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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Play - Pleiomer

Lorenz (in der Weidmannschen Sammlung) heraus, eine Sammlung der Fragmente Winter (Bonn 1885). Übersetzungen liegen vor von Rost (Leipz. 1836), Rapp (Stuttg. 1838-44, 6 Bde.), Donner (Leipz. 1864, 3 Bde.) und Binder (Stuttg. 1868, 4 Bde.). Vgl. Spengel, T. Maccius P., Prosodie, Kritik, Metrik (Gött. 1865); Müller, Plautinische Prosodie (Berl. 1869); Langen, Beiträge zur Kritik und Erklärung des P. (Leipz. 1880); Derselbe, Plautinische Studien (Berl. 1886); Reinhardstöttner, P. Spätere Bearbeitungen Plautinischer Lustspiele (Leipz. 1885).

Play (engl., spr. pleh), Spiel, besonders Schau- oder Lustspiel, im ältern englischen Theater weltliches Possenspiel, das statt der Miracles von Laien an öffentlichen Orten gegeben wurde; seit dem 13. Jahrh. üblich. Player, Spieler, Schauspieler.

Playfair (spr. pléhfer), Lyon, Chemiker, geb. 21. Mai 1819 zu Meerut in Bengalen, studierte zu Glasgow und Gießen Chemie, übernahm dann die Leitung einer großen Kattundruckerei in Clitheroe, erhielt aber 1843 eine Professur der Chemie in Manchester und war Mitglied der von Robert Peel eingesetzten Kommission, zur Untersuchung des Gesundheitszustandes großer Städte. Seine bezüglichen Berichte lenkten die Aufmerksamkeit auf ihn, und er ward Chemiker am Londoner Museum für praktische Geologie und Professor der Chemie an der königl. School of mines daselbst. Ungemein thätig war er für die Londoner Industrieausstellung von 1851, und für diese wie für die Ausstellung von 1862 ward er mit der Zusammensetzung der Jury betraut. 1853 wurde er mit Cole Sekretär des neubegründeten Departements für Wissenschaft und Kunst und 1856 Generalinspektor der königlichen Museen und technischen Schulen. 1858 folgte er einem Ruf als Professor der Chemie in Edinburg, und 1868 trat er als Vertreter der dortigen Universität ins Parlament. 1873-74 war er im Ministerium Gladstones Generalpostmeister und 1880-83 Vorsitzender des Komitees und Deputy-Speaker des Unterhauses. Er war auch Mitglied vieler königlicher Kommissionen, wie der zur Untersuchung der Kohlen Englands und der Ursachen der Unglücksfälle in Bergwerken, der über das Erscheinen der Rinderpest, über die Fischerei Schottlands etc. Außer zahlreichen Abhandlungen in Fachjournalen schrieb er unter anderm: "Report on the coals suited to the steam navy" (Lond. 1846); "On the chemical relations of manufactures in the exhibition of 1851" (das. 1852); "Report on the industrial instruction of the Continent" (das. 1852); "On chemical principles" (das. 1852).

Play or Pay (engl., spr. pleh or peh, "spielen [d. h. laufen] oder zahlen"), Bezeichnung für Rennen, in denen das Reugeld gleich dem Einsatz ist, und in denen die Pferde entweder laufen, oder die Einsätze geopfert werden müssen.

Playte (holl. Pleite), plattes Fahrzeug.

Plaza (span.), öffentlicher Platz, Marktplatz.

Pleadings (engl., spr. plih-), Rechtsverhandlungen, Streitschriften.

Pleasure-ground (engl., spr. pläscher-graund, "Lustplatz"), s. Garten, S. 918.

Plebanus (mittellat.), Leutpriester, kathol. Priester einer von keinem Stift abhängigen Stadtkirche.

Plebejer (lat.), Mitglied der römischen Plebs (s. d.), dann Mensch von niedriger Gesinnung; daher plebejisch, niedrig, pöbelhaft.

Plebiszit (lat. Plebiscitum, franz. Plébiscite), bei den Römern ein Gesetz, welches in den Tributkomitien, den Volksversammlungen der Plebejer, beschlossen worden war. Die Plebiszite waren ursprünglich nur für die Plebejer verbindlich, bis sie durch die Lex Horatia (448 v. Chr.) und noch nachdrücklicher durch die Lex Publilia und Hortensia (340) für das ganze Volk Geltung erhielten. Unter Napoleon I. und Napoleon III. bezeichnete man in Frankreich mit P. einen durch allgemeine Abstimmung erzielten Volksbeschluß, wie namentlich das P. vom 8. Mai 1870 (s. Frankreich, S. 568). Vgl. Borgeaud, Histoire du plébiscite dans l'antiquité (Par. 1887); Störk, Option und P. (Leipz. 1879); Soltau, Die Gültigkeit der Plebiszite (Berl. 1884).

Plebs und Plebejer (lat. Plebeji), Bezeichnung eines Teils der Bevölkerung Roms, dessen Ursprung auf die Könige Tullus Hostilius und Ancus Marcius und die von diesen nach Rom übergeführten besiegten Latiner zurückgeführt wird, und der lange Zeit im Gegensatz gegen die Patrizier einen streng abgesonderten Stand bildete. Die Angehörigen desselben hatten anfangs nur das niedere Bürgerrecht ohne Stimm- und Ehrenrechte; am erstern erhielten sie einigen Anteil durch den König Servius Tullius und errangen sich dann durch einen mehr als 200jährigen Kampf (bis 286 v. Chr.) die völlige politische Gleichstellung mit den Patriziern, so daß ihnen nur einige unbedeutende Ämter verschlossen blieben (s. Römisches Reich, Staatsverfassung). Nachdem dieses Ziel erreicht war, bildete sich an Stelle des alten Gegensatzes zwischen Patriziern und Plebejern ein neuer zwischen den Reichen und Vornehmen (nobiles und optimates) und den Armen, und so kam es, daß Plebs und Plebejer allmählich als Bezeichnung dieser letztern, also der niedrigen und meist besitzlosen städtischen Bevölkerung, üblich wurde.

Plectognathi (Haftkiefer), s. Fische, S. 298.

Plectogyne hort. (Aspidistra Endl.), Gattung aus der Familie der Liliaceen, stammlose, kahle Kräuter mit kriechendem Wurzelstock; länglich-lanzettlichen Blättern und wurzelständigen, einblütigen Blütenstengeln. P. variegata hort. (Aspidistra elatior Bl.), aus Japan, ausdauernd, mit großen, dunkelgrünen Blättern, ist eine sehr dauerhafte Zimmerpflanze und gedeiht an den schattigsten Stellen. Eine Varietät mit weiß gestreiften Blättern ist weniger hart. S. Tafel "Blattpflanzen II".

Plectranthus L'Hérit. (Hahnensporn, Spornblume), Gattung aus der Familie der Labiaten. P. fruticosus L'Hérit. (Mottenkönig), vom Kap, bildet einen etwa 1 m hohen Strauch mit gegenständigen, herzförmigen Blättern und wird als Zimmerpflanze kultiviert, da er die Motten vertreiben soll.

Plectrophanes, Lerchenammer, s. Ammer.

Pléiade française, s. Plejaden.

Pleinfeld, Flecken im bayr. Regierungsbezirk Mittelfranken, Bezirksamt Weißenburg, an der Schwäbischen Rezat, Knotenpunkt der Linien München-Hof und P.-Augsburg-Buchloe der Bayrischen Staatsbahn, 394 m ü. M., ist mit Mauern umgeben, hat eine sehr alte katholische und eine neue evang. Kirche, ein Schloß, starken Hopfenbau und (1885) 1218 meist kath. Einwohner. In der Nähe das dem Fürsten Wrede gehörige alte Schloß Sandsee.

Plein pouvoir (franz., spr. pläng puwoahr), s. v. w. Plenipotenz.

Pleinzen, Fisch, s. Brasse.

Pleiocän (Pliocän), s. Tertiärformation.

Pleiochasium (griech.), eine Form des Blütenstandes (s. d., S. 81).

Pleiomer (griech.), vielgliederig, Bezeichnung eines Blütenkreises oder Blattquirls, der in der Anzahl sei-^[folgende Seite]