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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kuban – Kubikwurzel

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Kuba'

K., das anfangs zu Persien gehörte, 1799 mit dem Chanat Derbent vereinigt wurde und 1806 an Rußland kam. –

2) Kreisstadt des Kreises K., rechts am Kudjal-tschai (bei den Russen Kubinka), hat (1891) 13917 E., 1 russ., 1 armenisch-gregorian. Kirche, 8 Synagogen, 1 sunnitische und 2 schiitische Moscheen; Obstbau, Seiden- und Teppichwebereien.

Kuban (spr. -bánj), im Altertum Hypanis oder Vardanes, bei den Tscherkessen Pschisch-tsche («Altes Wasser») genannt, Fluß im russ. Kubangebiet in Ciskaukasien, entspringt in den Südwestabhängen des Elbrus aus mehrern den Gletschern entspringenden Bächen, fließt erst nord-, dann nordwestwärts, wendet sich vor der Temischbekjkaja-Staniza in scharfem Winkel nach W. und ergießt sich teils in das Asowsche, teils in das Schwarze Meer, indem er mehrere Mündungsarme oder Limane bildet, zwischen denen die Halbinsel Taman, Kertsch gegenüber, liegt. Der K. ist 880 km lang und hat ein Flußgebiet von 55658 qkm. Hauptnebenflüsse sind die Laba (316 km) und die Bjelaja (250 km). In seinem westl. Lauf, zwischen morastigen Ufern mit vielen Teichen und kleinen Seen, ist der K. breit und auf 177 km schiffbar. Dampfschiffe gehen auf 118 km von der Mündung des nördl. Armes des K. ins Asowsche Meer bis zum Einfluß der Laba.

Kubangebiet, russ. Kubanjskaja oblastj, Gebiet im W. des ciskaukas. Teils des russ. Gouvernements Kaukasien, grenzt im N. an das Donische Gebiet, im O. an das Gouvernement Stawropol und das Terekgebiet, im S. an das Gouvernement Kutais, im SW. ans Schwarze Meergebiet und im W. ans Schwarze und Asowsche Meer, und hat 94376,2 qkm, darunter 1948,5 qkm Seen, (1893) 1567498 E., d. i. 16,6 auf 1 qkm. Im SW. finden sich reiche Naphthaquellen, im O. Steinkohlen, Blei, Silbererze u.s.w. Das Land ist sehr fruchtbar, besonders auf der Halbinsel Taman und an den Ufern des Kuban. Im gebirgigen Teil finden sich große Waldstrecken (1,7 Mill. ha) mit der schönen kaukas. Tanne (Pinus Nordmanniana Steven). Die Bevölkerung besteht aus 1423805 orthodoxen Russen, besonders den Kuban-Kosaken, die zu der Eparchie Stawropol-Jekaterinodar, mit einem Bischof an der Spitze, gehören, 26903 nichtorthodoxen Christen, 17412 Raskolniken, 93794 Mohammedanern, 5107 Israeliten, 215 Heiden u. a. Hauptbeschäftigung ist Getreidebau; ferner werden gebaut: Tabak (auf 5000 ha, Ertrag jährlich 2 Mill. Rubel) und Wein (500 ha). In der Steppe ist die Viehzucht vorherrschend, besonders die Zucht von Merinoschafen (2 ½ Mill. Stück). Die Bienenzucht lieferte (1886) 400000 kg Honig und 40000 kg Wachs. Bedeutend ist der Handel mit Getreide, Holz, Wolle, Fischen (1 ¼ Mill. Rubel), Salz (aus Seen gewonnen). Im K. liegen 586 km Eisenbahnen. 1890 waren vorhanden 311 Schulen mit 22028 Lernenden. Das Gebiet zerfällt in 7 Abteilungen (otdĕly): Jekaterinodar, Batalpaschinsk, Jejsk, Kaukasus (s. Kaukasischer Bezirk), Laba, Maikop und Temrjuk. Hauptstadt ist Jekaterinodar.

Kubango, Okavango, Fluß in Südafrika, mit einem Gebiet von etwa 758000 qkm, entspringt nahe den Quellen des Quanza im Hochland von Bihe in Angola, fließt, teilweise unterirdisch, zuerst nach S., parallel dem Kunene, dann nach SO., gewinnt eine Breite von 40 m bei 3 m Tiefe, wendet sich ungefähr unter 18° südl. Br. nach O. und verliert sich endlich in die weiten Ebenen nördlich des ↔ Ngamisees mit vielen Verzweigungen. Man vermutet , daß er in der Regenzeit zum Kuando teilweise hinüberströmt und dadurch sich mit dem Sambesi vereinigt, mit seinem Hauptarm aber als Tioge (Tonke) in den Ngamisee mündet.

Kubanische Tataren, s. Nogaier.

Kubankosaken, Kubankosakenheer, die im Kubangebiet stehenden Kosaken (s. d.).

Kubany (auch slaw. Boudin), Bergkuppe 8 km südöstlich von Winterberg in Böhmen, 1358 m hoch, bietet die schönste Rundsicht über den Böhmerwald vom Arber bis zum St. Thomasberge.

Kubatūr (neulat.), Bestimmung des Körperinhalts eines ganz oder teilweise krummflächig begrenzten Körpers.

Kübelhelm oder Topfhelm, s. Helm (Bd. 9, S. 17).

Kübelsystem, Tonnensystem, s. Städtereinigung.

Kübelwerk, s. Elevatoren.

Kubieren, auf den Kubus (s. d.), die dritte Potenz erheben, in einen Kubus (Würfel) verwandeln, den kubischen oder Rauminhalt berechnen.

Kubik..., vom lat. cubus (s. Kubus), in Zusammensetzungen besonders bei Maßen (Kubikmeter, Kubikcentimeter, Kubikfuß u.s.w.) das zur dritten Potenz erhobene Längenmaß zur Bestimmung des räumlichen oder körperlichen Inhalts.

Kubikwurzel, diejenige Zahl, deren dritte Potenz einer gegebenen Zahl gleich ist. Um die K. auszuziehen, entwirft man zunächst eine Tafel der Kuben (s. Kubus) aller ganzen Zahlen von 1 bis 9:

Zahl:123456789
Kubus:182764125216343512729.

Aus dem eigentümlichen Verfahren, eine mehrzifferige Zahl zum Kubus zu erheben, ergiebt sich das für die Ausziehung der K. So wie dort die einzelnen erhaltenen Produkte addiert werden mußten, so müssen hier dieselben zu suchenden Stücke nach und nach subtrahiert werden. Um aus einer gegebenen ganzen Zahl die K. zu ziehen, schneide man zunächst, rechts von den Einern anfangend, in derselben je drei Ziffern ab, und so fort, so oft es angeht. Jede solche Abteilung heißt eine Klasse; die höchste (am weitesten links stehende) Klasse hat oft nur zwei oder eine Ziffer; dann sucht man in der Tafel den größten Kubus (in nachstehendem Beispiel 125), welcher sich von der Zahl in der höchsten Klasse (143) subtrahieren läßt, führt die Subtraktion aus und notiert die entsprechende K. (5) als erste Ziffer des Resultats; an den Rest (18) hängt man die drei Ziffern der nächsten Klasse (055) und setzt vor die nun erhaltene Zahl (18055) das dreifache Quadrat des bisherigen Resultats (3•5•5=75) als Divisor; man dividiert, läßt aber die zwei letzten Ziffern (55) des Dividenden unberücksichtigt; der Quotient (2) ist die zweite Ziffer des Resultats; man macht nun die erste Nebenrechnung: zunächst giebt man sich das Produkt des Divisors (75) und des erhaltenen Quotienten (2) an (75•2=150), sodann das dreifache Produkt der ersten Zahl (5) und des Quadrats der zweiten Zahl (3•5•2•2=60), endlich den Kubus der zweiten Zahl (2•2•2=8), setzt dann diese drei Zahlen untereinander, aber jede um eine Stelle weiter nach rechts gerückt als die vorhergehende, und addiert; die Summa (15608) zieht man nun in der Hauptrechnung von (18055) ab; an den Rest (2447) hängt man die Ziffern der nächsten Klasse (667) und verfährt nun mit der Zahl 2447667 und dem bisherigen Resultat 52 genau so wie vorher mit der Zahl 18055 und dem Resul-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 779.

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