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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Jensen; Jentzen; Jerichau

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Jensen - Jerichau-Baumann.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Jenkins'

malerei. Später zog er sich aus der neuen Gesellschaft der Aquarellisten zurück, ging 1846 nach Frankreich und hielt sich einige Zeit in der Bretagne auf. Nach seiner Rückkehr trat er mit den beiden auch in Deutschland durch den Stich bekannten reizenden Aquarellen: Mit dem Strom und Gegen den Strom auf. Die meisten seiner zunächst folgenden Bilder sind dem französischen Leben entlehnt, z. B.: die beiden Ufer des Kanals, die glückliche Zeit, die eingeschlafenen Gefährten, Befürchtungen und Hoffnungen etc.; später widmete er sich mehr der englischen Landschaft und dem englischen Volksleben. Dahin gehören: Studien in Knole Park, in Yorkshire, Cheddingfold (Surreyshire), an der Themse bei Mill End u. a. 1849 wurde er Genosse, 1850 Mitglied und 1853 Sekretär der alten Gesellschaft der Aquarellisten, gab aber letzteres Amt 1863 wieder auf.

Jensen, David, dän. Bildhauer, geb. 19. Nov. 1816 zu Kopenhagen, bildete sich für seine Kunst von 1832 an auf der dortigen Akademie, wo er 1841 für sein Relief: Christus bei Maria und Martha die goldne Medaille erhielt. In demselben Jahr folgte er einem Ruf nach Petersburg, wo er, seitdem als Bildhauer und Architekt thätig, 1857 Mitglied der Akademie und 1865 Professor an derselben wurde. Dort errichtete er auch eine Terrakottefabrik, aus der eine Reihe von kunstvollen Arbeiten hervorging. Von besonderm Interesse war ein Silbergefäß, das er für die Vermählungsfeier der Prinzessin Dagmar modellierte. 1866 stellte er in Kopenhagen einen Engel der Auferstehung aus.

Jentzen, Friedrich, Architekturmaler, geb. 13. Juni 1815 zu Schwerin, besuchte auf Veranlassung der Herzogin Helene von Orléans die Akademie zu Berlin und bildete sich unter dem Dekorationsmaler Gropius und dem Marinemaler Wilh. Krause aus. Dann ging er nach München und widmete sich drei Jahre dem Studium der Architektur und der Ornamentik. Nachdem er eine Zeitlang am mecklenburgischen Hof Zeichenunterricht erteilt hatte, ging er 1855 nach Italien, ↔ wo er sein erstes größeres Bild, das Forum Romanum, malte und sich von jetzt an ganz der Architekturmalerei widmete. Unter seinen im allgemeinen gut gezeichneten und trefflich beleuchteten Bildern (oft Landschaften mit Architektur) nennen wir nur: Kreuzgang in Steingaden (Bayern), Dom in Magdeburg, das Schloß in Schwerin (mehrmals wiederholt), Motiv aus Gerolstein in der Eifel, Beilstein an der Mosel, Schloßhof zu Heidelberg im Winter, Korridor des Rathauses zu Lübeck u. a. Im Schloß zu Schwerin malte er stereochromische bauliche Ansichten aus Mecklenburg und lieferte für Stülers Werk über das Schweriner Schloß mehrere Aquarelle.

Jerichau, 1) Jens Adolf, dän. Bildhauer, geb. 17. April 1816 zu Assens auf der Insel Fünen, hatte zuerst nur einen dürftigen Unterricht in Odense, der Hauptstadt der Insel, dann kam er auf die Akademie in Kopenhagen, wo er sich sehr auszeichnete. Seine eigentliche Ausbildung aber erhielt er von 1839 an in Rom von seinem großen Landsmann Thorwaldsen. Mehr Glück als seine erste Arbeit: Hochzeit Alexanders mit der Roxane (Relief), machten sein zweites, kolossales Werk: Herkules und Hebe, und eine bald nachher entstandene Penelope. Nachher veranlaßten ihn die politischen Unruhen in Rom zur Rückkehr nach Kopenhagen, wo er 1849 Professor an der Akademie wurde. Unter den dort später entstandenen Arbeiten zeichnen sich vorzüglich aus: der von einem Panther angegriffene Jäger, die besonders originell ausgeführte Gruppe: Adam und Eva nach dem Sündenfall, ein kolossaler Christus, die Auferstehung Christi und vor allen das Denkmal Örsteds in Kopenhagen, das den großen Physiker in freier, lebhafter Stellung, in modernem Anzug darstellt, mit den drei allegorischen Figuren der Vorzeit, Gegenwart und Zukunft am Sockel. - Sein Sohn war der im Alter von 26 Jahren 6. März 1878 in Rom verstorbene talentvolle Landschaftsmaler Harald J.

2) Anna Maria Elisabeth J.-Baumann, Gattin des vorigen, Genremalerin, geb. 21. Nov. 1819 zu Warschau.

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 283.