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Menderes – Mendoza (Provinz)
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Menden'
linie Fröndenberg-Letmathe der Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Hagen), hat (1895) 7509 E. (1890: 6654, darunter 1063 Evangelische
und 63 Israeliten), Postamt erster Klasse, Telegraph, Fernsprecheinrichtung; Walzwerke und Fabrikation von Messing- und Neusilberwaren, Reit- und
Fahrgeschirren, Reiseeffekten, Ketten und Devotionalien.
Mendes, berühmte Stadt Ägyptens, ungefähr in der Mitte des Delta am Nil gelegen: Ruinen sind bei Tmai el-Amdid vorhanden. Die
Stadt war seit ältester Zeit berühmt als Kultusstätte eines heiligen Ziegenbocks oder Widders. Ihr alter Name ist Dedet. Später führte sie den Namen
Pi-be-neb-dedet, «Haus des Widders, des Herrn von M.», aus dem das griechische M. und das arab. Amdid verkürzt ist. – M. (ägypt. Be-neb-dedet, «Der Widder,
Herr von Dedet») heißt bei den Griechen auch der heilige Bock der Stadt.
Mendès (spr. mangdäß), Catulle, franz. Schriftsteller, geb. 22. Mai 1841 zu
Bordeaux, verfaßte lyrische Gedichte: «Philoméla» (1861), ferner die Dichtungen
«Hespérus» (1869), «La colère d'un franc-tireur» (1871),
«Contes épiques» (1872); zahlreiche Romane und Novellen, wie «Histoires d'amour»
(1868) , «Les folies amoureuses» (1877), «La vie et la mort d'un clown» (2 Tle., 1879),
«Monstres parisiens» (2 Tle., 1882–85), «La première maîtresse»,
«L'homme tout nu» (1887), «L'envers des feuilles» (1888),
«L’infidèle» (1889), «La femme-enfant» (1891),
«La messe rose» (1892), «La maison de la vieille» (1891),
«Le chemin du cœur» (1896), Werke, die ebenso von graziöser Frivolität wie von schriftstellerischer Begabung zeugen.
Seine lesbarste Schrift ist der Roman «Grande-Maguet» (1888); außerdem verfaßte er das Lustspiel
«La part du roi» (1872), das Drama «Justice» (1879) u.a.
Mendes Leāl, José da Silva, portug. Dichter und Diplomat, geb. 18. Okt. 1818 zu Lissabon, versuchte sich
frühzeitig auf allen Gebieten der schönen Litteratur, erlangte 1851 einen Sitz im Parlament und war 1862–64 Marineminister, später Minister des Auswärtigen,
Direktor der Lissaboner Nationalbibliothek, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Gesandter in Paris, Botschafter in Madrid. M. L. starb 22. Aug. 1886.
Seine wissenschaftliche Hauptarbeit ist die Fortsetzung des «Corpo diplomatico portuguez» (5 Bde.:
«Relações de Portugal com a curia romana») und des «Quadro elementar». Von
seinen Romanen sind zu nennen: «Um sonho na vida» (1814), «A flor do mar» (1815),
«A menina do Val de Mil», «Os mosqueteiros da Africa»,
«O Calabar, historia brazileira do sec. XVII» (1863). Die größte Fruchtbarkeit entwickelte M. L. auf dem dramat. Gebiete. Er
schrieb mehr als 60 Stücke (worunter zahlreiche Nachahmungen franz. Dichter), z.B. das Drama «Pedro», die histor.
Schauspiele «Egaz Moniz» und «O tributo das cem donzellas», das Sittendrama
«A Escala social» und «Homens de marmore», das Lustspiel
«O tio Andrè que vem do Brazil», das dramatisierte Märchen «As tres cidras do amor»,
die Zarzuela (Lustspiel mit Gesang) «Receita para curar saudades» und das Singspiel
«O caçador». Ausgezeichnetes leistete M. L. als Lyriker; seine volkstümlichen Balladen und Lieder erschienen gesammelt
als ↔ «Canticos». – Vgl. Brito Aranha,
M. L.: memorias politicas e litterarias (Lissab.1887); Romero Ortiz,
Litteratura portuguesa en el siglo XIX (Madr. 1870).
Mendip-Hills, kahle steile Hügelkette in der engl. Grafschaft Somerset, zwischen Avon und Axe, 48 km lang, im SO. bis 298 m hoch.
Mendizābal, Don Juan Alvarez y, span. Finanzmann, geb. um 1790 in Cadiz, von jüd. Abkunft, unterstützte seit
1820 den Finanzminister Canga-Arguelles bei Ausführung von dessen Finanzplänen. Als 1823 die konstitutionelle Sache unterlag, flüchtete M. nach England, wo
ihn engl. Kapitalisten, die durch seine Vermittelung der konstitutionellen Regierung in Spanien die letzten Summen vorgeschossen hatten, einige Zeit in
Schuldarrest brachten. 1835 nach Spanien zurückgekehrt, wurde er im September interimistischer Conseilpräsident, verfügte die Aufhebung der Mönchsklöster,
brachte aber durch seine Maßregeln die Finanzen noch mehr herab und mußte 15. Mai 1836 seine Entlassung nehmen. Calatrava übertrug ihm 11. Sept. 1836
abermals das Finanzministerium; er mußte jedoch dasselbe 10. Aug. 1837 wieder abgeben. Unter dem Regenten Espartero (s. d.) übernahm
er 1844 nochmals das Finanzministerium, sah sich aber nach dessen Sturze genötigt, ins Ausland zu flüchten. 1848 kehrte er nach Spanien zurück, wo er als eins
der liberalen Parteihäupter wieder Einfluß gewann. Er starb 3. Nov. 1853 zu Madrid.
Mendōza. 1) Provinz im westl. Argentinien, hat auf 160813 qkm (1892) etwa
150000 E. Der westl. Teil gehört dem Gebiete der Cordilleren an, deren westl. Kette die Grenze gegen Chile bildet. Der Westen besteht aus paläozoischen und
mesozoischen Ablagerungen sowie starken Ergüssen vulkanischer Gesteine. Man gewinnt Kupfer, Silber, auch Gold, wie im Süden der Stadt M. Asphalt,
Steinkohle und Marmor. Der größte Teil des Landes ist Ebene; hier liegen: die Travesia Grande del Tunuyan, die Gran Pampa del Sur, mit den Sümpfen am Atuel.
Im NW. erhebt sich der Aconcagua, der Tupungato, ferner die Vulkane Maipo, Tinguiririca, der Cerro Overo, Descabezado u.a. zu großer Höhe. Pässe nach Chile
sind der Uspallata (3900 m), der Planchon (2507 m). Mehrere einzelne Bergzüge liegen vor den Anden als Anticordilleren mit dem Cerro Diamante, Cerro Nevado,
Cerro Payen. Zahlreich sind die Mineralquellen. Der Rio de M. entspringt in der westl. Kette und verläuft sich an der
Nordgrenze in die Laguna Huanacache. Mit der letztern hängt die Laguna Bebedero im Südosten durch den Desaguadero (Entwässerer) zusammen. Auf die
künstliche Bewässerung wird bei dem trocknen Klima viel Mühe verwandt. Neben Getreide gedeihen alle Fruchtbäume Europas, namentlich Wein; die Viehzucht
ist beträchtlich, Rindvieh wird nach Chile ausgeführt. Der Handel wird nach Fertigstellung der Bahnlinie von der Hauptstadt über den Paß von
Uspallata (s. d.) nach Valparaiso eine bedeutende Entwicklung nehmen.
(S. Karte: La Plata-Staaten, Chile und Patagonien, Bd. 10, S. 976.) –
2) Hauptstadt der Provinz M., gesund am Ostfuße des Schiefergebirges Sierra de Uspallata gelegen, durch Kanäle
bewässert, hat sich von den Folgen des Erdbebens 1861 erholt, zählt (1891) 20000 E. und ist von vielen Landhäusern um-