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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Nörr; Norton; Noter; Novopacky; Nüsser; Oakes

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Nörr - Oakes.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Normann'

über und bezog 1869 die Akademie in Düsseldorf, war bis 1873 Schüler von Eugen Dücker und machte fast jährlich Studienreisen in die Gebirgsgegenden seiner Heimat. Zu seinen besten Landschaften von großer Naturwahrheit und leuchtendem, kräftigem Kolorit gehören: Motiv vom Sognefjord (Nationalmuseum in Stockholm), die Lofoten, Romdalsfjord u. a.

Nörr, Julius, Landschafts- und Genremaler, geb. 1827 zu München, besuchte kurze Zeit die dortige Akademie, war Schüler von Feodor Dietz und widmete sich unter ihm der Schlachtenmalerei, gab diese aber wieder auf, wandte sich als Schüler J. G. (Anmerkung des Editors: Johann Gottfried) Steffans zur Landschaft und machte später Studienreisen in Deutschland, der Schweiz und Oberitalien. Unter seinen Bildern, in denen die Landschaft Hauptsache ist, nennen wir: Frühling am Starnberger See, Kartoffelernte, Landschaft mit Reitern aus dem Dreißigjährigen Krieg, Partie am Chiemsee, Mittag im Steinbruch, und unter den mehr ins Gebiet des Genres der Menschen- und Tierfiguren gehörenden: Rendezvous der Pikeure, Pferdeschwemme, nächtlicher Hinterhalt und fahrendes Volk (1879).

Norton (spr. nort'n), William, amerikan. Marine- und Strandmaler, entsprossen aus einer Familie von Schiffbaumeistern, machte schon in seiner Jugend Seereisen und lieh sich dann in Boston nieder, wo er die Marinemalerei begann, in der er bald Bedeutendes leistete. 1877 verlegte er seinen Wohnsitz nach London. Als seine besten Bilder werden genannt: Walfischfänger, früher Morgen, ruhiger Nachmittag, Nebel an der Küste, die ↔ Themse bei Blackwall, Zwielicht an der Küste von Neufundland etc.

Noter, David de, belg. Stilllebenmaler, geboren zu Gent. Seine Bilder, sowohl Blumen, Früchte und Gemüse als totes Wild, Geflügel u. dgl., sind im Arrangement und Kolorit wahre Meisterstücke, z. B.: Speisezettel, häusliche Sorgen, alte Vasen mit Zubehör und andre nur »Stillleben« oder »Frühstück« betitelte. Er ist Ritter des Christusordens und lebt seit einiger Zeit in Algier.

Novopacky (spr. -wopátz), Jan, Landschaftsmaler und Lithograph, geb. 1821 zu Nechanitz in Böhmen, besuchte die Akademie zu Wien unter Thomas Ender und Steinfeld und hielt sich längere Zeit in Rom auf, von wo er 1854 mit reichen Studien zurückkehrte. In seinen ersten Bildern zeigte er eine ernste, stimmungsvolle Farbe, die an Ruisdael erinnerte; später nahm er besonders in der Charakteristik manches von Selleny an, mit dem er in Italien war. Zu den besten seiner Bilder gehören: Franziskanermönche, die Idylle: Frühlingsmorgen, Landschaft mit Kirchhof und Kirchenruine (Belvedere), Mittagsbild aus Terracina, Amalfi u. a. Mehrere dieser Bilder lithographierte er selbst.

Nüsser, Heinrich, Kupferstecher, geb. 1821 zu Düsseldorf, Schüler der dortigen Akademie von 1847-50 unter Keller, stach nach Zeichnungen Overbecks für das Evangelienwerk drei Blätter, welche den tüchtigen Zeichner verrieten, ferner: das glückliche Alter, nach Jordan (1856); ein Blatt des Geschichtswerks von Hermann (»Zeit von Kaiser Leopold II. bis Joseph II.«), Engelständchen, nach Mintrop, und andre kleinere Blätter.

O.

Oakes (spr. ohks), John Wright, engl. Landschafts- und Marinemaler, geb. 1822 zu Sproston House (Cheshire), lernte nur am Liverpool College das Zeichnen, war aber in der Malerei Autodidakt. Er machte Studienreisen in Großbritannien, Italien und der Schweiz und ließ sich 1856 in ↔ London nieder. Nach seinem Debüt des Jahrs 1848 folgte eine Reihe von Bildern, die ein gründliches Studium der Natur und eine sorgfältige Behandlung aller landschaftlichen Details verraten und oft von reizender Wirkung sind, z. B.: eine alte Sandgrube (1860), feuchte Wiesen (1861),

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 398.