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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Marcke; Mare; Maréchal; Marggraff; Maris

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Marcke - Maris.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Marcellin'

fesselt den Amor (1861), der kleine Marodeur, Bacchantin, die sich zum Opfer auf den Kithäron begibt (1869, im Luxembourg), Triumph der Galatea (1873), Leda und Jupiter (1874, Marmorgruppe), St. Paulus und St. Johannes (1876, Sandsteinstatuen für die Kirche der Sorbonne) und mehrere Porträte in Büsten wie in Medaillons. 1862 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Marcke (spr. mark), Emile van, franz. Tiermaler, geboren zu Sèvres, war Schüler von Troyon, zeichnete sich namentlich in den letzten Jahren durch treffliche Bilder dieses Faches aus, die mit großer Lebendigkeit und Naturwahrheit aufgefaßt sind und in der koloristischen Behandlung sehr an seinen Lehrer erinnern, z. B.: Frühling in der Normandie, Weide in der Normandie, Brücke über die Bresles (daselbst), eine Viehherde, Landschaft mit Vieh u. a. 1872 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.

Mare, Johannes de, holländ. Zeichner und Kupferstecher, geb. 26. Okt. 1806 zu Amsterdam, wurde dort 1823 Schüler von Velijn, erhielt 1829 den ersten Preis und begab sich infolgedessen nach Paris, wo er Schüler von Ingres wurde. Später wechselte er häufig seinen Wohnsitz, lebte in London, im Haag, wieder in Paris und ging zuletzt nach New York. Wir nennen von seinen Blättern als die bedeutendsten: Hiob und seine Freunde, nach Raffet; Grablegung Christi, nach Tizian; der St. Nikolasmorgen und der Papagei, nach Jan Steen (1829); musizierende Damen, nach Terburg (im Louvre); der Maler Wilkie im Kreise seiner Familie und das ländliche Fest, beide nach Wilkie. 1847 erhielt er den niederländischen Löwenorden.

Maréchal (spr. marĕscháll), Charles Laurent, franz. Glasmaler, geb. 1801 zu Metz, ergriff zuerst das Sattlerhandwerk, ging dann, mit großem künstlerischen Talent begabt, nach Paris, wo er Schüler von Regnault wurde. 1825 ließ er sich in seiner Vaterstadt nieder, malte das sehr beifällig aufgenommene Bild eines Hiob sowie die Genrebilder: das Gebet, die Ernte und widmete sich dann ↔ vorzugsweise der Pastellmalerei, worin er sich namentlich durch Scenen aus dem Leben der Zigeuner auszeichnete. Großes Verdienst erwarb er sich seit 1841 durch die Wiederbelebung der Glasmalerei in Frankreich. Mehrere Glasmalereien führte er für die dortige Kathedrale aus, viele andre für die Kirchen St. Vincent de Paul, Ste. Clotilde, Ste. Valère und St. Augustin in Paris, für Troyes, Cambrai, Limoges und zahlreiche Pfarrkirchen. 1846 wurde er Ritter und 1855 Offizier der Ehrenlegion und 1861 korrespondierendes Mitglied des Instituts. - Sein Sohn und Schüler Charles Raphael M., geb. 1830 zu Metz, hat sich durch einige schöne Kohlezeichnungen, z. B.: Samum, Ruheplatz am Abend, die Schiffbrüchigen, bekannt gemacht.

Marggraff, Johann, Architekt, geb. 1830 zu Altomünster (Oberbayern), bildete sich für sein Fach unter Ludwig Lange (gest. 1868) an der Münchener Akademie aus und machte dann mehrmalige Studienreisen nach Belgien, Frankreich, der Schweiz und dem südlichen Tirol. Nachdem er drei Jahre lang bei der Restauration der Heiligkreuzkirche in Schwäbisch-Gmünd thätig gewesen war, wurde er Lehrer bei dem Verein zur Ausbildung der Gewerke in München, darauf mehrere Jahre Architekt der Mayerschen Kunstanstalt, 1863 Civilarchitekt und 1866 Lehrer der Architektur an der Handwerksfeiertagsschule in München. Er hat nicht nur zahlreiche Kirchen in und außerhalb Bayerns restauriert, sondern auch viele Privatbauten ausgeführt und an kirchlichen Bauten die zu Frankenstein in Preußisch-Schlesien und zu Schellenberg in Bayern. Er ist Inhaber eines Ateliers für kirchliche Kunst, in welchem viele tüchtige Kräfte gebildet wurden.

Maris, 1) Jakob, holländ. Landschaftsmaler, geb. 25. Aug. 1837 im Haag, besuchte die dortige Akademie und wurde Schüler von van Hove; dann ging er nach Antwerpen, wo er den Unterricht de Keysers und van Lerius' genoß. Von da begab er sich 1866 nach Paris und schloß sich der neuen französischen Landschaftsschule von Cabat, Corod, Théod. Rousseau, Daubigny u. a. an, so daß sein Talent erst

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 354.