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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Grovesches Element - Gruber.

gleichen Verlag erscheinendes Musiklexikon: "Dictionary of music and musicians" (in 4 Bdn.), das zu den bedeutendsten derartigen Werken gehört und eine große Zahl neuer Spezialstudien zum Teil von G. selbst enthält, z. B. über Fr. Schubert, über den er während eines Aufenthalts in Wien 1867 erfolgreiche Forschungen anstellte. Bei Neuerrichtung des Royal College of Music (1882) wurde G. zum Direktor des Instituts ernannt und 1883 in den Adelstand erhoben. G. war außerdem Hauptmitarbeiter an W. Smiths "Dictionary of the Bible", bereiste deshalb zweimal Palästina und war lebhaft beteiligt bei der Errichtung des Palestine Exploration Fund.

Grovesches Element, s. Galvanische Batterie, S. 872.

Grtn., bei botan. Namen Abkürzung für J. ^[Joseph] Gärtner (s. d. 2).

Grubber (engl.), ein mehrschariges Bodenbearbeitungsgerät zum Lockern und Vertiefen des Bodens und gleichzeitig durch dasselbe auch zum Vertilgen der Unkräuter. Ist letzteres der vornehmlichste Zweck des Geräts, so wird dasselbe in der Regel als Exstirpator bezeichnet; jedoch findet vielfach eine Verwechselung dieser Namen sowie des Gattungsnamens "Kultivator" (s. d.) statt. Der Unterschied desselben besteht fast nur in der Form der arbeitenden Schare oder Scharfüße. Bei einem G. zur tiefen Lockerung des Bodens haben dieselben die Gestalt der betreffenden Teile des Untergrundpflugs. Auch bei der Dampfkultur (s. Dampfpflug) findet der G. sehr vorteilhafte Verwendung, und die Arbeit desselben wird zuweilen der Pflugarbeit vorgezogen.

Grube, eine in die Erde von oben nach unten mittels Grabens gemachte Höhlung. Die Alten bedienten sich solcher Gruben als Zisternen (s. d.), Getreidemagazine (Silos, wie noch heute allgemein in Ungarn als Getreidespeicher), Vorratskammern, in welchem Fall sie dann mit Holz ausgekleidet oder ausgemauert wurden, sowie auch um Tiere oder selbst Menschen darin zu fangen, zu welchem Zweck man sie mit Reisern etc. bedeckte. Im Bergbauwesen ist G. jeder unterirdisch betriebene Bergbau.

Grube, August Wilhelm, pädagog. Schriftsteller, geb. 17. Dez. 1816 zu Wernigerode, besuchte 1825-33 das Lyceum daselbst, dann das Lehrerseminar in Weißenfels, ward 1840 Hauslehrer bei dem spätern Minister Grafen Arnim-Boitzenburg und bekleidete seit 1843 ähnliche Stellungen in mehreren andern Häusern, zuletzt bei Bregenz am Bodensee, wo er auch seit 1866 als Privatmann lebte und 28. Jan. 1884 starb. Unter seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: "Der Elementarvolksschulunterricht im Zusammenhang dargestellt" (Erl. 1851); "Pädagogische Studien und Kritiken" (Leipz. 1860 bis 1882, 3 Bde.); "Leitfaden für das Rechnen in der Elementarschule" (Berl. 1842, 6. Aufl. 1881); "Charakterbilder aus der Geschichte und Sage" (23. Aufl., Leipz. 1882, 3 Bde.); "Geographische Charakterbilder" (Bd. 1 u. 2, 17. Aufl.; Bd. 3, 13. Aufl., das. 1885); "Biographien aus der Naturkunde in ästhetischer Form und religiösem Sinn" (letzte Aufl., Stuttg. 1877-80, 4 Tle.); "Bilder und Szenen aus dem Natur- und Menschenleben in den fünf Hauptteilen der Erde" (6. Aufl., das. 1880, 4 Tle.); "Biographische Miniaturbilder" (6. Aufl., Leipz. 1884, 2 Tle.); "Alpenwanderungen" (3. Aufl., das. 1885).

Grübel, Johann Konrad, Nürnberger Volksdichter, geb. 3. Juni 1736, ward Klempner (Flaschner und Harnischmacher), schritt aber bald zu künstlichern mechanischen Arbeiten fort und lieferte hierin Werke, welche bis nach Italien wanderten. Einen in Nürnberg unsterblichen Namen aber erwarb er sich durch seine Dichtungen, die bei seiner scharfen Beobachtungsgabe und seiner Gewandtheit in der prosodischen Behandlung des Nürnberger Dialekts ein unübertrefflich treues Bild von dem Leben und Treiben der Bürgerwelt dieser Stadt geben. Er starb 8. März 1809 in Nürnberg. Seine "Gedichte in Nürnberger Mundart" erschienen zuerst in Nürnberg 1802 in 3 Bändchen (neu hrsg. von Frommann, das. 1857). Er gab auch heraus: "Korrespondenzen und Briefe in Nürnberger Mundart" (Nürnb. 1808). Seine "Sämtlichen Werke" erschienen in 4 Bänden (das. 1835). Vgl. Priem, K. G. und seine Nachfolger in der Nürnberger mundartlichen Dichtung (2. Aufl., Nürnb. 1878).

Grubenbau, s. Bergbau, besonders S. 723.

Grubenfeld, derjenige Raum, innerhalb dessen dem Bergbauberechtigten die Befugnis zur Gewinnung der verliehenen Mineralien zusteht (s. Bergrecht, S. 741). Auch s. v. w. Geviertes Feld (s. d.).

Grubenflechte, s. Sticta.

Grubenförderung, s. v. w. Erzförderung; vgl. Bergbau, besonders S. 728 f.

Grubengas, s. v. w. leichtes Kohlenwasserstoffgas oder Methan.

Grubengezähe, beim Bergbau gebrauchte Werkzeuge, s. Gezähe.

Grubenhagen, ein zum preuß. Regierungsbezirk Hildesheim gehörendes ehemaliges Fürstentum, liegt in den südwestlichen Vorbergen des Harzes und umfaßt die Kreise Einbeck und Osterode zum größten Teil, im ganzen 738 qkm (13,4 QM.). Bis 1334 gehörte auch das Untere Eichsfeld (Stadt Duderstadt und Amt Gieboldehausen) dazu, das damals an die Erzbischöfe von Mainz verpfändet wurde. Den Namen erhielt es von dem im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Schloß G. unweit Einbeck. Ein besonderes Fürstentum wurde G. 1286 infolge der Landesteilung der drei Söhne Albrechts von Braunschweig-Wolfenbüttel; mit Philipp II. starb 1596 der grubenhagensche Zweig aus. Hierauf war das Land ein Gegenstand des Streits zwischen den verschiedenen braunschweigischen Linien, bis es 1617 der Linie Braunschweig-Lüneburg-Celle zuerkannt wurde, welche es 1665 an die Linie Hannover abtrat. Vgl. Max, Geschichte des Fürstentums G. (Hannov. 1863, 2 Bde.).

Grubenkopf, s. Bandwürmer, S. 317.

Grubenlicht, s. Geleuchte.

Grubenottern (Crotalidae), Familie aus der Ordnung der Schlangen (s. d.).

Grubenschmelz, s. Emailmalerei.

Grubenwasser, das auf der Sohle einer Grube aus unterirdischen Quellen sich sammelnde Wasser.

Grubenwetter, die sich in Bergwerken ansammelnden gasförmigen Stoffe.

Gruber, Johann Gottfried, Litterarhistoriker, geb. 29. Nov. 1774 zu Naumburg a. S., studierte in Leipzig, privatisierte sodann in Göttingen und Leipzig, habilitierte sich 1803 als Privatdozent in Jena und wurde neben Augusti bei der Redaktion der "Litteraturzeitung" angestellt. 1811 erhielt er eine Professur an der Universität zu Wittenberg. Nach der Teilung Sachsens unterhandelte er in Berlin wegen der Vereinigung der Universität Wittenberg mit der zu Halle und übernahm hier 1815 die Professur der Philosophie. Er starb 7. Aug. 1851. Mit Ersch (s. d.) verband er sich zur Herausgabe der "Allgemeinen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste", deren erste Sektion (A-G) er nach Ersch' Tod vom 18. Band