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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Löffler-Radimno; Löfftz; Loison; Lombardi; Longchamps; Longfellow; Loop

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Löffler-Radimno - Loop.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Lockhart'

Einzug der Königin in Edinburg 1876, das Innere der Roslyn-Kapelle, die Braut von Lammermoor, Gil Blas und der Erzbischof von Granada und mehrere Aquarelle.

Löffler-Radimno, Leopold, Genremaler, geb. 1830 zu Lemberg, ging 1850 nach Wien, wurde Schüler von Waldmüller, bei dem er zwei Jahre lernte, bereiste dann Deutschland und besuchte Paris. Er malte zwar auch hin und wieder historische Bilder, besonders aus der polnischen Geschichte (z. B.: die letzten Augenblicke des polnischen Feldherrn Szarniecki 1665, Rückkehr aus der Sklaverei, ebenso Herzog Alba auf dem Schloß zu Rudolstadt 1547), hatte aber mit seinen trefflich charakterisierten Genrebildern mehr Glück. Dahin gehören: die Obst naschenden Kinder, die Versuchung, Rekommandation, Blumensprache, der Schulmeister, der letzte Schmuck, Aushülfe etc. Er ist Mitglied der Akademie in Wien.

Löfftz, Ludwig, Genremaler, geb. 21. Juni 1845 zu Darmstadt, wurde mit 17 Jahren zu einem Tapezier in die Lehre gegeben und konnte erst sechs Jahre nachher Schüler der dortigen technischen Hochschule werden, ging aber schon im folgenden Jahr (1869) nach Nürnberg, wo er unter Kreling seine Studien fortsetzte. Schon im nächsten Jahr bezog er die Münchener Akademie und trat in das Atelier von Wilh. Diez. Seine bis jetzt besonders beifällig aufgenommenen Genrebilder sind: der Spaziergang (1873, Wiener Weltausstellung), der orgelspielende Kardinal (1876) und vor allen sein 1879 in München ausgestelltes: Geiz und Liebe, das auch ein eifriges Studium der niederländischen Meister des 16. Jahrh., besonders des Quintin Massys, beweist.

Loison (spr. loasóng), Pierre, franz. Bildhauer, geb. 1821 zu Mer (Loir-et-Cher), Schüler von David d'Angers, bewegt sich vorzugsweise im Fach der Mythologie, der Allegorie und des Porträts. Unter seinen elegant ausgeführten, aber in der Kraft und Freiheit der Bewegung ziemlich mangelhaften Werken nennen wir nur: eine Nymphe, die Genesende, einige dekorative Statuen für den Neuen Louvre, Penelope, Sappho, Pandora, Daphnis ↔ und Chloe, Marmorstatue der Geschichte, der Sieg am Tag nach dem Kampf (1868, Bronze, Museum des Luxembourg), Musiker Ball spielend (1874) und mehrere Porträtbüsten. Seit 1859 ist er Ritter der Ehrenlegion.

Lombardi, Giovanni Battista, ital. Bildhauer, geboren zu Brescia, war in Mailand Schüler von Vincenzo Vela, ging 1852 nach Rom und bildete sich hier unter Tenerani aus. Unter seinen realistischen, trefflich ausgeführten Arbeiten sind zu nennen: Susanna, der Frühling, die Unschuld und namentlich das Modell: die Flucht aus Pompeji (1874), das in einer lebensvollen, reich bewegten Gruppe eine Mutter darstellt, die ihre Kinder vor dem über die Stadt hereinbrechenden Verderben zu retten sucht.

Longchamps (spr. longscháng), Henriette de, franz. Blumenmalerin, geb. 1818 zu St. Dizier (Haute-Marne), brachte seit 1841 auf die Ausstellungen sehr hübsch komponierte Bilder von Blumen und Früchten, sowohl in Öl wie in Aquarell, z. B.: Blumenkörbe, Gemüse, Opfergaben an die heil. Jungfrau, Kamelien, Rosenguirlanden, Centifolien, Levkojen etc.

Longfellow (spr. lóngfelloh), Ernest W., amerikan. Landschafts- und Porträtmaler, geb. 1845 zu Cambridge (Massachusetts), Sohn des bekannten Dichters Henry Wadsworth L., besuchte zu wiederholten Malen Europa, studierte seine Kunst 1865-66 in Paris und war in den Sommermonaten 1876 und 1877 Schüler von Couture in Villiers le Bel. In Boston, seinem regelmäßigen Wohnsitz, stellte er in den letzten Jahren mehrere Bilder aus, unter denen besonders die Landschaften sehr gerühmt werden, z. B.: ein Küstenbild aus Nahant (1871), Ansicht aus der Grafschaft Essex (Massachusetts), alte Mühle in Manchester (daselbst), italienische Pinien. Neuerdings malte er auch einige Figurenbilder.

Loop (spr. luhp), Henry A., amerikan. Maler mythologischer und idealer Gegenstände, geb. 1831 zu Hillsdale (New York), war in New York ein Jahr Schüler von Henry Peters Gray (gest. 1877), von dem

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 342.