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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Engelhardt; Engerth; Enneking; Epinay

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Engelhardt - Epinay.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Engelhard'

bronzene Schiller-Statue daselbst, Amor den Löwen bändigend (im Besitz des deutschen Kaisers), Christus die Kinder segnend, Psyche im Begriff, den schlafenden Amor zu erdolchen, die von Howaldt in Kupfer getriebene kolossale Statue des heil. Michael in Lichterfelde bei Berlin, eine sitzende Statue der Kurfürstin Sophie in Herrenhausen, ebenso ausgezeichnet durch Porträtähnlichkeit und Naturwahrheit wie durch Hoheit und Würde der ganzen Erscheinung und namentlich durch die Behandlung der Gewandstoffe, und die Komposition der drei Friese: Heinrichs des Löwen Wallfahrt nach Palästina, Geschichte von Amor und Psyche und die Olympischen Spiele, von denen aber nur ein Teil der letztern zur Ausführung kam.

Engelhardt, Georg, Landschaftsmaler, geb. 1823 zu Mühlhausen in Thüringen, erlernte 1844-47 die Malerei in Berlin unter Eduard Biermann, machte dann mehrere Reisen in die Alpengegenden und brachte seitdem aus der Einsamkeit der Alpenthäler, insbesondere des Ötzthals in Tirol, bisweilen aber auch aus der Mark Brandenburg eine Reihe von Landschaften, die mit korrekter Zeichnung und scharfer Betonung der Details ein ansprechendes Kolorit verbinden; z. B.: das Meiringer Thal, Partie bei Winterstall im Ötzthal, Motiv aus Südtirol, der besonders gelungene Hochwald (1867), Kohlenbrenner am Brocken, die Jungfrau in der Schweiz, Herbstlandschaft (1872), Mühlen im Ötzthal, Partie am Fischbach im Sulzthal, Waldlandschaft im Vorharz.

Engerth, Eduard, Historienmaler, geb. 1818 zu Pleß in Schlesien, machte seine Kunststudien auf der Akademie in Wien und erlernte unter Kupelwieser die Freskomalerei. Als er 1844 die goldne Medaille und damit eine Pension für einen Aufenthalt in Rom erhalten hatte, ging er nach Italien und bereiste dann einen großen Teil von Deutschland, Frankreich und England und dem Orient. In Rom in den Kreis des Hauses Zuccari gezogen, malte er, von Cornelius und seinem Künstlerkreis angeregt, sein erstes bedeutendes Bild: die Verhaftung der Familie des Königs Manfred nach der Schlacht bei ↔ Benevent (Belvedere in Wien), das seinen Ruf begründete, obgleich es in dem ergreifenden Pathos der Darstellung etwas theatralisch war. 1854 wurde er Direktor der Akademie in Prag und widmete sich dort vorzugsweise dem Porträt, das er in schlichter, liebenswürdiger Weise behandelte, darunter auch das Bild mit dem Damenflor der Prager Aristokratie. In Wien beteiligte er sich bei dem Freskenschmuck der Altlerchenfelder Kirche, wo er die Bilder im Chor nach Führichs Entwürfen, die im linken Seitenschiff nach eignen Kompositionen (Gestalten des Alten Testaments) ausführte. Nachdem er dann noch die ausgezeichneten, oft reproduzierten Bildnisse des Kaiserpaars gemalt hatte, wurde er 1865 als Professor an die Akademie in Wien berufen und brachte in demselben Jahr sein zweites Hauptbild: den Sieg des Prinzen Eugen bei Zenta, für die Königsburg in Ofen, eine figurenreiche, mit Lebens- und Gestaltungsgefühl durchgeführte Komposition, worauf 1868 im neuen Opernhaus die Ausschmückung des Kaisersaals (Hochzeit des Figaro) und der Kaisertreppe, Schöpfungen von hohem poetischen Reiz, folgten, zuletzt noch die Krönung Franz Josephs in Ofen, ein im Stoff schwieriges Ceremonienbild. Seit 1871 ist er Direktor der Gallerie des Belvedere, seit 1867 mit dem Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens geschmückt.

Enneking, John J. (Anmerkung des Editors: Joseph), amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1841 zu Minster (Ohio), empfing in Cincinnati den ersten Zeichenunterricht, machte ein Jahr lang den amerikanischen Bürgerkrieg in der Armee der Nordstaaten mit, ging 1865 nach Boston, begann dort das Pastellmalen und begab sich 1872 nach Europa. In Paris ließ er sich nieder, widmete sich unter Bonnat der Figurenmalerei und später unter Daubigny auch der Landschaft, so daß seine landschaftlichen Bilder gewöhnlich eine reiche Figurenstaffage haben. 1874 kehrte er nach Boston zurück. Als seine Hauptbilder werden genannt: Mondschein auf der Giudecca in Venedig, Viehherde im November und der für sein Hauptbild gehaltene Obersee bei Berchtesgaden.

Epinay (spr. ĕpĭnéh), Cav. Prosper d',

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 161.