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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Hogg; Hogland; Hogshead; Hogue; Hoguet; Högyész; Hohburg; Höhe

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Hogg - Höhe.

und Zeichnungen. Zu seinen besten Ölbildern gehören: die Kapelle in der Ramsau, Partie bei Lundenburg, Partie bei Ramsau, eine Wildnis u. a. 1843 wurde er Professor an der Akademie der Künste in Wien und starb 13. Mai 1877.

Hogg, 1) James, genannt der Ettrickschäfer (the Ettrick Shepherd), schott. Dichter, geboren im Dezember 1770 im Dorf Ettrick im südlichen Schottland, war der Sohn eines verarmten Schafzüchters und hütete selbst von früher Jugend an die Schafe. Die Sagen und Lieder seines Vaterlandes entzündeten seine Phantasie so, daß er zu dichten begann, ohne schreiben und lesen zu können. Mühsam erlernte er ersteres, um seine Dichtungen aufzeichnen zu können, und veröffentlichte bereits 1801 auf eigne Kosten ein Bändchen Gedichte, doch ohne sonderlichen Erfolg. Bald darauf mit W. Scott bekannt geworden, unterstützte er diesen beim Sammeln alter Balladen für sein Werk "Border minstrelsy" und ahmte nun den Ton jener alten Volksgesänge in seinen eignen Dichtungen aufs glücklichste nach. Seine nächsten Publikationen waren eine neue Gedichtsammlung unter dem Titel: "The mountain bard" (1807) und ein "Essay on sheep", die ihm 300 Pfd. Sterl. Gewinn brachten. Nachdem er durch unklug übernommene Pachtungen das Seinige zugesetzt, ging er im Februar 1810 nach Edinburg und gab eine Wochenschrift: "The Spy", heraus, die aber bald wieder einging. Darauf erschienen von ihm: "The queen's Wake" (1813), eine Sammlung von Erzählungen und Balladen, die angeblich vor der Königin Maria Stuart von einheimischen Barden gesungen wurden und seinen Dichterruhm begründeten (darin die Feengeschichte "Kilmeny" von hoher Schönheit); "The poetic mirror" (1814); die Dichtungen: "The pilgrims of the sun" (1815) und "Mador of the moor" (1816); ferner Wunderlegenden und Schilderungen des schottischen Volkscharakters in ungebundener Rede, namentlich "The brownie of Bodsbeck" (1818), "Winter evening tales" (1819), "The three perils of man" (1822); "The three perils of woman" (1823), "Jacobite relics" (Lond. 1820-21, 2 Bde.) u. a., die zuerst in "Black Wood's Magazine" und dann unter dem Titel: "The shepherd's calendar" (das. 1829, 2 Bde.) gesammelt erschienen. Trotz des großen Absatzes, den fast alle diese Werke fanden, hatte H. fortwährend mit bitterer Armut zu kämpfen, bis ihm der Herzog von Buccleugh zu Altrive Lake am Yarrow eine fast zinsfreie Pachtung verlieh, wo er sorgenfrei das epische Gedicht "Queen Hynde" (1825) vollendete und "The queer book" (1832), eine Sammlung von Gedichten gegen die Emanzipation der Katholiken und die Reformbill, schrieb. Die Huldigungen, welche ihm bei einem Besuch in London zu teil wurden, stiegen ihm jedoch zu Kopfe. Er übernahm eine größere Pachtung und hatte abermals bedeutende Verluste. Auch die auf 12 Bände angelegten "Altrive tales" brachten ihm nichts ein, da der Verleger nach Erscheinen des ersten Bandes (mit Hoggs Autobiographie, 1832) Bankrott machte. Seine letzte Veröffentlichung waren die "Tales of the Wars of Montrose" (1835, 3 Bde.). Er starb arm 21. Nov. 1835 in Altrive Lake. Die dichterische Bedeutung Hoggs kommt zwar derjenigen seines ihm geistesverwandten Landsmannes R. Burns nicht gleich, indessen sind ihm bei allen aus ungleichmäßiger Durchbildung her anhaftenden Mängeln große Treue der Beobachtung und wirksame Wiedergabe derselben nicht abzusprechen. Seine prosaischen Schriften sind im Wert sehr ungleich. Neue Ausgaben seiner Werke besorgten Thompson ("Poems and life", Edinb. 1874, 2 Bde.) und Nimmo ("Works", Lond. 1878, 6 Bde.). Vgl. "Memorials of J. H., the Ettrick shepherd" (hrsg. von seiner Tochter, Lond. 1884).

2) Robert, engl. Gärtner und Pomolog, geb. 1818 zu Dunse, ward in Edinburg gebildet und widmete sich dem Gartenbau, der Obstzucht und allgemeinen botanischen Studien. Er schrieb: "British pomology" (1851); "Apple, its history and its varieties" (neue Ausg. 1852); "The Dahlia, its history and cultivation" (1853), "The vegetable kingdom and its products" (1858); "The fruit manual" (1860, 5. Aufl. 1884); "Wild flowers of Great Britain" (1861-63, mit Johnson) u. a. Mit Johnson gibt er das "Journal of horticulture" und allein seit 1860 "The gardener's yearbook" heraus.

Hogland (Högland), eine zum finn. Gouvernement Wiborg gehörige Insel im Finnischen Meerbusen, besteht aus einem steil aufragenden, meist kahlen Granitfelsen, der 11 km lang, 4 km breit ist und 160 m Höhe erreicht, hat eine Kirche, 2 Leuchttürme nebst Glockenturm für die Seefahrer und 800 Einw., die von Einwanderern abstammen, welche vor mehreren Jahrhunderten aus einem Sprengel an der Küste bei Frederikshamn auf die Felseninsel hinauszogen. Hier 17. Juli 1788 Seeschlacht zwischen den Russen unter Greigh und den Schweden unter dem Herzog Karl von Södermanland, in welcher letztere siegten.

Hogshead (spr. hoggshedd, "Schweinskopf"), ein etwa dem deutschen Oxhoft entsprechendes engl. Flüssigkeitsmaß, = ½ Pipe = ¼ Tun; für Wein = 63 Gallons = 286,24 Lit., für Bier = 54 Gallons = 245,347 L.

Hogue (spr. ogg), Kap, s. Hougue.

Hoguet (spr. hoghä), Charles, Maler, geb. 21. Nov. 1821 zu Berlin, widmete sich anfangs bei W. Krause daselbst seit 1839 der Marine- und Landschaftsmalerei, ging dann nach Paris zu E. Ciceri, schloß sich aber mehr an E. Isabey an, dessen pikante und geistreiche Manier und flotte Technik er sich mit Geschick aneignete. Abgesehen von einer Studienreise nach England, hielt er sich bis 1848 in Paris auf und ließ sich dann in Berlin nieder, wo er 4. Aug. 1870 starb. Seine überaus zahlreichen Marinen, Landschaften und Stillleben tragen das Gepräge der französischen Schule. Sie sind immer sehr geistreich, bisweilen aber auch flüchtig und skizzenhaft behandelt. Nach seinen eignen Aufzeichnungen hat er seit 1859 allein 224 Ölbilder gemalt. Seine Motive nahm er vorzugsweise aus der Umgebung von Paris, der Normandie, der Bretagne, der belgischen und der holländischen Küste. Die Berliner Nationalgalerie besitzt von ihm: letzte Mühle auf dem Montmartre, das Wrack und ein Stillleben.

Högyész (spr. hödjess), Markt im ungar. Komitat Tolna, mit (1881) 3378 meist deutschen Einwohnern, Sparkasse und Steueramt.

Hohburg, Pfarrdorf in der sächs. Kreishauptmannschaft Leipzig, Amtshauptmannschaft Grimma, hat (1885) 602 Einw. Dabei in einem Walde die Porphyrgruppen der sogen. Hohburger oder Wurzener Schweiz, im Löbenberg 238 m hoch.

Höhe, in der Geometrie beim Dreieck die senkrechte Entfernung eines Eckpunktes, der Spitze, von der Gegenseite, der Grundlinie, oder ihrer Verlängerung; beim Parallelogramm und Trapez der senkrechte Abstand zweier paralleler Seiten, bei der Pyramide der senkrechte Abstand der Spitze von der Grundfläche, beim Prisma und dem abgestumpften