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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Jamburg; Jameray; Jamerlonk; James; Jameson; Jamesone; Jamesonit

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Jamburg - Jamesonit.

kultiviert, trägt apfelgroße, rote, rosenartig riechende Früchte (Malaienäpfel), welche ein beliebtes Obst sind.

Jamburg (Jamagrod), Kreisstadt im russ. Gouvernement St. Petersburg, an der Luga und der Eisenbahn St. Petersburg-Reval, mit 2 Kirchen und (1880) 3243 Einw.; wurde 1783 zur Kreisstadt erhoben. In der Umgebung liegen viele deutsche Ansiedelungen.

Jameray (spr. scham'rä), s. Duval 1).

Jamerlonk, türkischer Mantel.

James (engl., spr. dschehms), s. v. w. Jakob; doch heißt der jüdische Patriarch auch im Englischen Jacob.

James (spr. dschehms), 1) George Payne Rainsford, engl. Schriftsteller, geb. 1801 zu London, betrat früh die schriftstellerische Laufbahn mit anonymen Erzählungen ("The string of pearls", 2 Bde.) und Beiträgen zu Zeitschriften, veröffentlichte dann ein "Life of Edward the Black Prince" (1822, 2 Bde.) und versuchte sich mit "Richelieu, a tale of France" (1829) auf dem Gebiet des historischen Romans mit Glück. Durch Walter Scotts Lob angespornt, ließ er eine lange Reihe von Romanen rasch hintereinander erscheinen, von denen wir nur einige anführen: "Darnley" (1830), "Delorme" (1831), "Philip Augustus" (1831), "One in a thousand, or the days of Henri Quatre" (1835), "Attila" (1837), "The Huguenot" (1838), "Arrah Neil" (1845) etc. Daneben schrieb er historische Werke, wie: "The memoirs of great commanders" (1834, neue Ausg. 1872); "The history of Charlemagne" (1832); "History of the life of Richard Coeur de Lion" (1841-49, 4 Bde.; neue Ausg. 1859) u. a. J. war vom König Wilhelm IV. zum Historiographen Großbritanniens ernannt, siedelte indessen 1849 nach Amerika über, wo er seit 1852 das britische Konsulat zu Richmond in Virginia bekleidete und noch mehrere Romane, wie: "Agnes Sorel" (1853), "Lord Montagu's page" (1858) etc., schrieb; 1858 als englischer Generalkonsul nach Venedig versetzt, starb er daselbst 9. Juni 1860. Seine Schriften umfassen 189 Bände, und noch fortwährend erscheinen seine Romane in neuen Ausgaben.

2) Sir Henry, Geodät, geb. 1803 zu Truro in Cornwallis, besuchte die Militärakademie zu Woolwich, wurde 1825 Leutnant im Geniekorps, 1844 Direktor der geologischen Vermessung von Irland, 1846 Direktor der Admiralitätsarbeiten in Portsmouth, 1852 Chef des Ordnance Survey des Vereinigten Königreichs und 1857 Dirigent des topographischen und statistischen Departements des Kriegsministeriums. Letztern Posten gab er 1870 auf und starb als Generalleutnant, nachdem er 1860 in den Ritterstand erhoben war, 14. Juni 1877. Er schrieb: "Notice of the arrangements which have been made for taking meteorological observations at the principal foreign stations of the Royal Engineers" (Lond. 1851); "Ordnance trigonometrical survey of Ireland" (das. 1858); "Abstract of the principal lines of spirit levelling in England and Wales" (das. 1861); "Account of the principal triangulation of the United Kingdom" (das. 1864); "Record of the expedition to Abyssinia" (das. 1870). Mit Hilfe seines photozinkographischen Prozesses gab er ein Faksimile des ganzen "Doomesday-book" (32 Bde.), "Facsimiles of national manuscripts of William the Conqueror to Queen Anne", "Facsimiles of national manuscripts of Scotland (1867) and of Ireland" (Dublin 1874).

3) Thomas L., nordamerikan. Generalpostmeister, geb. 1831 zu Utica (New York), studierte an der Akademie daselbst und folgte dann seiner Neigung zur Journalistik, indem er bei der "Liberty Press" eintrat. Er kämpfte in den Reihen der Whigs in den heftigen Parteistreitigkeiten 1849-53, wodurch er mit dem Richter Fisher bekannt wurde, mit welchem er das "Madison County Journal" herausgab, das sich auf die Seite Sewards stellte. Als die republikanische Partei gebildet wurde, trat er mit Eifer in die neue Organisation ein und wurde alleiniger Eigentümer und Herausgeber des "Journal". Während der Knownothingskämpfe verteidigte er mutig und energisch die Gegenpartei, und es gelang ihm, den Kandidaten der Gegen-Knownothingspartei durchzusetzen. Nach der Wahl des Präsidenten Lincoln hatten ihm seine Freunde den Posten eines Zollinspektors verschafft. Er verkaufte deshalb sein Journal und zog nach New York. Seine energische Thätigkeit trug ihm 1874 die Beförderung zum Wagemeister ein, 1876 die zum Deputy Collector. Seine Geschäftsgewandtheit brachte ihn in so großes Ansehen, daß er vom Präsidenten Grant zum Vorsitzenden des Board of Examiners, dann zum Postdirektor von New York ernannt wurde. Seine hervorragenden Leistungen auf diesem Posten veranlaßten Garfield, ihn 1881 zum Generalpostmeister zu ernennen. Doch trat er 1885 zurück.

Jameson (spr. dschehms'n), Anna, engl. Schriftstellerin, geb. 19. Mai 1797 zu Dublin, empfing durch ihren Vater, den Miniaturmaler Murphy, früh schon künstlerische Anregung und wurde als Schriftstellerin zuerst durch ihr auf einer italienischen Reise geschriebenes Tagebuch "Diary of an ennuyée" (1826, 3. Aufl. 1838) bekannt. 1827 vermählte sie sich mit dem Advokaten Robert J., lebte aber später getrennt von ihm, besuchte auf weitern Reisen Deutschland, Frankreich und Nordamerika und starb 17. März 1860 in London. Ihre vorzüglichsten Schriften sind: "Loves of the poets" (1829); "Characteristics of the female characters of Shakespeare", eine feine Schilderung der Shakespeareschen Frauengestalten (1832, neue Ausg. 1879; deutsch, Leipz. 1834); "Visits and sketches at home and abroad" (1834, 4 Bde.); "Winter-studies and summer-rambles in Canada" (1838; deutsch, Braunschw. 1839); ferner die der Kunstgeschichte und Kunstkritik angehörenden Werke: "Memoirs of the early Italian painters" (1845, 2 Bde.); "Sacred and legendary art" (1848, 4. Aufl. 1865), worin sie die Entwickelung der religiösen Geschichte darlegt, wie sie uns in den Werken der Malerei entgegentritt; "Legends of the monastic orders" (1850, 3. Aufl. 1866); "Legends of the Madonna" (3. Aufl. 1865) und die für die Ikonographie wichtige "Scriptural and legendary history of our Lord" (mit Lady Eastlake, 1859-64, 2 Bde.); endlich "A commonplace book of thoughts memories and fancies" (1854). Auch gab sie eine englische Bearbeitung der Schauspiele der Prinzessin Amalie von Sachsen unter dem Titel: "Pictures of the social life of Germany" (1840) heraus. Vgl. Macpherson, Memoirs of the life of A. J. (Lond. 1878).

Jamesone (spr. dschehms'n), George, engl. Maler, geb. 1586 zu Aberdeen, genannt der schottische van Dyck, gest. 1644 in Edinburg, malte besonders Bildnisse, die sich durch lebendige Auffassung und fleißige Durchführung auszeichnen, daneben auch Landschaften und Historien, teils in Öl, teils Miniatur. Der Magistrat von Edinburg ließ von ihm eine Reihe schottischer Könige malen, als Karl I. 1633 Schottland besuchte. In Schottland sind viele Adelssitze mit Familienbildern von J. geschmückt.

Jamesonit (spr. dschemss-), Mineral aus der Ordnung der Sulfosalze, kristallisiert rhombisch, findet sich in