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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Redut Kale; Reduvĭa; Reduvĭus; Reduzieren; Reduziersalz; Reduzierventil; Red-water-tree; Redwitz; Ree

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Redut Kale - Ree

loipa (ich habe verlassen), lat. pe-puli (ich habe vertrieben), got. lai-lôt (spr. le-lōt, ich ließ) zu lêtan (lassen); aber auch in andern Verbalformen kommt diese R. vor, z. B. griech. di-dō-mi (ich gebe). – Vgl. Pott, Doppelung als eines der wichtigsten Bildungsmittel der Sprache (Lemgo 1862); R. Fritzsche, Quaestiones de reduplicatione graeca (in Curtius’ «Studien zur griech. und lat. Grammatik», Bd. 6, Lpz. 1873); C. Jacoby, Die R. im Lateinischen (Danzig 1878); E. Wölfflin, Die Gemination im Lateinischen (in den «Sitzungsberichten der Bayrischen Akademie», 1882).

Redut Kale, bei den Einheimischen Kulewi, befestigte Hafenstadt im Kreis Sugdidi des russ. Gouvernements Kutais in Transkaukasien, an der Ostküste des Schwarzen Meers und an der Mündung des Flusses Chopi, hat 620 E., Post, 1 griech. und 1 armenische Kirche. R. K. wurde Anfang des 19. Jahrh. zur Verteidigung Mingreliens gegen die Einfälle der Türken gegründet. Seine Bedeutung für den Handel hat es durch Erbauung der Häfen von Poti, Suchum Kale und Batum verloren.

Reduvĭa (lat.), der Nietnagel.

Reduvĭus, s. Kotwanze.

Reduzieren (lat.), zurückführen, einschränken u. s. w. (s. Reduktion); reduziert, heruntergekommen, ärmlich.

Reduziersalz, hydroxylamindisulfosaures Kalium. Es wird durch Fällung des entsprechenden Natriumsalzes (s. Hydroxylamin) mit Chlorkalium als ziemlich schwer lösliche Krystallmasse erhalten, liefert beim Erhitzen seiner angesäuerten Lösung Hydroxylaminsulfat und findet seiner reduzierenden Eigenschaften halber Verwendung.

Reduzierventil, Reduktionsventil, Druckregulator, ein Ventil, das in eine Dampf-, Luft- oder Gasleitung eingeschaltet wird, um an den Orten des Verbrauchs von Dampf, Luft oder Gas den Druck auf einer möglichst konstanten und zwar niedrigern Höhe zu halten als im Dampfkessel oder Luft- oder Gasbehälter. In Fig. 1 u. 2 ist ein Dampfdruckregulator in der Ansicht und im Querschnitt dargestellt. Der Stutzen a kommuniziert mit dem Kessel, der zu regulierende Raum mit dem Stutzen b. Wie ersichtlich, kann nur dann Dampf von a nach b gelangen, wenn die Öffnungen o in dem hohlen und oben verschlossenen Kolbenventil k in den obern Dampfeinlaßraum von a eintreten. Durch den in b herrschenden Druck wird der Kolben in der Höhe gehalten und drosselt den Dampf oder sperrt ihn ganz ab, wenn der Dampfdruck in b ein zu hoher wird, senkt sich jedoch sofort wieder, sobald der Druck bis an die zulässige Grenze herabgesunken ist. Durch Verstellen der auf dem Hebel c verschiebbaren Gewichte g hat man es in der Gewalt, den Druck in b auf jede beliebige Höhe einzustellen. Ein Manometer m, das mit dem Raume b in Verbindung steht, zeigt an, ob die Gewichte den richtigen Stand haben. Der Kolben k arbeitet ohne Dichtung. Das kleine Rohr d dient zur Abführung des infolge von Undichtheiten des Kolbens sich im Raume über demselben ansammelnden Dampfes oder Kondenswassers. Die R. werden in sehr verschiedener Weise ausgeführt. An Stelle der Gewichtsbelastung wird auch Federbelastung, statt des Kolbenventils auch ein Doppelsitzventil verwendet. Über die in der Gasbeleuchtung benutzten R. s. Gasregler.

^[Abb. Fig. 1.]

^[Abb. Fig. 2.]

Red-water-tree (engl., spr. redd wahter trih),

Redwitz, Oskar, Freiherr von, Dichter, aus einem vormals reichsunmittelbaren fränk. Geschlecht, geb. 28. Juni 1823 zu Lichtenau bei Ansbach, studierte in München und Erlangen die Rechte und Philosophie, seit 1849 in Bonn Philologie, wurde 1851 Professor der Ästhetik und der allgemeinen Litteraturgeschichte in Wien, zog sich aber schon 1852 auf das Gut Schellenberg bei Kaiserslautern zurück. R.’ erstes Werk, das romantisch fromme Gedicht «Amaranth» (Mainz 1849 u. ö.), fand begeisterte Aufnahme und rasche Verbreitung, allein auch Gegner. Ihm folgten «Ein Märchen» (Mainz 1850 u. ö.), «Gedichte» (ebd. 1852 u. ö.) und die Tragödie «Sieglinde» (ebd. 1854 u. ö.). Im Herbst 1854 übernahm R. seine bei Kronach gelegenen Rittergüter Schmölz und Theisenort in eigene Verwaltung. Hier schrieb er die dramat. Werke: «Thomas Morus» (Mainz 1856), «Philippine Welser», «Der Zunftmeister von Nürnberg» und «Der Doge von Venedig», von denen die beiden ersten einen durchschlagenden Erfolg hatten. Von dem Wahlkreise Kronach wurde R. zweimal in die Zweite Kammer des bayr. Abgeordnetenhauses gewählt, wo er sich der liberalen Partei anschloß. Anfang der sechziger Jahre siedelte er nach München über. Den Winter verlebte er wegen eines asthmatischen Leidens später meist in Meran. 1868 erschien R.’ erster Roman «Hermann Stark, deutsches Leben» (3 Bde., Stuttg. 1868; 2. Aufl., 6 Bde., 1873). Nach vorübergehendem Aufenthalt in Aschaffenburg, wo er 1870/71 «Das Lied vom neuen Deutschen Reich» (gegen 600 Sonette, Berl. 1871 u. ö.) dichtete, ein Werk, das edelste patriotische Begeisterung in schöner Form ausspricht, nahm R. 1872 seinen dauernden Wohnsitz in seiner Villa Schillerhof in Obermais bei Meran. Er starb, schon mehrere Jahre nervenleidend, 7. Juli 1891 in der Heilanstalt Gilgenberg bei Bayreuth. Eine Bronzebüste R.’ befindet sich in Gossensaß. R.’ fernere Werke sind das auf einer freien naturphilos. Weltanschauung beruhende epische Gedicht «Odilo» (Stuttg. 1878 u. ö.), «Ein deutsches Hausbuch» (1. bis 5. Aufl., ebd. 1883), ein episch-lyrisches Gedicht, das die Freuden und den Segen des deutschen Hauses besingt, die Romane «Haus Wartenberg» (Berl. 1884 u. ö.), «Hymen» (6. Aufl., ebd. 1886) und «Glück» (5. Aufl., ebd. 1889).

Ree, Lough-Ree (spr. lock rih), Binnensee Irlands, durch den Shannon gebildet, zwischen der Grafschaft Roscommon westlich und den Grafschaften Longford und Westmeath östlich, 27 km lang und bis 10 km breit, nimmt den River Inny auf.