere Jahre nach Italien, nach der Türkei, Griechenland und der Krim und malte 1855 die Schlacht an der Alma, aber auch 1856 das Fest der Philister zu Ehren des Gottes Dagon, welches, fern vom alttestamentlichen Geist, nur seine Meisterschaft in den Gewändern und in der Malerei der üppigen Körper bewies und ihm zwei Ehrenmedaillen eintrug. Eine Veränderung seiner Richtung brachte 1857 eine abermalige Reise nach Italien hervor, auf der ihn die pompejanischen Malereien so anzogen, daß er von nun an fast nur Gegenstände aus dem antiken Leben in klassischem Geist und klassischer Anmut malte. Dieser Art sind: die letzten Tage des Glücks in Pompeji (1863), der Delinquent, der erste Schritt, Phryne, Glycera, pompejanische Familienscene, römische Schönheit, der Ring u. a.

Cooper (spr. kuhp'r), Thomas Sidney, engl. Tier- und Landschaftsmaler, geb. 26. Sept. 1803 zu Canterbury, mußte anfangs ein Handwerk erlernen, zeichnete aber daneben mit solcher Geschicklichkeit die Bauwerke seiner Vaterstadt, daß er sich dadurch einige Mittel erwarb, die er noch vermehrte, als er 1820-23 Dekorationsmaler ↔ in Hastings war. Hierauf ging er nach London, studierte im Britischen Museum und auf der Akademie, war eine Zeitlang Zeichenlehrer in Canterbury und reiste 1827 nach Belgien, indem er unablässig zeichnete und seine Wirtshausrechnungen mit den Porträten der Wirte bezahlte. In Brüssel fand sein Talent namentlich durch Verboeckhoven Anerkennung; er gründete sein eignes Atelier und widmete sich, bewogen durch das Studium der alten Meister, der Idyllenmalerei, mußte aber infolge der belgischen Revolution 1830 nach England zurückkehren. Von 1833 an stellte er regelmäßig seine Bilder aus, die aber im allgemeinen bei seinen Landsleuten weniger Anklang fanden als in Frankreich, wo er für einen der ersten Maler seines Faches gilt. Eins der besten derselben war 1842: der Abend an der Tränke; sodann aus den spätern Jahren: die Zeit des Melkens auf den Wiesen (1864), vorüberziehender Regenschauer (1870), die Kinder des Nebels (1872), der König der Wüste (1873, Aquarell), mütterliche Zuneigung (1876) und die 1878 in Paris ausgestellten Weiden in Kent und die düstern Felsen von Glencoe in Schottland. 1845 wurde er Genosse und 1867 Mitglied der Akademie in London.

Cope (spr. kopp), Charles West, engl. Genre- und Historienmaler, geb. 1811 zu Leeds als Sohn des Landschafters Charles C., von dem er den ersten Unterricht erhielt. 1829 wurde er Schüler der Akademie in London, bildete sich dann durch Reisen in Italien aus und sandte von dort 1831 seine erste bedeutende Leistung, eine italienische Landschaft, ein. 1836 zurückgekehrt, hatte er durch die treffliche Charakteristik und das glänzende Kolorit seiner ersten Genre- und Historienbilder den besten Erfolg. Dahin gehören: das Innere eines Wirtshauses in Italien, die Herzensunruhe, der Heiratsantrag, die letzten Tage des Kardinals Wolsey (1846), der Traum Miltons (1850), die Kinder Karls I. (1855), Abendgebet (1860), zwei Mütter (1862), Shylock und Jessika (1867), die Jünger zu Emmaus (1868) u. a. Inzwischen führte er auch mehrere

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 114.