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Masturbation – Matabeleland
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Mästung'
ein bloß angemästetes oder halbgemästetes Tier giebt das beste, das nahrhafteste, zugleich auch schmackhafteste Fleisch. Völlig ausgemästete Tiere
liefern dagegen vorzugsweise Talg und Fett, und es fehlen ihrem Fleisch und Blut deren auf den Stoffumsatz wirksamste Substanzen. Um einen
genügenden Mastzustand bei Tieren zu erreichen, sind denselben folgende Bedingungen zu gewähren: Ruhe, Reinlichkeit, Dämpfung des Lichts,
sorgsame Wartung, Unterdrückung des Geschlechtsreizes und der Milchabsonderung, mäßige Wärme und eine kräftige Nahrung, in der stickstoffhaltige
Bestandteile mit Kohlehydraten im richtigen Verhältnis gemengt sind. Als vorzügliche Mastfuttermittel gelten: Schrot von Getreide und Hülsenfrüchten,
Zuckerrüben, Turnips, Runkelrüben, Kartoffeln, Schlempe, Biertreber, Rübenschnitzel und Ölkuchen; außerdem gutes Gras oder Heu von Wiesen und
Feldern und als Getränk ein weiches, reines Wasser; daneben von Zeit zu Zeit angemessene Salzgaben. Junge Tiere mästen sich stets besser und
geben ein feineres Fleisch als alte. Man unterscheidet zwischen Kernmast, volle Ausmästung bei feiner
Fleischqualität, und Halbmast, bei der die Tiere nur angefleischt werden. – Vgl. Gohren, Die Naturgesetze der
Fütterung der landwirtschaftlichen Nutztiere (Lpz. 1872); Wolff, Die Ernährung der landwirtschaftlichen Nutztiere (Berl. 1876); Haubner, Gesundheitspflege
der landwirtschaftlichen Haussäugetiere (4. Aufl., Dresd. 1881); Settegast-Proskau, Die Tierzucht, Bd. 2 (5. Aufl., bearbeitet von Weiske, Bresl. 1888); J.
Kühn, Die zweckmäßigste Ernährung des Rindviehes (10. Aufl., Dresd. 1891).
Masturbation oder Mastupration (lat.), soviel wie Onanie.
Masu, japan. Hohlmaß, s. Schoo.
Masuccio (spr. -suttscho), Tommaso, ital. Novellendichter, aus der Familie Guardati, gebürtig aus
Salerno, war Sekretär des Fürsten von Salerno, Roberto Sanseverino. Die Zeit seines Todes wie die seiner Geburt sind unbekannt. Sein
«Novellino», die bedeutendste ital. Novellensammlung des 15. Jahrh., erschien in Neapel 1476 u. ö. (neue Ausg. von
Settembrini in der «Biblioteca napolitana», Bd. 1, ebd. 1874) und enthält in 5 Büchern 50 Novellen.
Masulipatām, verderbt aus Matschhlipattan («Fischstadt»), bildet
mit dem 4,8 km entfernten, an der Küste gelegenen Matschhlibandar
(«Fischhafen») die befestigte Hauptstadt, auch Bandar genannt, des Distrikts Kistna der indobrit. Präsidentschaft
Madras, liegt an einem Mündungsarm des Kistna in sumpfiger Ebene nordöstlich von Madras und hat (1891) 38809 E. Seit der Sturmflut von 1864, bei
welcher 30000 Menschen umkamen, und seit der Zurückziehung der Garnison (1865) haben Industrie und Handel bedeutend nachgelassen. Wichtige
Ausfuhren sind noch Baumwollgewebe und Indigo.
Masūren, poln. Volksstamm in der preuß. Landschaft Masuren und in der russ.-poln. Landschaft Masowien.
Die preußischen M., 105754 an der Zahl, sind meist evangelisch-lutherisch, die russischen katholisch. (S. auch Polnische Sprache.)
– M. heißen auch die poln. Bewohner in den Ebenen des westl. Galiziens, östlich bis zum Flusse San.
Masüren, Landesteil im SO. der preuß. Provinz Ostpreußen, umfaßt die Kreise Angerburg,
↔ Goldap, Johannisburg, Sensburg, Lötzen, Lyck, Ortelsburg und Neidenburg mit 9403,39 qkm und
(1890) 385779 E. (darunter 12236 Katholiken und 1961 Israeliten), die als die Nachkommen der im 15. Jahrh. hier eingewanderten Polen, mit Ausnahme
der deutschen Städtebewohner, ein verderbtes Polnisch sprechen. – Vgl. Toppen, Geschichte M.s (Danz. 1870); Hensel, M. Ein Wegweiser durch das
Seengebiet (Königsb. i. Pr. 1892).
Masurka, Masurek, auch Mazurka und
Mazur, ein graziöser feuriger und heiterer poln. Nationaltanz, zu dem von dem poln. Landvolke häufig gesungen
wird, im Dreivierteltakt, kam unter August III. von Sachsen in Deutschland in Aufnahme und ist noch jetzt als Gesellschaftstanz verbreitet. Auch als
Konzertstück ward die M. mehrfach, in ausgezeichneter Weise von Chopin, komponiert. Der Name stammt von den Masuren (s. d.).
Masut (tatar.), wertvoller Rückstand bei der Destillation des Rohpetroleums (s. Petroleum).
Mat, im Schachspiel, s. Matt.
Mat oder Ma‘t, der Name der ägypt. Göttin der Wahrheit. Sie wurde
dargestellt als eine Frau mit einer Straußenfeder (die in der Hieroglyphenschrift das Wort ma‘t, «Wahrheit»,
ausdrückt) auf dem Haupte. In alter Zeit sind die Richter Priester dieser Göttin, die auch selbst beim Totengericht in der Unterwelt fungierte; im Mythus gilt
sie als Tochter des Sonnengottes.
Matabeleland, Hauptbestandteil des ehemaligen Matabelereichs in Südafrika, zwischen dem 19. und 22.° südl. Br., zwischen
Khamas Reich und Maschonaland, jetzt zur engl. Interessensphäre und zum Gebiet der Englisch-Südafrikanischen Gesellschaft (oft
Rhodesia genannt) gehörig, 11–1500 m ü.d.M. gelegen, mit einem Flächeninhalt von etwa 78000 qkm und ungefähr
170000 Bewohnern, fruchtbar an tropischen und subtropischen Produkten und aller Wahrscheinlichkeit nach sehr reich an Goldlagerstätten. Seines
vortrefflichen Klimas wegen eignet es sich zu europ. Niederlassungen. 1896 zählte man etwa 4000 Weiße, darunter 3000 (1100 wehrfähige Männer) in
Gubuluwajo, dem Sitz der Behörden. Die Matabele, ein schöner, muskulöser Menschenschlag, tapfer und
kriegslustig, stammen von den Zulukaffern und setzen sich gegenwärtig aus drei Volksschichten zusammen: den unvermischt gebliebenen Zulu
(Ab-ezami), den Nachkommen der Barotse und Basuto, die einst aus Transvaal mitgeschleppt wurden
(Ab-emhla) und den zum Kriegsdienst herangezogenen Maschona und Makalaka
(A-maholi). Krieg und Viehzucht galt bis jetzt als die einzige eines Matabele würdige Beschäftigung. Den Ackerbau
besorgten Sklaven. Jeder Matabele war Krieger; das 15000 Köpfe starke Heer war in 20–24 Regimenter eingeteilt, von welchem jedes in den 4
Militärdistrikten seinen eigenen Kraal besaß.
Geschichte. Moselikatse, ein Führer im Heer des Königs Tschaka in Zululand, ließ sich 1830 an den Quellen des
Molopo und Marico (im südwestl. Teil des heutigen Transvaal) nieder und unterwarf sich die Barotse und Basuto. 1836 verdrängten ihn die Boers.
Moselikatse wanderte nach Norden, überwältigte die Makalaka und Maschona und gründete
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 663.