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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Fränkel; Franz; Fränzel; Freeman

183

Fränkel - Freeman.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Frank'

religiösen Malerei und brachte in dessen strengem Stil für kleinere bayrische Kirchen manche Altarbilder von edler Auffassung und ansprechendem Kolorit, die aber in weitern Kunstkreisen wenig bekannt wurden; auch eine Reihe von Wandgemälden für das bayrische Nationalmuseum aus der kirchlichen und Profangeschichte, einen Cyklus von Darstellungen aus dem Neuen Testament für eine Kirche im Regierungsbezirk Posen und den Karton zu einem Wandgemälde in der Mariahilfkapelle am Gasteig zu München.

Fränkel, Friedrich, Kupferstecher, geb. 6. April 1832 zu Nürnberg, bildete sich anfangs unter dem Kupferstecher Ernst Dertinger in Stuttgart (gest. 1866), besuchte dann die dortige Kunstschule unter Bernh. Neher und in spätern Jahren die Kunstschule in Nürnberg unter Aug. v. Kreling und Jäger. Seine Hauptwerke sind: die Beweinung Christi, nach van Dyck (in der Ägidienkirche zu Nürnberg); alte Frau einen Levkojenstock begießend, nach Ger. Dou (im Belvedere zu Wien), sowie Apfelschälerin, nach Terburg (ebendaselbst).

Franz, Julius, Bildhauer, geb. 1824 zu Berlin, bezog mit 14 Jahren die dortige Akademie, lernte fünf Jahre lang unter dem jüngern Wichmann und Ferd. Aug. Fischer und arbeitete später als Gehülfe von Wredow und Rauch. Viel Glück machte sein erstes größeres Werk, eine in Zink gegossene Schäfergruppe im sogen. Sicilianischen Garten bei Potsdam (1850), worauf dann zwei kolossale Gruppen von Najaden und Seelöwen, eine Marmorstatue der Muse Klio (1855) und ein Grabdenkmal des Geheimen Kabinettsrats Illaire folgten. Nachdem er 1850 die große goldne Medaille der Berliner Akademie erhalten, machte er später auf Staatskosten eine Studienreise nach Italien und wurde nach seiner Rückkehr mit vielfachen dekorativen Bildwerken, Genre- und allegorischen Figuren beauftragt, z. B.: Jäger, Fischer, Schnitterin, die Monate und die Jahreszeiten. Von den Länder- und Städtefiguren an der Berliner Börse schuf er die Länder England und Amerika, sodann einen heil. Hubertus als Patron der Jagd, einen ↔ Apollino mit einem Schwan als Blumenaufsatz, Friedensgenius mit dem Löwen (kaiserliches Palais) und die anatomischen Figuren eines Hundes und eines Tigers. Eine seiner bedeutendsten Arbeiten der letzten Jahre waren nach dem Entwurf seines Lehrers Fischer die zwei kolossalen Marmorgruppen: Preußen und Hannover auf dem Belle-Allianceplatz. Bei der Konkurrenz für ein Jahn-Denkmal machte er einen geistvollen Entwurf, der leider zu großen Umfang hatte.

Fränzel, Wilhelm, Elfenbeinbildhauer, geb. 1826 zu Wien, war anfangs Kunstdrechsler, besuchte dann eine Modellierschule und war 1847-53 Schüler der dortigen Akademie, wo er sich namentlich unter Kähßmann ausbildete. Von 1851 an verfertigte er eine große Anzahl von Porträtbüsten in Elfenbein, durch die er sich einen bedeutenden Namen machte, z. B. die des Feldmarschalls Radetzky, des Kaisers Franz Joseph, der Kaiserin Elisabeth, der Erzherzogin Sophie u. a. 1857 besuchte er Venedig, 1861 Paris, wo er die Büste Napoleons III. ausführte, und 1864 England, wo er die des Prinzen Albert schuf. Seine besten Arbeiten sind die Büste des Kaisers Franz I. (1864) und die 1868 in Petersburg von ihm angefertigte Büste des Kaisers Nikolaus in halber Lebensgröße.

Freeman (spr. fríhmän), 1) Florence, amerikan. Bildhauerin, geb. 1836 zu Boston, empfing ihren ersten Unterricht in der Skulptur von Richard Greenough, dem jüngern Bruder des bekannten Bildhauers Horatio G. (gest. 1852). 1861 zog sie nach Italien, bildete sich ein Jahr in Florenz unter Hiram Powers (gest. 1873) aus und gründete dann ein Atelier in Rom, wo sie seitdem arbeitet. Unter ihren sehr poetischen, oft originellen Schöpfungen der Idealplastik nennen wir: eine Büste des Engels Sandalphon (nach Longfellows Gedicht), ein schlafendes Kind, Relief der sieben Wochentage, Kammgesims mit einer Darstellung aus der Sage vom Julfest und die Statue der kleinen Thekla mit dem verwirrten Strang (aus dem Buch »Die Familie Schönberg-Cotta«, Kap. 38).

2) James E., amerikan. Genremaler,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 184.