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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Mussini; Muyden; Mylius; Nabert; Naish; Narjoux

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Mussini - Narjoux.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Müsch'

Kriegerdenkmal für Wesel (1878). Sehr gelungen war auch sein Entwurf zu einem Kriegerdenkmal für die Stadt Neuß.

Mussini, Luigi, ital. Historienmaler, geb. 1813 zu Florenz, Schüler seines ältern Bruders, Cesare M., stellte zuerst ein Bild: die heilige Musik, aus, das, wie die folgenden, sich durch korrekte Zeichnung und großartige Komposition nach Art der Cinquecentisten auszeichnete. Unter den übrigen sind hervorzuheben: christliche Märtyrer (Dom in Siena), die Reinigung des Tempels, die spartanische Erziehung (Museum des Luxembourg), der letzte Tag des Kaisers Nero, Triumph der Wahrheit, die Platonische Akademie des Lorenzo de Medici und (1878 in Paris ausgestellt) eine Sommerstunde. Er ist Direktor der Kunstakademie in Siena und seit 1877 Ritter der Ehrenlegion.

Muyden (spr. möhd'n), Jacques Alfred van, Genremaler, geb. 1818 zu Lausanne, machte seine Studien in München und ↔ Paris, kam als Historienmaler nach Rom, wo er, durch den Reiz des italienischen Volkslebens angeregt, zum Genre überging und in der Schilderung des Familien- und Kleinlebens der römischen Bürger Vorzügliches leistete. Zu seinen trefflichsten Bildern dieser Art gehören namentlich: das Refektorium in Albano, Schach spielende Mönche, die glückliche Familie, der Beichtvater etc. Seit mehreren Jahren lebt er in Genf.

Mylius, Karl Jonas, Architekt, geb. 6. Sept. 1839 zu Frankfurt a. M., besuchte 1858-61 das Polytechnikum in Zürich unter Gottfr. Semper, machte 1863-65 Reisen in Italien und ließ sich dann in Frankfurt nieder, wo er (seit 1871 gemeinschaftlich mit Bluntschli, s. d.) arbeitet und eine reiche Thätigkeit in Privat- und öffentlichen Bauten entfaltete. Von beiden gebaut sind: der Centralfriedhof in Wien, das Diakonissenhaus und die Senckenbergsche Bibliothek in Frankfurt.

N.

Nabert, Wilhelm Julius August, Landschaftsmaler, geb. 15. Sept. 1830 zu Braunschweig, ergriff anfangs ein Handwerk, lernte aber daneben das Zeichnen und Malen beim Landschaftsmaler Heinrich Brandes, worauf er 1856 nach Düsseldorf ging, sich unter Gude weiter ausbildete und dann vielfache Studienreisen in den mittel- und süddeutschen Gebirgen, in der Schweiz und den Pyrenäen machte. 1858-61 lebte er in Karlsruhe und kehrte darauf nach Düsseldorf zurück. Seine meistens den Harzgegenden entnommenen, recht ansprechenden Landschaften tragen häufig den unbestimmten Titel: Landschaft, Harzlandschaft, Morgenlandschaft etc.

Naish (spr. nähsch), John George, engl. Marinemaler, geb. 9. April 1824 zu Sussex, bezog 1846 die Akademie in London, wo er im folgenden Jahr mit dem Bild: Abzug der Truppen nach Indien debütierte. 1850 begab er sich auf den Kontinent, studierte die Gallerien ↔ von Paris, Brügge, Antwerpen etc. und kehrte im folgenden Jahr nach England zurück. Seine ersten Bilder waren meistens ideale Gestalten, z. B.: Wassernymphen, Hymnus an die aufgehende Sonne (1849), die Macht der Musik (1854), der Schlaf Endymions etc.; dann aber wandte er sich (etwa 1860) zum Marinebild, das namentlich in der Bewegung der Wellen und in der Beleuchtung sehr gerühmt wird, z. B.: der nördlichste Punkt von Devonshire (1873), Bucht in Norddevonshire, Rückkehr eines Rettungsboots u. a.

Narjoux (spr. nărschúh), Félix, franz. Architekt, geb. 19. Dez. 1836 zu Châlon sur Saône, war anfangs Schüler seines Vaters, der ebenfalls Architekt war, kam nach Paris unter die Leitung von Dufeux, trat 1854 in die École des beaux-arts und arbeitete mehrere Jahre unter Viollet le Duc. 1857 restaurierte er die Kathedrale in Limoges, wurde 1860 Architekt der Stadt Nizza und 1870 Architekt von Paris,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 388.