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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Limited - Limon.

vermittelt. Unweit davon, bei Paläo Limisso, die Trümmer von Amathus.

Limited (engl., spr. limm-, nämlich liability), als Zusatz zu einer Handelsfirma (abgekürzt L. L.), bedeutet "beschränkte" Haftbarkeit, im Gegens. zu "unlimited".

Limitieren (lat.), begrenzen, beschränken; im kaufmännischen und Börsenverkehr bei Aufträgen zum Ein- oder Verkauf von Waren oder Effekten einen äußersten, sei es höchsten oder niedrigsten, Preis (Limitum, Limito) vorschreiben; limitierte Haftung, das Eintreten für eine Verbindlichkeit nicht über einen gewissen Betrag hinaus; Limitation, Einschränkung; in der Philosophie nach Kant die dritte Kategorie der Qualität (s. Kategorie), daher limitative Urteile, solche Urteile, in welchen durch Aufhebung eines andern Merkmals etwas bestimmt wird; limitierte Aufgabe, eine bestimmte Aufgabe, die nur Eine oder nur eine gewisse Anzahl von Auflösungen zuläßt.

Limma (griech., "Rest"), in der antiken Musiklehre Name des diatonischen Halbtons (Rest der Quarte nach Abzug zweier Ganztöne).

Limmat, Nebenfluß der Aare in der Schweiz, als Quellfluß Linth genannt, entspringt aus zwei Quellbächen am Tödi, vereinigt sich bei der Pantenbrücke mit dem Limmernbach, zieht, von den beiderseitigen Thalwänden die Bergwasser sammelnd, durch das gewerbreiche Glarner Linththal (661 m), gelangt nach Aufnahme des Sernf und Löntsch durch den Molliser und Escherkanal in den Walensee (425 m) und von diesem durch den Linthkanal in den Zürichsee (409 m), um hier den ursprünglichen Namen zu verlieren. Zu beiden Seiten des Linthkanals erweitert sich das Thal zu einer fruchtbaren Ebene; die rechte (St. Galler) Seite heißt Gaster, die linke (Schwyzer) March. Nach dem Austritt aus dem Zürichsee ein hübscher, klarer Strom, fließt die L. durch das wohl angebaute Limmatthal und, von Baden an, durch das kürzere Siggenthal der Aare zu (329 m). Dem Walensee geht die Seez, dem Zürichsee die Wäggithaler Aa, der L. selbst die Sihl zu. Die Gesamtlänge der L., die beiden Seen eingerechnet, beträgt 130 km. Als Wasserstraße dient nur der Linthkanal.

Limmer, Pfarrdorf im preuß. Regierungsbezirk Hannover, Kreis Linden, hat Asphaltgruben und Asphaltfabrikation, Kalk- und Spiritusbrennerei, eine Dampfkesselfabrik, eine erdig-salinische Schwefelquelle (5° C.) mit Bad und (1885) 2307 meist evang. Einwohner.

Limnaeus, s. Schlammschnecke.

Limnigraph (griech.), s. Flutmesser.

Limnische Bildungen, s. Pelagisch.

Limno, Insel, s. Lemnos.

Limnophilus, s. Köcherjungfern.

Limnoquarzit, s. Quarzit.

Limnoria, s. Asseln.

Limoges (spr. -mohsch), Hauptstadt des franz. Departements Obervienne und der ehemaligen Provinz Limousin, liegt amphitheatralisch auf einer Anhöhe, 210 m ü. M., am rechten Ufer der Vienne und an der Orléansbahn. Sie verdankt ihre relative Bedeutung dem Umstand, daß sie eine wichtige Etappe an der Straße von Orléans nach Bordeaux bildete, in welche hier, zum Teil durch die Flußläufe bestimmt, andre Verkehrslinien einmündeten. Doch ist die Tracierung der Eisenbahnen für L. nicht günstig gewesen. Die Stadt hat im ältern Teil steile und winkelige Straßen und nur im neuern Teil breite Straßen und hübsche Plätze, darunter den Jourdanplatz mit dem Denkmal des Marschalls dieses Namens. Unter den öffentlichen Bauten imponiert namentlich die im 13. Jahrh. im gotischen Stil begonnene, aber unvollendete Kathedrale St.-Etienne mit einem 62 m hohen Glockenturm, im Innern mit alten Grabmälern, Glasgemälden und Wandfresken. Daneben sind die Kirche St.-Michel des Lions, der 1787 vollendete Bischofspalast, die drei Viennebrücken, dann von Neubauten das 1882 vollendete Stadthaus und das Staatsgebäude für die Kunstgewerbeschule und die Sammlungen zu nennen. Die Zahl der Einwohner beträgt (1886) 56,699 (als Gemeinde 68,477). In industrieller Hinsicht steht obenan die Porzellanindustrie, bei welcher mit Einschluß der Malerei und der dekorativen Thätigkeit über 5000 Personen beschäftigt sind. Außerdem ist die Baumwollspinnerei, die Fabrikation von Tuch, Flanell, Papier, Holzschuhen etc., die Gerberei, Buchdruckerei, Eisengießerei und Erzeugung von Messerschmiedewaren vertreten. Bedeutend ist auch der Handel mit Cerealien, Wein, Spirituosen, Holz und Vieh; alljährlich im Juni finden Pferderennen statt. Die vom 14. bis zum 18. Jahrh. hier blühende Kunst des Emaillierens, die Verfertigung der unter dem Namen Limosinen oder Émaux de L. (Opus Lemovicenum, Cuprei Lemovicenses) berühmten Emailarbeiten, hat hier ganz aufgehört. An Bildungsanstalten bestehen ein Lyceum, eine Lehrer- und eine Lehrerinnenbildungsanstalt, ein großes Seminar, eine Vorbereitungsschule für Medizin und Pharmazie, eine Gewerbeschule für Keramik, eine Bibliothek von 30,000 Bänden, eine Gemälde-, Münzen- und Naturaliensammlung und ein über 5000 Stück enthaltendes keramisches Museum (seit 1867). Die Stadt ist der Sitz des Generalkommandos des 12. Armeekorps, des Präfekten, eines Bischofs, eines Appellhofs, eines Gerichts- und Assisenhofs, eines Handelsgerichts, einer Handelskammer und einer Filiale der Bank von Frankreich sowie mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften. Die schönste Promenade der Stadt ist das Champ de Juillet, zugleich Militärübungs- und Marktplatz. - L. hieß in gallischer Zeit, als Hauptstadt der Lemovices, Augustoritum, an welches noch die Reste eines Amphitheaters und zahlreiche antike Funde erinnern. Später nahm die Stadt den Namen des Volksstammes an. Im 5. Jahrh. machten sich die Westgoten, später die Franken zu Herren von L., das nun fast immer zu Neustrien gehörte. Bei der karolingischen Länderteilung kam die Stadt an Frankreich; Ludwig d'Outremer gab sie dem Herzog Wilhelm von Aquitanien. Später war sie lange ein Zankapfel zwischen England und Frankreich, wurde aber 1369 für immer mit der Krone Frankreich vereinigt. Vor der Revolution hatte die Stadt, aus der 4 Päpste und 60 Heilige hervorgingen, über 40 Klöster. Die alten Vicomtes von L., von denen ein Gerald schon im 10. Jahrh. vorkommt, starben 1226 aus. In L. sind unter andern die Marschälle Jourdan und Bugeaud, der Girondist Vergniaud und die Nationalökonomen L. Faucher und M. Chevalier geboren. Vgl. Marvaud, Histoire des vicomtes et de vicomté de L. (Par. 1873).

Limon, Hafenort im mittelamerikan. Staat Costarica, am Karibischen Meer, erst 1861 angelegt und an Stelle des nördlicher liegenden Puerta Moin dem auswärtigen Handel eröffnet. 1883-84 liefen 77 Schiffe von 100,522 Ton. Gehalt ein. Ausgeführt wird namentlich Kaffee (August 1883 bis April 1884: 1,913,000 kg) und außerdem Kautschuk, Hüte, Kokosnüsse, Sassaparille, Gemüse, Holz und Kartof-^[folgende Seite]