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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Meleda - Meli.

^[Abb.: Meleagros (Statue im Berliner Museum).]

Mēleda (slaw. Mljet, das alte Melita), Insel an der Küste von Dalmatien, zur österreich. Bezirkshauptmannschaft Ragusa gehörig, durch den 9 km breiten Kanal von M. vom Festland (Halbinsel Sabbioncello) getrennt, hat eine Länge von 38 und eine Breite von 2-4 km, gebirgigen Boden, 2 Höhlen, mehrere treffliche Hafenbuchten, Wein- und Ölbau und (1880) 1509 Einw. Hauptort ist der Flecken Babinopolje.

Melée (franz.), Handgemenge, Wortstreit.

Melegnano (spr. -lenjano, früher Marignano), Flecken in der ital. Provinz Mailand, am Lambro und an der Eisenbahn von Mailand nach Piacenza, hat Flachsspinnerei, Gerberei, Käsebereitung, lebhaften Handel und (1881) 5438 Einw. M. ist bekannt durch den Sieg, welchen hier Franz I. von Frankreich 13. und 14. Sept. 1515 über die Schweizer davontrug, sowie durch ein Gefecht zwischen den Franzosen und den Österreichern 9. Juni 1859.

Meleguettapfeffer (spr. -gétta-), s. Amomum.

Melek, s. Malek.

Melem, Hans von, Maler der kölnischen Schule, war im ersten Drittel des 16. Jahrh. thätig. Von ihm ist nur sein Selbstbildnis in der Münchener Pinakothek bekannt.

Melĕna, Elpis, Pseudonym der Schriftstellerin Esperance von Schwartz (s. d.).

Melendez Valdez, Don Juan, span. Dichter, geb. 11. März 1754 zu Ribera del Fresno in der Provinz Estremadura, studierte zu Madrid Philosophie, später in Salamanca die Rechte. Hier trat er in einen Kreis strebsamer junger Männer ein, welche die spanische Dichtkunst von den französischen Fesseln zu befreien und wieder auf den nationalen Weg zurückzuführen bestrebt waren, und schloß sich besonders an den Führer derselben, Cadahalso, an. Nachdem schon 1780 seine Ekloge "Batilo" von der Akademie gekrönt worden war, ging er nach Madrid, wo er mit Jovellanos bekannt wurde, der ihm eine Professur in Salamanca verschaffte. Der erste Band seiner Gedichte, welcher 1785 erschien, wurde mit Beifall aufgenommen. 1789 erhielt er eine Anstellung am Gerichtshof von Saragossa, später bei der Kanzlei von Valladolid, und 1797 wurde er zum Rat am Hofgericht von Madrid ernannt, wo sein Freund Jovellanos damals Minister war. Durch den bald darauf eintretenden Sturz des letztern verlor M. nicht nur sein Amt, sondern wurde sogar nach Zamora verbannt. Erst 1802 erhielt er die Erlaubnis zur Rückkehr. Nach dem Einzug der Franzosen schloß er sich offen an die neue Regierung an, zog sich aber dadurch eine Reihe der schwersten Verfolgungen zu und entging einmal nur mit genauer Not dem Tod. Nach der Vertreibung der Franzosen mußte auch er nach Frankreich flüchten. Er starb 24. Mai 1817 in Montpellier in sehr dürftigen Umständen. M. ist epochemachend in der Geschichte der spanischen Dichtkunst. Mit ihm kehrte dieselbe, nach längerer Herrschaft des französischen Geschmacks, wieder auf den alten nationalen Weg zurück, den sie seitdem nicht wieder verlassen hat. Der Name "Restaurador del Parnaso", den man ihm gegeben, gebührt ihm daher mit vollem Recht. Eine erste Gesamtausgabe seiner Gedichte erschien in 3 Bänden (Vallad. 1797); die vollständigste, von ihm selbst vorbereitet, nach seinem Tod (Madr. 1820, 4 Bde., u. öfter). Eine Auswahl enthalten Wolfs "Floresta de rimas modernas castellanas" (Par. 1837) und die "Biblioteca de autores españoles" (Bd. 63).

Melenki, Kreisstadt im russ. Gouvernement Wladimir, am Zusammenfluß der Melenka und der Unsha, mit bedeutender Fabrikation in Leinwand, Leder, Talg, Öl, Terpentin, Teer, blühendem Lein- und Getreidehandel und (1884) 6471 Einw. Der sehr industrielle Kreis liefert außer den genannten Gegenständen Eisenwaren, Bastgeflechte, Baumwollenstoffe, Kristall- und Glaswaren; namentlich zeichnet sich das Kirchdorf Gusj durch seine große Baumwollmanufaktur (jährlicher Produktionswert über 1 Mill. Rubel) und Kristallfabrik aus.

Meles, Dachs.

Mélesville, Pseudonym, s. Duveyrier 1).

Meletemăta (griech.), Betrachtungen, Untersuchungen, Abhandlungen.

Melettaschichten, s. Tertiärformation.

Melfi, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Potenza, am Nordabhang des Monte Vulture auf einem isolierten Lavakegel gelegen, hat Reste eines von Robert Guiscard erbauten Kastells, (1881) 11,765 Einw., welche Wein- und Ölbau betreiben, und ist Sitz eines Bischofs. Die Stadt hat wiederholt durch Erdbeben gelitten, insbesondere durch jenes von 1851, wobei auch die alte Kathedrale aus dem 12. Jahrh. einstürzte. - M. war einer der wichtigsten festen Platze der Normannen und Hauptort von Apulien. Karl V. schenkte es der Familie Doria. 1528 ward es vom Marschall Lautrec genommen und die Einwohner massakriert.

Meli, Giovanni, gefeierter sizil. Dichter, geb. 4. März 1740 zu Palermo, studierte daselbst Medizin, machte sich auch mit der Wolfschen Philosophie bekannt, wandte sich sodann dem Studium der italienischen Klassiker zu, von denen Ariost ihn am meisten fesselte, und lehrte später Chemie in seiner