Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

288

Nyfe - Nymphäaceen.

valg af danske Viser af det XVI til XVIII Aarhundrede" (1821, 2 Bde.) eine Fortsetzung fand; die Sprichwörtersammlungen: "Peder Syv's kjernefulde Ordsprog" (1807) und "Peder Loll's Samling of danske og latinske Ordsprog" (1828); das "Almindelig Litteratur-lexikon for Danmark, Norge og Island" (mit Kraft, 1818-19, 2 Bde.), das von Erslew (1841-50, 3 Bde.; Supplement 1854-68) fortgesetzt wurde.

Nyfe (Nyfi), afrikan. Reich, s. Nupe.

Nyirbátor (spr. njírbātor), Markt im ungar. Komitat Szabolcs, mit (1881) 4391 ungar. Einwohnern, Minoritenkloster, Bezirksgericht, Tabakseinlösungsamt und Tabaksbau. N. war einst befestigt und ist der Stammsitz der Familie Báthori.

Nyiregyháza (spr. njīr-edjāsa), Stadt, Sitz des ungar. Komitats Szabolcs, Knotenpunkt der Ungarischen Staats- und Nordostbahn, mit (1881) 24,102 meist ungar. Einwohnern, Gerichtshof, Steuerinspektorat, Tabakseinlösungsamt, lutherischem Gymnasium und besuchten Jahrmärkten. 7 km davon das Natronseebad Sóstó.

Nykerk (spr. nei-), Stadt, s. Nijkerk.

Nykjöbing, 1) Stadt auf der dän. Insel Falster, Amt Svendborg, von Laaland durch den hier nur 630 m breiten Guldborgsund getrennt, an der Eisenbahn Orehoved-Gjedser, Sitz des Bischofs von Laaland-Falster, mit Kathedralschule, Getreidehandel und (1880) 4560 Einw. Das ehemalige bedeutende Schloß wurde im 18. Jahrh. abgetragen. 1867 wurde eine Brücke über Guldborgsund eröffnet. -

2) Stadt auf der dän. Insel Mors im Limfjord, Amt Thisted, mit (1880) 2723 Einw., die Handel, Industrie und etwas Ackerbau treiben.

Nyköping (spr. nüdschö-), Hauptstadt des schwed. Läns Södermanland, durchflossen von der Nyköpingså, durch Zweigbahn mit Station Flen an der Linie Stockholm-Gotenburg verbunden, hat 2 Kirchen, ein Gymnasium, Baumwollfabrikation, lebhaften Handel mit Getreide und (1885) 5374 Einw. N. ist Sitz eines deutschen Konsuls. Es war auch Sitz mehrerer Reichstage. Das Schloß (Nyköpingshus), ehemals eine starke Festung, jetzt Ruine, hat eine traurige Berühmtheit dadurch erlangt, daß 1317 König Birger seine Brüder, die Herzöge Erik und Waldemar, darin verhungern ließ. 1719 ward die Stadt von den Russen völlig zerstört.

Nyktagineen (Nachtblütler), dikotyle, etwa 130 Arten umfassende, vorzugsweise in den Tropen Amerikas einheimische Familie aus der Ordnung der Centrospermen, zunächst mit den Phytolakkaceen verwandt und hauptsächlich durch eigentümliche, die Blüten umgebende, aus Hochblättern gebildete, kelchartige oder farbige Hüllen ausgezeichnet. Die meist fünfzähligen Blüten besitzen ein kelchartiges oder blumenblattartig gefärbtes Perigon, dessen unterer röhrenförmiger Teil bei der Fruchtreife stehen bleibt und die Achänenfrucht umgibt. Die N. enthalten in den Wurzeln einen purgierenden oder brechenerregenden Bestandteil, daher manche Arten von Boerhavia L. und Mirabilis L. den Amerikanern als Heilmittel dienen. Einige Mirabilis-Arten sind Zierpflanzen unsrer Gärten. Vgl. Choisy, Nyctaginiaceae, in De Candolles "Prodromus", Bd. 13.

Nyktalopīe (grch., "Nachtsehen"), s. Tagblindheit.

Nyland, Gouvernement im Großfürstentum Finnland, an der Küste des Finnischen Meerbusens, reich an Seen und Flüssen, hat 11,872 qkm (215,6 QM.) Areal mit (1885) 218,524 Einw. (19 auf 1 qkm) und Helsingfors zur Hauptstadt. S. Karte "Livland etc."

Nyläst (Neulast), Gewicht in Schweden, eingeteilt in 100 Ztr. à 100 Pfd. (à 425,01 g), also 10,000 Pfd. schwer.

Nylgau, s. Antilopen, S. 640.

Nymegen (Nijmegen, spr. nim-), s. Nimwegen.

Nymphāēa L. (Seerose, Nixenblume, Mummel), Gattung aus der Familie der Nymphäaceen, Wassergewächse mit fleischigem Wurzelstock, langgestielten, großen, schwimmenden, rundlichen, am Grund zweilappigen oder nierenförmigen Blättern, großen, mit langen, grundständigen Stielen über den Spiegel des Wassers sich erhebenden Blüten, zahlreichen Blumenblättern und fleischiger, nicht aufspringender, vielsamiger Frucht. N. alba L. (weiße Seerose, Wasserlilie, Wasserrose), in Europa in stehenden oder langsam fließenden Gewässern, hat fast kreisrunde, tief herzförmige, ganzrandige Blätter und weiße Blüten mit gelben Staubgefäßen. Der stärkemehlreiche und gerbstoffhaltige Wurzelstock ist genießbar, auch als Gerbmaterial brauchbar und wurde früher wie auch die Blüten und Samen medizinisch und als Aphrodisiakum benutzt. N. lotos L. (ägyptischer Lotos, s. Tafel "Wasserpflanzen"), mit tief herzförmigen, spitz gezahnten Blättern und weißen Blüten, wächst in Flüssen und Gräben Ägyptens, war der Isis und dem Osiris geweiht und ein Symbol des Überflusses. Die Pflanze erscheint und verschwindet mit dem Steigen und Fallen des Nils, indem die große, fleischige Wurzel im Boden bis zur nächsten Überschwemmung ausdauert. In der Urzeit wurde das knollige Rhizom gegessen, und aus den Samen bereitete man Brot. In einem warmen Bach bei Peterwardein in Ungarn wächst eine etwas abweichende Form dieser Art (N. termalis Dec.). N. coerulea Savign. (blaue Seerose), in Ägypten, war ebenfalls, wenn auch in geringerm Grad, Gegenstand des Kultus und findet sich, wie die vorige, auf Denkmälern abgebildet. Beide Arten wurden in Ägypten auch als Schmuck getragen. Nymphäen und Nelumbien spielen in der Mythologie fast aller Völker, deren Ursprung man auf das Hochplateau von Asien zurückführt, eine wichtige Rolle, ebenso auch die nordischen Arten in Deutschland und Skandinavien; später gehörte die Seerose oder Nixblume zu den Zauberpflanzen. Mehrere Arten werden bei uns in Warmhäusern als Zierpflanzen kultiviert. - N. Nelumbo, s. Nelumbium.

Nymphäaceen (Wasserrosen, Seerosen), dikotyle Familie aus der Ordnung der Polykarpen, Wasserpflanzen mit oft dickem, im Grunde des Wassers kriechendem, mit den Narben älterer Blätter und Blütenstiele bedecktem Rhizom, das durch seine auf dem Querschnitt zerstreut stehenden Gefäßbündel von dem der meisten Dikotyledonen abweicht, und mit großen, auf langen Stielen sich erhebenden, schwimmenden Blättern von schild- oder herzförmiger Gestalt; nur bei Cabomba und ihren Verwandten sind die untergetauchten Blätter in viele haarförmige Zipfel wie bei den Wasserranunkeln gespalten, die schwimmenden dagegen schildförmig. Die großen, weißen, blauen, roten oder gelben Blüten erscheinen einzeln auf der Spitze langer Blütenstiele ebenfalls auf dem Wasserspiegel. Sie sind vollständig und regelmäßig; der Kelch besteht meist aus vier oder fünf grünen Blättern, welche frei oder am Grund mit dem Blütenboden zu einer Röhre verwachsen sind; die Blumenblätter sind zahlreich, spiralig angeordnet, breit, nicht mit Nagel versehen und gehen allmählich in die ebenfalls zahlreichen und in mehreren Reihen stehenden Staubgefäße über, indem die äußern der