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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Montálto delle Marche; Montalvān; Montalvo; Montān; Montaña; Montāna; Montanisten

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Montalto delle Marche - Montanisten.

(1851); "Rien! dix-huit années de gouvernement parlementaire" (1864); "La confiscation sous le second Empire" (1871) und "Casimir-Périer et la politique conservatrice en 1831 et 1832" (1874).

Montálto delle Marche (spr. marke), Städtchen in der ital. Provinz Ascoli Piceno, am Aso, ist Bischofsitz, hat eine Kathedrale und (1881) 777 Einw.

Montalvān, Don Juan Perez de, span. Dramatiker, geb. 1602 zu Madrid, wurde früh mit Lope de Vega bekannt, fing schon mit 17 Jahren an für das Theater zu schreiben, trat 1625 in den geistlichen Stand, ward apostolischer Notar der Inquisition und starb 25. Juni 1638. Eine Sammlung seiner "Comedias", die sich durch echt nationale Haltung auszeichnen, erschien in 2 Bänden (Alcalá 1638, Madr. 1639; 2. Aufl., Valencia 1652); sieben Stücke sind im 45. Bande der "Biblioteca de autores españoles" abgedruckt. Außerdem hat man von ihm eine Sammlung Novellen: "Sucesos y prodigios de amor en ocho novelas ejemplares" (Madr. 1624 und im 2. Band von Ochoas "Tesoro de novelistas españoles", Par. 1847); "Para todos" (Huesca 1633), Novellen und moralische Betrachtungen, und "Orfeo" (Madr. 1624), ein Gedicht in Oktaven. Nach Lopes Tod gab er unter dem Titel: "Fama posthuma de Lope de Vega" die auf denselben abgefaßten Lobgedichte nebst Nachrichten über sein Leben heraus (Madr. 1636).

Montalvo, 1) Garcia Ordoñez de, span. Schriftsteller, lebte um 1500 und war Befehlshaber der Stadt Medina del Campo. Er ist bekannt durch seine spanische Bearbeitung des Romans "Amadis de Gaula" (s. Amadisromane) und Verfasser von "Las sergas de Esplandian", einer Fortsetzung des genannten Romans.

2) Galvez de, span. Dichter, geb. 1549 zu Guadalajara, studierte in Alcalá, wo er innige Freundschaft mit Cervantes schloß, und trat in die Dienste der mächtigen Familie Infantado, auf deren Besitzungen er einen großen Teil seines Lebens zubrachte. Später wurde er Hieronymitermönch und ging nach Sizilien, wo er 1591 umkam. Er ist Verfasser des Schäferromans "El pastor de Filida" (Madr. 1582, am besten das. 1792), welcher wegen der Zartheit der Empfindung und der Schönheit des Stils ungemein beliebt wurde und noch jetzt geschätzt wird. Außerdem hat man von ihm eine Übersetzung von Tansillos "Lagrime di San Pietro" (Madr. 1587).

Montān (lat., von mons, Berg), das Bergbau- und Hüttenwesen betreffend (ein besonders in Österreich gebräuchliches Wort); daher z. B. Montananstalt, eine höhere Lehranstalt für Bergbau- und Hüttenwesen; Montanärar, das Eigentum des Staats an Berg- und Hüttenwerken; Montanindustrie, Bergbau; Montanwaldungen, die dem Betrieb von Berg- und Hüttenwerken gewidmeten Waldungen, welche mit diesem ein Wirtschaftsganzes bilden; montanistisch, berg-, hüttenmännisch.

Montāna, Gebiet in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, im O. von Dakota, im S. von Wyoming, im W. von Idaho, im N. von Britisch-Nordamerika begrenzt, liegt zwischen 44° 10'-49° nördl. Br. und 101-116° westl. L. v. Gr. Seiner Oberflächenbeschaffenheit nach teilt sich das Gebiet in zwei scharf begrenzte Teile: das Bergland im W., welches etwa den dritten Teil der Oberfläche einnimmt, und die Ebenen und wellenförmigen Prärien. Der nördliche Teil des Berglandes, zwischen dem Felsengebirge und der Bitterroot Range, wird durch den Clark's Fork und seine Quellflüsse Flathead und Bitterroot Rivers entwässert, welche in nordwestlicher Richtung dem Columbia zufließen. Hier liegt der Flathead Lake, 925 m ü. M. Dem südöstlichen Bergland entströmen der Madison, Gallatin und andre Quellflüsse des Missouri, deren Thäler als der "Garten Montanas" beschrieben werden. Die höchsten Berge erreichen hier eine Höhe von über 3000 m (Electric Peak 3606 m). Die Berghänge sind bis auf 2500-2900 m mit dichten Waldungen von Nadelholz bedeckt. Mehrere kleine Gletscher sind 1883 von Pompelly entdeckt worden. Die Thäler haben einen ungemein fruchtbaren Boden, und die Vorhügel bieten saftige Weiden dar, so daß sich dieses Gebiet vorzüglich zur Viehzucht eignet. Längs der Flüsse wachsen Pappeln, Balsambäume, Erlen und Weiden; dagegen kommen Eichen, Buchen und andre Harthölzer nicht vor. Der nordöstliche Teil des Gebiets besteht aus einer baumlosen Ebene; im SO. ist der Boden wellenförmig und teilweise bewaldet. Die mittlere Erhebung des Gebiets beträgt 1280 m, und das Klima ist dem entsprechend rauh. Die mittlere Jahrestemperatur von Deer Lodge (1420 m ü. M.) ist 4,8° C., die des Januars -12,8°, während im Sommer die Temperatur manchmal bis auf 32° C. steigt. Die Mineralschätze des Gebiets sind ungemein wichtig, nächst Kalifornien liefert M. das meiste Gold. Büffel, Antilopen, Bären und andre Jagdtiere sind häufig. Hauptfluß ist der Missouri, der sich an der Ostgrenze des Gebiets mit dem Yellowstone River vereinigt und während des hohen Wasserstandes von Dampfern bis nach Fort Benton befahren wird. M. hat ein Areal von 378,331 qkm (6860,9 QM.) und (1880) 39,159 Einw., ungerechnet 21,650 noch in Stämmen lebende Indianer. Der Ackerbau ist von weniger Bedeutung als die Viehzucht. Man baut namentlich Hafer und Weizen, auch etwas Mais, ferner Kartoffeln, Gemüse, Rüben, Tomaten etc. Der Viehstand war 1886: 120,000 Pferde, und Maultiere, 900,000 Rinder und 1,200,000 Schafe. Die gewerblichen Anstalten beschränken sich fast ausschließlich auf Stampfwerke, Säge- und Kornmühlen. Ungemein ergiebig ist der Bergbau. Gold wurde zuerst 1852 entdeckt, und 1861-86 wurden für 13,6 Mill. Dollar Gold und für 57,9 Mill. Doll. Silber gewonnen. Im J. 1880 erbeutete man für 1,805,767 Doll. Gold, für 2,905,068 Doll. Silber, außerdem 548,700 kg Kupfer und 224 Ton. Steinkohlen. Eisen, Blei, Antimon, Mangan, Zink und Arsenik sind gleichfalls entdeckt worden. Die Nord-Pacificbahn durchschneidet das Gebiet und verbindet es durch Zweiglinien mit Idaho und Wyoming. 1885 waren 1676 km Eisenbahnen in Betrieb. Den Gouverneur und die drei Richter des Obergerichts ernennt der Präsident der Vereinigten Staaten. Die gesetzgebende Gewalt liegt in den Händen eines Rats von 13 und einer Versammlung von 26 Mitgliedern, welche auf zwei Jahre gewählt werden. M. wurde 26. Mai 1864 als Territorium organisiert; Hauptstadt ist (seit 1875) Helena.

Montaña (spr. -anja), span. Landschaft, zwischen dem Golf von Viscaya, dem Kantabrischen Gebirge und dem Ebro.

Montanisten, die Anhänger einer häretischen Sekte des 2. Jahrh. von fanatisch asketischer Richtung. Als ihr Stifter gilt der Phrygier Montanus, welcher, von zwei schwärmerischen Frauen, Maximilla und Priscilla, unterstützt, als der von Christus verheißene Paraklet auftrat und das Christentum auf die Stufe seiner Vollendung führen wollte. Sonach gehört die Perfektibilität des Christentums zu den Voraussetzungen, von welchen er ausging. Da die Wiederkunft Christi und die Vollendung der Kirche im Tau-^[folgende Seite]