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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Alúmen plumósum; Asbest; Flussspath; Spathum fluóricum

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Rohdrogen aus dem Mineralreiche.

grade des gepulverten oder gekörnten Schmirgels werden durch Nummern bezeichnet.

Anwendung. Wie schon oben bemerkt, zum Schleifen aller nur möglichen Körper, von Holz, Stahl, Glas bis zu den Edelsteinen; man schleift entweder trocken, oder mit Oel angemengt. Ferner verfertigt man aus dem Pulver mittelst Leim Schmirgelpapier und Schmirgelleinen und endlich, durch Zusammenschmelzen mit Schellack, kleine Schleifsteine und Feilen, wie sie z. B. von den Zahnärzten zum Schleifen der künstlichen Zähne benutzt werden.

Zu grosse, daher undichte Stöpsel auf Glasflaschen kann man sehr gut selbst einschleifen, wenn man den Stöpsel in Oel taucht und mit mittelgrobem Schmirgelpulver bestreut. Der so vorbereitete Stöpsel wird anhaltend im Glashalse unter mäßigem Druck hin und her gedreht, bis er genügend eingeschliffen ist, eine Operation, die verhältnissmäßig kurze Zeit erfordert.

Alúmen plumósum.

Asbest, Federalaun, Amianth, Bergflachs.

Dies Mineral, hauptsächlich aus den Silikaten von Kalk und Magnesia bestehend und in seiner Zusammensetzung der Hornblende gleich, ist von strahliger, oft sehr feinfaseriger Natur. Die Fasern sind seidenglänzend, biegsam, weiss bis grünlich, durch Hitze nicht zerstörbar; durch Säuren und Laugen wird der Asbest nur wenig angegriffen. Die Waare wird um so höher bezahlt, je feiner und länger die Fasern sind.

Die besten Sorten kommen aus Tyrol, der Schweiz und Sibirien.

Anwendung. Früher, bevor man die Glaswolle kannte, wurde der A. vielfach zum Filtriren von Säuren und ähnlichen Flüssigkeiten benutzt; heute dient er hauptsächlich zum Dichten von Maschinenstopfbüchsen, in Platten geformt als Zwischenlage zwischen die Flanschen der Maschinentheile; ferner zur Herstellung von feuerfesten Zeugen; in einigen Gegenden sogar zur Herstellung von Spitzen etc. etc.

Spathum fluóricum.

Flussspath.

Er besteht aus Fluorcalcium (Fluor ist ein dem Chlor ähnliches, zu den Halogenen gehörendes Element) und kommt theils derb, theils in durchsichtigen, würfelförmigen, entweder glasklaren oder blau, auch grün gefärbten Krystallen vor. England, Norwegen, der Harz und das Erzgebirge liefern uns denselben.

Anwendung. Dient zum Aetzen des Glases, resp. zur Darstellung der Fluorwasserstoffsäure (s. d.); in der Metallurgie als Zusatz beim