Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Oakey; Oberländer; Obermayer; Obermüllner; Ockel

398

Oakey - Ockel.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Oakes'

Überschwemmung eines Flusses, ein Morgen am Lago Maggiore (1870), die Quelle der Themse, Gebirgsstrom in Aberdeenshire (1873), Reparatur eines alten Boots, schlechtes Wetter an der Ostküste, auf den Wiesen u. a.

Oakey (spr. óhki), Maria, amerikan. Porträt-, Genre- und Stilllebenmalerin, geb. 1847 zu New York, wurde in der dortigen Zeichenakademie unterrichtet und war Schülerin von La Farge, William Hunt, Swain Gifford, Forbes und Couture. Sie besuchte Frankreich und Italien und ließ sich in ihrer Vaterstadt nieder. Ihre Bilder: l'inanmorato, der Philosophenwinkel, wie ihre Porträte, Stillleben und Kohlezeichnungen werden sehr geschätzt.

Oberländer, Adam Adolf, Zeichner und Karikaturmaler, geb. 1. Okt. 1845 zu Regensburg, zog mit seinen Eltern schon 1847 nach München, sollte Kaufmann werden, folgte aber seiner Neigung zur Kunst und bildete sich auf der dortigen Akademie unter Karl Piloty. Doch bald vertauschte er den Pinsel mit dem Stift und schilderte die Mannigfaltigkeiten des täglichen Lebens mit dem ihm eignen Humor, namentlich in den »Fliegenden Blättern« von Braun u. Schneider, deren Verlag das Bedeutendste von seinen Arbeiten brachte. Außerdem Charakterköpfe in »Daheim«, »Kathederthesen«, »Oberländer-Album« etc.

Obermayer, Eduard, Kupferstecher, geb. 28. April 1831 zu München, war Schüler der dortigen Akademie und bildete sich nachher in Paris unter Pfnor. Seine Hauptthätigkeit erstreckte sich dort auf Stiche für architektonische Werke, so namentlich für Pfnors Monographie über das Schloß zu Fontainebleau, zu dem Schloß Anet und zu den »Monuments historiques français«. Diese Thätigkeit setzte er seit seiner Rückkehr nach München (1870) in meisterhafter Weise fort, z. B. die Stiche für »Die alte Residenz in München, herausgeg. von G. F. Seidel« (1873) und die »Wiener Neubauten«.

Obermüllner, Adolf, Landschaftsmaler, geb. 1833 zu Wels in Oberösterreich, widmete sich erst seit 1851 der Kunst und bezog die Akademie in Wien, wo er seine ersten Studien unter Steinfeld machte. ↔ Dann ging er nach München und war über drei Jahre Schüler von Richard Zimmermann, von dem er auch die Vorliebe für das winterliche Stimmungsbild annahm, während er sich anderseits durch Albert Zimmermanns großartige Alpenwelt angezogen fühlte. Nachdem er sich dann durch Studienreisen in den Alpengegenden, in Frankreich und Holland weiter gebildet hatte, trat er mit seinen herrlichen, großartigen Landschaften auf, die, je höher die Region ist, in die er sich versteigt, eine desto tiefere und unmittelbarere Empfindung, einen desto energischern Pinsel zeigen. Die erste Frucht seiner Hochalpenstudien war der Obersee im bayrischen Gebirge, infolge dessen er die künstlerische Leitung der großen photographischen Gletscherexpedition erhielt, die dem Kunsthandel 169 Blätter lieferte. Sodann Bilder aus dem Bregenzer Wald, den Schweizer, Tiroler und Salzburger Alpen, namentlich: vom Rauriser Goldberggletscher (im Besitz des Kaisers von Österreich), Friedhof der Natur, der Königssee, die drei Thorspitzen, Motiv am Inn, Traunkirchen am Gmundener See, ein großes Ortlerbild und die viel besprochenen zwölf Nordpolarbilder nach Skizzen von Payer, die, zur Vervielfältigung im Farbendruck bestimmt und photographisch reproduziert, den günstigsten Eindruck machen, aber freilich nicht als Originalwerke Obermüllners zu beurteilen sind. Bisweilen brachte er bis jetzt auch humoristische Genrebilder.

Ockel, Eduard, Tier- und Landschaftsmaler, geb. 1. Febr. 1834 zu Schwante bei Kremmen (Provinz Brandenburg), studierte anfangs Landwirtschaft und widmete sich dann in Berlin unter Steffeck der Tiermalerei. 1858 ging er nach Paris, arbeitete unter Couture, besuchte die Normandie und siedelte sich 1859 im Wald von Fontainebleau an. Seine mit der Landschaft verbundenen Tierbilder behandeln mit gleicher Vorliebe anfangs die Haustiere, später das Rot- und Schwarzwild, oft in stark aufgeregten Momenten, mit großer Bravour, aber auch etwas manieriert skizzenhaft. Eins seiner ersten Bilder waren die Kühe am Feenteich in Fontainebleau (Nationalgallerie zu Ber-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 399.