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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Cropsey; Cros; Crowe; Cugnot

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Cropsey - Cugnot.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Crola'

hier vorzugsweise der Porträtmalerei, worin er eine geistvolle Auffassung, treue Charakteristik und elegante Ausführung zeigt. Zuweilen brachte er auch Genrebilder; für die Kirche zu Wannen in Kurland malte er 1871 ein Altarbild. Auf den internationalen Ausstellungen zu Wien 1873 und München 1879 fanden seine Bildnisse große Anerkennung. 1877 wurde er Professor an der Akademie zu Düsseldorf.

Cropsey (spr. króppsiĕ), Jasper F., amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1823 auf Staten Island, wandte sich, nachdem er fünf Jahre lang die Baukunst erlernt hatte, der Malerei zu, ging 1847 zum erstenmal nach Europa, verlebte drei Jahre in Italien und brachte einen reichen Schatz von Skizzen nach New York zurück, die er dann ausführte. 1857 bis 1863 lebte er darauf in London, wo er eine Partie aus den Urwäldern westlich vom Alleghanygebirge, Herbst am Hudsonfluß (1862), Richmond Hill im Hochsommer, Herbst in den Weißen Bergen, Corfe Castle in Dorsetshire, Ansichten von Bonchurch auf der Insel Wight, Warwick Castle etc. ausstellte. 1861 wurde er Mitglied der New Yorker Zeichenakademie. Nach Amerika zurückgekehrt, malte er vorzugsweise die Natur im herbstlichen Gewand, z. B. den Berg Jefferson in New Hampshire (1867). Von seinen spätern Landschaften verdienen besondere Erwähnung: eine Strandscene, der See Greenwood, Engpässe von Staten Island, aus dem südlichen Italien, die Ebenen von Sydney (Neuschottland), der große Tempel von Pästum und der Cedarsee in den Vereinigten Staaten. Als eins der ersten Mitglieder der amerikanischen Gesellschaft der Aquarellisten stellte er schon in den 60er Jahren mehrere Aquarelllandschaften aus.

Cros (spr. krō), César Isidore Henri, franz. Bildhauer, geb. 16. Nov. 1840 zu Narbonne, Schüler von Jouffroy, Etex und Valadon, debütierte mit einigen Büsten und Medaillons und trat nach Verlauf einiger Jahre mit Wachsbildnereien auf, wie sie zur Zeit der Renaissance in Italien beliebt waren. In dieser Technik brachte er sehr beliebte Porträtbüsten und ↔ Reliefs, z. B. den Preis des Turniers (1873) und den Spaziergang. Andre Büsten und Reliefs verfertigte er in Marmor und Bronze.

Crowe (spr. kroh'), Eyre, engl. Historien- und Genremaler, geboren im Oktober 1824 zu Chelsea, älterer Bruder des bekannten Kunsthistorikers Joseph Archer C., wurde in London von William Darley und später in Paris von Paul Delaroche unterrichtet, mit dem er 1843 nach Rom reiste. 1844 zurückgekehrt, wurde er Schüler der Londoner Akademie und debütierte 1846 mit dem Bild: Mr. Prynne untersucht die Taschen des Erzbischofs Laud im Tower, worauf dann 1848 der römische Karneval und 1849: Holbein malt den König Eduard VI. folgten. Von 1852-1857 hielt er sich in Amerika auf, wo er insbesondere das Leben der Negerrasse studierte, kehrte dann nach London zurück und schuf viele Bilder von großer Tiefe der Empfindung, trefflicher Charakteristik und großer Sorgfalt der Details, aber etwas harter, trockner Farbe. Es sind z. B.: Milton besucht Galilei im Gefängnis (1859), Swift liest einen Brief seiner Geliebten Stella, Sklavenmarkt in Virginia, ein Barbierladen, Defoe am Pranger (1862), Leichenbegängnis Goldsmiths (1863). Luther schlägt die Thesen an (1864), die Vestalin (1870), die gutmütige Satire auf die Quäker, betitelt: the friends, die Schafschur und die noch 1878 in Paris ausgestellten französischen Gelehrten unter Napoleon in Ägypten.

Cugnot (spr. künjóh), Louis Léon, franz. Bildhauer, geb. 17. Okt. 1835 zu Vaugirard (Paris), bildete sich in seiner Kunst unter Duret (gest. 1865) und Diebolt (gest. 1861) aus, erhielt 1859 den großen Preis für Rom und schuf bis jetzt Bildwerke verschiedenen Inhalts von edler Auffassung, geschickter Modellierung und großer Anmut, unter denen zunächst zu nennen sind: eine Marmorgruppe: Ceres und Triptolemus, Bronzestatue einer Spinnerin von Procida (1867), der Liebesbote (Gipsgruppe), Marmorstatue des Bischofs Parisis von Arras und vor allen das in Lima 1874 aufgestellte Denkmal zum Andenken an den bei Callao 2. Mai

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 121.