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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Hookescher Schlüssel; Hooksiel; Hoorn; Hoorne; Hoorneinseln; Hoosac Mountains; Hop.; Hope

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Hookescher Schlüssel - Hope.

Miliz in Kalifornien. Als der Bürgerkrieg ausbrach, erhielt er 1861 den Befehl über eine Brigade Freiwilliger bei der Potomacarmee und rückte bald zum Divisionär auf. In allen virginischen Schlachten, bei Williamsburg, Seven Pines, Fair Oaks wie 1862 in der zweiten Schlacht von Bull-Run, bei Antietam Creek und Fredericksburg, bewährte er sich ausgezeichnet und entwickelte namentlich eine so glänzende Tapferkeit, daß ihm die Soldaten den Beinamen Fighting Joe (fechtender Joseph) gaben. Im Januar 1863 wurde er zum Nachfolger Burnsides im Oberkommando der Potomacarmee ernannt. Da er aber 2. Mai gegen Jackson die Schlacht bei Chancellorsville verlor und durch seinen Rückzug auf die Nordseite des Rappahannock Lee einen Einfall in Pennsylvanien ermöglichte, wurde er 28. Juni durch General Meade ersetzt. Unter Grant nahm er als Befehlshaber des 20. Korps wieder einen glänzenden Anteil an der Schlacht von Chattanooga (November 1863) und wurde dann Shermans Armee beigegeben. Er wurde darauf Militärgouverneur nacheinander in mehreren Departements und 1868 als Generalmajor der regulären Armee zur Disposition gestellt. Er lebte seitdem in New York und starb 31. Okt. 1879.

Hookescher Schlüssel, s. Kuppelung.

Hooksiel, Hafenort für Jever im Großherzogtum Oldenburg, an der Mündung des von Jever kommenden Siels, hat Schiffswerften, eine Ziegelei, Pferdemärkte und (1885) 616 evang. Einwohner. H. gehört zur Gemeinde Pakens.

Hoorn (Horn), Kap, gewöhnlich als die Südspitze von Amerika angenommen, ist die südliche Spitze einer kleinen, 565 m hohen Insel, unter 55° 48' 41'' südl. Br. und 67° 10' 53'' westl. L. v. Gr. Es wurde 1616 von Le Maire und Schouten nach der Vaterstadt des letztern benannt und besteht aus einem steil abfallenden, felsigen Vorgebirge von etwas über 150 m Höhe, dessen Umschiffung der heftigen Brandung, der starken Strömung und der heftigen Südweststürme halber früher gefürchtet war, jetzt aber von den meisten Segelschiffen (besonders auf der Fahrt aus dem Stillen in den Atlantischen Ozean) unternommen wird, während Dampfschiffe den Weg durch die Magelhaensstraße einschlagen. Die Südspitze der zur Insel Hoste gehörenden Halbinsel Hardy heißt gewöhnlich das falsche Kap H., weil sie lange für das Südende des Feuerlandes gehalten wurde. Bei ihm, in der Oranienbai (55° 31' südl. Br., 68° 5' westl. L. v. Gr.), lag die französische Polarstation 1882-83.

Hoorn (Horn), Stadt in der niederländ. Provinz Nordholland, nordöstlich von Amsterdam, an einem Busen des Zuidersees (Hoornsche Hop genannt) und an der Eisenbahn Zaandam-Enkhuizen, hat 7 Kirchen, eine Synagoge, eine lateinische Schule und eine höhere Bürgerschule, einen guten Hafen (durch einen Kanal mit Alkmar verbunden), Holzsägemühlen, Segeltuchfabriken, Schiffbau, Fischerei, Handel mit Vieh, Butter und Käse (Hauptstapelplatz für den holländischen Käsehandel) und (1883) 10,625 Einw. Die Viehmärkte von H. gelten für die bedeutendsten der Niederlande. H. ist Geburtsort des Seefahrers Walter Cornelis Schouten. Es war im 17. Jahrh. eine blühende Stadt mit mehr als 20,000 Einw., von deren Reichtum noch stattliche, mit Skulpturen geschmückte Häuser Zeugnis ablegen. 1799 wurde es von den Engländern eingenommen, aber nach dem Treffen bei Bergen wieder geräumt.

Hoorne (Hornes), Philipp II. von Montmorency-Nivelle. Graf von, bekannter niederländ. Edelmann, geb. 1518, Sohn Josephs von Montmorency-Nivelle und Annas von Egmond und Stiefsohn des Grafen H., welcher ihn und seinen Bruder Floris unter der Bedingung, seinen Namen zu führen, zu Erben einsetzte. Als einer der reichsten Edelleute in den Niederlanden ward H. nacheinander Kammerherr und Kapitän der vlämischen Garden des Königs von Spanien, Chef des Staatsrats der Niederlande, Admiral von Flandern sowie Gouverneur von Geldern und Zütphen. In der Schlacht bei St.-Quentin zeichnete er sich durch Tapferkeit aus, und auch an dem Sieg bei Gravelines hatte er bedeutenden Anteil. Trotz seiner Tapferkeit und seines Edelmuts war er wegen seiner grämlichen Streitsucht nicht beliebt. Mit dem Grafen Egmond durch die Bande des Bluts verbunden, teilte er dessen Tendenzen, der Krone Spanien wie der katholischen Kirche treu zu bleiben und nur die Rechte des Adels zu wahren, half Granvella stürzen und trat im Staatsrat für Mäßigung und Toleranz gegen die Protestanten ein, blieb aber im Vertrauen auf seine Schuldlosigkeit in den Niederlanden und folgte sogar einer Einladung Albas nach Brüssel, wo er 9. Sept. 1567 verhaftet wurde. Nach neunmonatlicher strenger Haft wurde er mit Egmond vor den Blutrat gestellt, als Majestätsverbrecher und Aufrührer zum Tod verurteilt und 5. Juni 1568 zu Brüssel enthauptet. Seinen Bruder Floris von Montigny traf 1570 zu Simancas in Spanien dasselbe Schicksal, und mit ihm erlosch der Stamm der Montmorency-Nivelle. Vgl. Juste, Le comte d'Egmont et le comte de Hornes (Brüssel 1864).

Hoorneinseln (Horneinseln), zwei vulkanische Inseln (Fotuna und Alofa) im Stillen Ozean, nordöstlich von der Fidschigruppe, 159 qkm (2,9 QM.) groß, mit schöner Vegetation und 2560 katholischen, polynesischen Einwohnern.

Hoosac Mountains (spr. hūsack mauntĭns), Bergzug an der Westgrenze des nordamerikan. Staats Massachusetts, eine südliche Fortsetzung der Green Mountains, im Saddle Mountain 2110 m hoch. Die Eisenbahn von Boston nach Albany durchschneidet denselben in dem Hoosactunnel, der 1855-70 mit einem Kostenaufwand von 12 Mill. Doll. vollendet ward.

Hop., naturwissenschaftl. Abkürzung, s. Hopp.

Hope (spr. hohp), 1) Thomas, engl. Kunst- und Altertumsfreund, geb. 1774 zu London, bereiste jung für Kunstzwecke einen Teil Europas, Asiens und Afrikas und studierte die Bau- und Kunstwerke der besuchten Länder. Seinen Kunstsinn bekundete er zunächst durch die Einrichtung und Ausschmückung seines Hauses in London und seiner Villa zu Deepdene bei Dorking. Zeichnungen seines künstlerischen Hausgeräts veröffentlichte er in dem Werk "Household furniture and internal decorations" (Lond. 1807). Außerdem veröffentlichte er: "The costumes of the ancients" (Lond. 1809; neue Ausg. 1875, 2 Bde.) und "Designs of modern costumes" (das. 1812). Am bekanntesten ist sein durch originelle Gedanken und glanzvollen Stil ausgezeichneter Roman "Anastasius, or memoirs of a modern Greek" (Lond. 1819, 3 Bde.; neue Ausg. 1849; deutsch, 2. Aufl., Dresd. 1828, 5 Bde.), der zuerst Byron zugeschrieben wurde. Er starb 3. Febr. 1831 in London. Nach seinem Tod erschienen noch: "On the origin and prospects of man" (Lond. 1831, 3 Bde.) und "Historical essay on architecture" (1835; 3. Ausg. 1840, 2 Bde.).

2) Alexander James Beresford, engl. Politiker und Schriftsteller, Sohn des vorigen, geb. 1820,