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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Kate; Katzenstein; Kauffmann; Kaufmann

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Kate - Kaufmann.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Kaselowski'

religiöse Kompositionen, z. B.: lauschender Amor und Christus die Kinder segnend (1876).

Kate, Hermann Frederik Carel ten, holländ. Genremaler, geb. 16. Febr. 1822 im Haag, ward in Amsterdam Schüler von Cornelis Kruseman und erhielt schon im 19. Jahr auf der dortigen Akademie eine Medaille. Nach einjährigem Aufenthalt in Paris kehrte er nach Amsterdam zurück und ließ sich später im Haag nieder. Seine häufig dem 16. und 17. Jahrh. entnommenen Genrebilder sind von geistreicher Auffassung, treffender Charakteristik und kräftigem, breitem Vortrag der Farben. Dahin gehören: calvinistische Gefangene unter Ludwig XIV., der väterliche Segen, Politische Erörterungen, das ländliche Fest (1855), holländische Fischer (1857), der Überfall, die Wachtstube, gefangene Spione im Verhör, Wirtshausscene und neuerdings die Degenprobe und die Pinselprobe.

Katzenstein, Louis, Genre- und Porträtmaler, geb. 1824 zu Kassel, wollte sich anfangs dem Handelsstand widmen und trat erst mit 19 Jahren in die dortige Akademie. Später war er drei Jahrelang Schüler von Cogniet in Paris, von wo er sich, um Porträte zu malen, nach England begab. Als er sich nachher ein Jahr in Italien aufhielt, folgte er einem Ruf nach Portugal, wo der König ihn längere Zeit beschäftigte, und wohin auch manche seiner spätern Bilder gingen. Seine Genrebilder, darunter viele historische, stellen meistens Räume und Scenen aus der Rokokozeit von geschmackvollem Arrangement und harmonischer Farbenwirkung dar, z. B.: van Dyck und Karl I., Rubens und Brouwer, Großvater und Enkel, Ostade in einer Schenke, und aus den letzten Jahren: Aschenbrödel, Liebeserklärung, Interieur aus der Löwenburg bei Kassel, Bittstellerin. Vom König von Portugal erhielt er 1865 den Santiago-Orden.

Kauffmann, 1) Hermann, Genre- und Landschaftsmaler, geb. 7. Nov. 1808 zu Hamburg, erhielt dort den ersten Unterricht von Gerdt Hardorff, besuchte 1827-33 die Akademie in München, von wo er mehrere Studienreisen in Oberbayern ↔ und Tirol machte; dann kehrte er über Wien nach Hamburg zurück und bereiste später Norwegen. Sein Hauptfach sind landschaftliche Genrebilder, häufig im winterlichen Gewand, voll Schnee und Regen, mit ländlicher Staffage und besonders trefflich gezeichneten Pferden, aber auch manchmal in grünem Sommer. Dahin gehören: Inneres einer Poststube, Frachtwagen vor der Schmiede, Reisewagen mit Vorspann im Schneegestöber, die Heuernte (1869), Sandfuhre, Schlittenbahn auf der Elbe, Fischerscene auf dem Eis u. a.

2) Hugo, Genremaler, geb. 7. Aug. 1844 zu Hamburg, Sohn des vorigen, war anfangs Schüler des Städelschen Instituts in Frankfurt unter Jakob Becker, lebte dann kurze Zeit in Düsseldorf, 1863-71 in Kronberg im Taunus, 1½ Jahr in Paris und nahm 1874 seinen Wohnsitz in München. Seine Genrebilder, von trefflicher Individualisierung und ansprechendem Kolorit, zeigen reiche Schöpferkraft, scharfe Beobachtungsgabe und gesunden Humor. Wir nennen als die bedeutendem nur: eine Wirtshausscene, die Kartenlegerin, Holzaufladen im Wald, Ferkelhandel, die Versteigerung (1873), nach der Schule, wandernde Musikanten, Walzer für die Alten, Rückkehr von der Jagd, Ins Fuchseisen geraten, italienische Bettler in einer Wirtsstube etc. Durch die neuerdings in Lichtdruck herausgegebenen Sammlungen von Tusch- und Federzeichnungen: »Hochzeitsleute und Musikanten«, »Biedermänner und Konsorten«, »Spießbürger und Vagabunden« wurde er in weitern Kreisen sehr beliebt.

Kaufmann, Theodor, Genremaler, geb. 1814 zu Ülzen (Hannover), bildete sich in München aus, nahm teil am Dresdener Aufstand 1848 und ging infolgedessen nach Amerika, wo er verschiedene Berufsarten ergriff, im dortigen Bürgerkrieg auf seiten der Union kämpfte und dann wieder zur Malerei zurückkehrte. Seine häufig dem dortigen Indianer- und Kriegsleben entlehnten Bilder sind von einer eigentümlich düstern, ernsten Stimmung, aber höchst interessant, z. B.: Admiral Farragut dringt durch die Torpedos in den

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 294.