Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Drake; Dreßler

143

Drake - Dreßler.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Doyle'

und Bücher, z. B.: »Cornhill's Magazine«, die »Newcomes« von Thackeray, »Pot of honey« von Leigh Hunt, »King of the golden rule« von Ruskin u. a. 1845 gab er die komische Reisebeschreibung »The continental tour of Brown, Jones and Robinson« heraus, 1869 »The fairy land«.

Drake, Friedrich Johann Heinrich, einer der bedeutendsten Meister der Skulptur, geb. 23. Juni 1805 zu Pyrmont als Sohn unbemittelter Eltern, arbeitete anfangs als Mechaniker im Geschäft seines Vaters und konnte sich nur in den Mußestunden mit Schnitzen aus Holz oder Elfenbein beschäftigen. 1826 aber gelang es ihm, nach Berlin in das Atelier Rauchs zu kommen, der das bedeutende Talent seines Schülers erkannte. Hier debütierte er 1833 mit der herrlichen Gruppe eines sterbenden Kriegers mit einem Genius und modellierte ein Jahr nachher die reizende Statue einer Winzerin, die er bald darauf in Marmor und 1840 in Bronze ausführen mußte (Nationalgallerie in Berlin). Auch die übrigen Schöpfungen aus dieser frühern Zeit sind meistens Idealgestalten, z. B. eine durch Abgüsse sehr verbreitete Madonna mit dem Kind und ein Relief nach Goethes fünfter römischer Elegie. Besonderes Glück machte er damals durch seine Porträtstatuetten berühmter Männer, z. B. Rauch, Schinkel, die Brüder Humboldt, Goethe, Schiller, Hufeland u. a., die in ihrer geistvollen Auffassung und freien Behandlung schon durchblicken ließen, daß er später seine Hauptstärke in der monumentalen Porträtstatue zeigen würde. Ins Jahr 1835 fällt eine Caritas im Schloß zu Charlottenburg und 1836 die erste große Porträtstatue, der sehr charaktervoll und wahr aufgefaßte, im Zeitkostüm dargestellte Justus Möser in Osnabrück (Bronze). Auch in den folgenden Jahren war er wieder mit kleinen lyrischen und Idealgestalten, Porträtstatuetten und Grabdenkmälern beschäftigt. Es sind z. B.: die Schmetterlingsfängerin (1837), der wasserspeiende Faun in Charlottenhof (1843), die acht Statuen der Provinzen des preußischen Staats im Weißen Saal ↔ des Berliner Schlosses (1844). Mehr Lob als mit allen diesen Arbeiten erwarb er sich (1849) durch das Denkmal Friedrich Wilhelms III. im Tiergarten, namentlich durch die meisterhaften, sinn- und liebevoll ausgeführten Reliefs um das runde Postament, welche die Freude an der Natur in anmutigster Weise zur Anschauung bringen. Die Reihe seiner später geschaffenen Werke ist so groß, daß wir nur als die künstlerisch bedeutendsten hervorheben: das Relief auf der neuen Bronzethür der Schloßkirche zu Wittenberg, die beiden an der Kirche befindlichen Statuen Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen und das darin befindliche Standbild Melanchthons (1866), das herrliche kolossale Standbild seines Lehrers Rauch in der Vorhalle des Alten Museums, die Gruppe auf der Berliner Schloßbrücke, in der Nike den Sieger krönt, die nebst der Bläserschen die schönste der acht ist, die Statue des Fürsten Putbus auf Rügen und die freilich sehr derbe, aber naturgetreue Gestalt des Kurfürsten Johann Friedrich auf dem Marktplatz in Jena (enthüllt 1858), das Denkmal Schinkels in Berlin und wiederum die sehr meisterhafte eherne Reiterstatue des Königs Wilhelm I. auf der Deutzer Seite der Rheinbrücke zu Köln, eine Gestalt von imponierender Haltung, voll Leben und Wahrheit. Weniger gelungen, weil für ihre Wirkung zu groß, ist die eherne Victoria auf der Siegessäule in Berlin (1873), dagegen sehr edel und schwungvoll das Kriegerdenkmal für Aachen und unter den Porträtstatuen und Büsten der letzten Jahre wiederum die herrliche Kolossalstatue Alexander v. Humboldts, die nach Philadelphia kam, sowie die Büste von Bismarck und die von Moltke im Rathaus zu Berlin. Er ist Mitglied der Akademien von Berlin, München, Petersburg, Antwerpen, Rom und des Institut de France, Vicekanzler des Ordens pour le mérite und Ritter der Ehrenlegion.

Dreßler, Friedrich Wilhelm Albert, Landschaftsmaler, geb. 6. Aug. 1822 zu Berlin, widmete sich der Landschaftsmalerei auf der dortigen Akademie unter F. W. Schirmer und machte dann viel-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 144.