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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Goodall; Goodman; Gosselin

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Goodall - Gosselin.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Gonzenbach'

tern »Aus dem Leben eines Künstlers«, nach demselben; zwei Blätter zu Shakespeares »Sturm«, nach Kaulbach; ein Blatt der Illustrationen Schwinds zu »Fidelio« und zahlreiche Bildnisse nach Kaulbach, Rahl u. a.

Goodall (spr. gudd-áhll), Frederick, engl. Genremaler, geb. 17. Sept. 1822 zu London, Sohn des Kupferstechers Edward G. (gest. 1870), sollte als dessen Schüler die Kunst seines Vaters erlernen, blieb aber auch, als er sich zur Malerei entschlossen hatte, unter dessen Leitung und machte landschaftliche Studien in der Umgegend Londons und Tierstudien im zoologischen Garten. 1888 brachte ihn sein Vater in die Normandie, wo er zahlreiche Skizzen entwarf. 1839 stellte er in der Akademie sein erstes Bild, französische Soldaten beim Kartenspiel, aus, dem dann infolge wiederholter Reisen nach der Bretagne, Normandie und Irland viele Bilder folgten, die sofort ihre Käufer fanden, z. B.: die Rückkehr von der Kindtaufe, der müde Soldat (1842) und der Festtag im Dorf (1847, beide in der Nationalgallerie zu London) und andre aus dem altenglischen Leben. Nachdem er dann bis 1857 einige historische Genrebilder aus dem Leben Karls I. und des Erzbischofs Cranmer ausgestellt hatte, besuchte er 1857 Venedig und brachte einen Winter in Ägypten zu, wo seine Anschauungen sich bedeutend erweiterten und sein Talent sich noch vielseitiger entwickelte. Aus der nächsten Zeit stammen zum Teil als Früchte dieser Reisen die Bilder: der frühe Morgen in der Wüste Shur (1860), der Erstgeborne (1861), Rückkehr eines Pilgers von Mekka (1862), der Gesang eines nubischen Sklaven (Hauptbild), der Bote vom Sinai am Mosesbrunnen (1864), Überschwemmung des Nils, Hagar und Ismael, Mater purissima, die Aussetzung des Moses, das Haupt des Hauses im Gebet und viele andre, unter denen die orientalischen von kräftiger, bestimmter Zeichnung und lichtvollem Kolorit sind, die Genrebilder aus dem englischen Volksleben sehr lieblich in den Figuren und in der Landschaft, die kirchlichen Bilder von tiefem Gefühl und strenger, korrekter Zeichnung. Als seine neuesten Werke erwähnen wir noch: ↔ Schafwäsche bei den Pyramiden von Gizeh, die Rosenzeit, Wasserträger in Ägypten (1877), die Töchter Labans, der Palmsonntag (1878) und Inneres einer Moschee in Kairo (1880). Die künstlerisch besten aller dieser Bilder sind Aquarelle. 1852 wurde er Genosse und 1864 Mitglied der Akademie in London. - Auch seine beiden jüngern Brüder, Walter und Edward G., sind Aquarellmaler, ersterer in Genrebildern sehr verschiedenen Inhalts, letzterer besonders in Genrebildern aus Venedig und dem Orient.

Goodman (spr. gúddmän), Walter, engl. Zeichner, Porträt- und Genremaler, geb. 11. Mai 1838 zu London, erhielt seine erste künstlerische Ausbildung durch den Maler Leigh und trat 1857 in die Akademie. 1860 reiste er auf drei Jahre nach Frankreich, Belgien, Deutschland, der Schweiz, Italien und Spanien und 1864 mit einem spanischen Künstler nach Westindien, wo er fünf Jahre, meistens in Cuba, lebte, Bilder malte und viele Artikel für amerikanische und spanische Journale lieferte. Nachdem er auch eine Zeitlang in Cuba aus politischen Gründen gefangen gehalten war, gelang es ihm infolge der dortigen Revolution 1869, die Insel zu verlassen und andre westindische Inseln sowie Nordamerika zu besuchen. Nach Europa zurückgekehrt, widmete er sich der Porträt- und Figurenmalerei und lieferte Zeichnungen auf Holz und Artikel besonders über das westindische Leben in der Zeitung »All the year round«, nachher erschienen unter dem Titel: »The pearl of the Antilles, or an artist in Cuba«. 1878 kopierte er für den chinesischen Gesandten in Berlin die betende Madonna von Sassoferrato (in der Londoner Nationalgallerie) und porträtierte den chinesischen Gesandten und dessen Gemahlin am englischen Hof.

Gosselin (spr. goss'läng), Charles, franz. Landschaftsmaler, geb. 26. Jan. 1834 zu Paris, Schüler von Gleyre und Busson, brachte seit 1863 Landschaften von breiter, massiger Behandlung, die, aus der Ferne betrachtet, von treffender Wirkung sind, z. B.: Eichen und Pinien im Herbst, Herbstabend, die Landstraße, aus der Umgegend von

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 214.