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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Musikalienhandel; Musikantenzünfte; Musikertag

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Musikalienhandel - Musikertag.

schichte der Notenschrift (Leipz. 1878); Schletterer, Studien zur Geschichte der französischen M. (Berl. 1884-85, 3 Tle.); Wasielewski, Geschichte der Instrumentalmusik im 16. Jahrhundert (das. 1878); Derselbe, Die Violine und ihre Meister (2. Aufl., Leipz. 1883); Lavoix, Histoire de l'instrumentation (Par. 1878); Fétis, Stradivarius (Brüssel 1856); Vidal, Les instrumens à archet (Par. 1876-79, 3 Bde.); Weitzmann, Geschichte des Klavierspiels und der Klavierlitteratur (2. Aufl., Stuttg. 1879). Reiches Material bietet die vom Grafen Waldersee herausgegebene "Sammlung musikalischer Vorträge" (Leipz. 1879 ff.).

Lexika: Schilling, Universal-Lexikon der Tonkunst (Stuttg. 1834-42, 6 Bde.); Bernsdorf, Neues Universal-Lexikon der Tonkunst (Offenbach 1856-1861, 3 Bde.; Nachtrag 1863); A. v. Dommer, Musikalisches Lexikon (auf Grundlage des Kochschen, Leipz. 1865); Mendel-Reißmann, Musikalisches Konversations-Lexikon (Berl. 1870-79, 11 Bde.; Suppl. 1881); Riemann, Musiklexikon (3. Aufl., Leipz. 1887); Fétis, Biographie universelle des musiciens (2. Aufl., 1860-65, 8 Bde.; Supplement 1878-80, 2 Bde.); d'Ortigue, Dictionnaire du Plain-chant (1854); Grove, Dictionary of music and musicians (Lond. 1878-87, 4 Bde.); K. F. Becker, Systematisch-chronologische Darstellung der musikalischen Litteratur (Leipz. 1836; Nachtrag 1839).

Ästhetik: Thibaut, Über Reinheit der Tonkunst (Heidelb. 1825, 6. Aufl. 1884); Hauptmann, Die Natur der Harmonik und Metrik (Leipz. 1853); Helmholtz, Die Lehre von den Tonempfindungen (Braunschweig 1863, 4. Aufl. 1877); Hanslick; Vom Musikalisch-Schönen (7. Aufl., Leipz. 1885); A. Kullak, Ästhetik des Klavierspiels (2. Aufl., Berl. 1876); Hostinsky, Das Musikalisch-Schöne (das. 1877); Lussy, Traité de l'expression musicale (5. Aufl., Par. 1885; deutsch, Leipz. 1886); H. A. Köstlin, Die Tonkunst (Stuttg. 1879); Ehrlich, Die Musikästhetik in ihrer Entwickelung (Leipz. 1881); G. Engel, Ästhetik der Tonkunst (Berl. 1884); Wallaschek, Ästhetik der Tonkunst (Stuttg. 1886); ferner die gesammelten Schriften von R. Schumann (3. Aufl., Leipz. 1882, 2 Bde.), Rich. Wagner (das. 1871-83, 10 Bde.), Fr. Liszt (das. 1880-83, 6 Bde.), H. Berlioz u. a.

Musikzeitungen. Die von Friedr. Rochlitz 1799 begründete "Allgemeine musikalische Zeitung" (Leipz., bis 1882); die von 1805 bis 1806 von J. F. ^[Johann Friedrich] Reichardt herausgegebene "Berlinische musikalische Zeitung"; die 1834 von Schumann begründete, 1844 durch Franz Brendel fortgesetzte "Neue Zeitschrift für Musik" (Leipzig); die "Berliner allgemeine musikalische Zeitung" von A. B. Marx, 1824-30; die unter Wolzogens Redaktion erschienenen "Bayreuther Blätter" (1878-83); "Der Klavierlehrer", redigiert von Breslaur (Berl., seit 1878); die von O. Leßmann in fortschrittlichem Sinn geleitete "Allgemeine Musikzeitung" (Charlottenb., seit 1874); das "Musikalische Wochenblatt" (Leipz., seit 1870); die "Signale für die musikalische Welt" (das., seit 1843); in Paris die "Revue et gazette musicale" (von Fétis begründet, 1827 bis 1880); der 1833 begründete "Ménestrel"; die seit 1885 monatlich erscheinende "Revue Wagnérienne"; die Londoner Zeitungen: "Musical Times" (seit 1859), "Musical Record" (seit 1870) und "The tonic sol-fa Reporter" (seit 1851); "Dwight's Journal of Music" (Bost., seit 1841), das hervorragendste außereuropäische Blatt; "Cecilia" (im Haag, Redakteur Nicolai); "Gazetta musicale" (Mail., seit 1845); "Il Trovatore" (das., seit 1863); "Boccherini" (Flor. 1853-82); "Gazetta musicale di Firenze" (seit 1877); "La España musical" (Barcel., seit 1866); ferner die "Monatshefte für Musikgeschichte" (Organ der Gesellschaft für Musikforschung, seit 1869, redigiert von Eitner, Leipz.); die "Vierteljahrshefte für Musikwissenschaft" (hrsg. von Chrysander und Spitta, Leipz., seit 1885). - Bibliographische Hilfsmittel: Hofmeisters "Handbuch der musikalischen Litteratur" (Leipz., bis jetzt 8 Bde.) und "Musikalisch-litterarischer Monatsbericht" (das.); für Frankreich: die "Bibliographie musicale française" (seit 1875); für England: "The London and provincial music-trades Review" (seit 1877); für Amerika: "The music-trades Review" (New York, seit 1873). Vgl. Freystätter, Die musikalischen Zeitschriften seit ihrer Entstehung bis zur Gegenwart (Münch. 1884).

Musikalienhandel. In Bezug auf den Geschäftsbetrieb s. Buchhandel, S. 574 f. Um dem gegenseitigen Nachdruck zu steuern und die verwickelten Fragen des musikalischen Verlagsrechts zu regeln sowie das im M. besonders häufig vorkommende geteilte Verlagseigentum (zwischen England, Frankreich und Deutschland, worunter die österreichische Monarchie und alle übrigen nicht genannten Länder, auch außerhalb Deutschlands, verstanden werden) zu ordnen, gründeten die deutschen Musikalienhändler 23. Mai 1829 (Zusatzartikel vom 12. Mai 1830) einen Verein mit dem Sitz in Leipzig, der 1876 reorganisiert wurde.

Musikantenzünfte, im Mittelalter Vereinigungen der fahrenden Spielleute (Fiedler und Pfeifer) zu sogen. Bruderschaften, denen durch Privilegien die Ausübung ihres Gewerbes in bestimmten Distrikten als Recht zugesprochen und auch der Schutz des Gesetzes gesichert war. Die älteste Korporation dieser Art war die 1288 gegründete "Nikolaibruderschaft" in Wien, die später unter einem Musikantenvogt stand und in einem Oberspielgrafenamt (erst 1782 aufgehoben) die oberste Rechtsinstanz für Streitigkeiten der Musiker untereinander erhielt. Andre sind: die "Confrérie de Saint-Julien des ménestriers" in Paris (1330 gegründet), welche königliche Privilegien erhielt und bis 1773 bestand; die "Bruderschaft vom heiligen Kreuz" in Uznach und die "Bruderschaft der Krone" in Straßburg, letztere unter Oberaufsicht der Herren von Rappoltstein, die vier "Pfeiferkönigen" die Exekutive übertrugen (vgl. Barre, Über die Bruderschaft der Pfeifer im Elsaß, Kolmar 1874); ferner die "Musicians' company of the city of London" (1472 bestätigt), die einen Marschall (auf Lebenszeit) und zwei jährlich gewählte Wardeine (custodes) erhielt und mit veränderten Einrichtungen noch heute besteht, u. a. Organisation und Befugnisse dieser Gesellschaften und ihrer Vorsteher waren im großen und ganzen überall dieselben; in dem einer Zunft zugesprochenen Bezirk durfte niemand für Geld spielen oder singen, der nicht zur Zunft gehörte. Nach dem Vorbild dieser Korporationen entstanden dann seit dem 15. Jahrh. in fast allen Städten die Gilden der Stadt- oder Kunstpfeifer (Stadtzinkenisten), die unter Leitung eines Stadtmusikus (Stadtzinkenmeisters) standen und das obrigkeitliche Privilegium hatten, bei allen öffentlichen Gelegenheiten wie bürgerlichen Vorkommnissen (Hochzeiten, Begräbnissen etc.) die nötige Musik zu machen. Nach den Statuten der Gilden war jeder, welcher Mitglied derselben werden wollte, verpflichtet, sich vom Stadtmusikus als Lehrling aufdingen und nach überstandener Lehrzeit ordentlich lossprechen zu lassen.

Musikertag, s. Musikverein, Allgemeiner deutscher.