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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Richet; Richmond; Richomme; Richter

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Richet - Richter.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Richards'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

maler, geb. 1833 zu Philadelphia, widmete sich im 20. Jahr der Malerei, ging 1855 nach Europa, machte Studien in Florenz, Rom und Paris und ließ sich 1856 in seiner Vaterstadt nieder, von wo er 1866 auf kurze Zeit wiederum Europa besuchte. Seine Landschaften und Küstenbilder sind von sehr poetischer Auffassung, namentlich aber von sorgfältiger Ausführung und meisterhaft in der Behandlung des Wassers; z. B. die Ölbilder: Küste von Neuengland, Hochsommer, Nachmittag im Sommer, zur Ebbezeit, Wälder im Juni, Durchfahrt bei Newport, nebeliger Tag in Nantucket und der Fluß Wissahickon; ebenso viele Aquarelle.

Richet (spr. rischäh), Léon, franz. Landschaftsmaler aus Solesmes (Nord), war in Paris Schüler von Diaz (gest. 1876), dessen landschaftlichen romantischen Stil er sich aneignete. Dahin gehören z. B. aus seinen letzten Jahren die Bilder: Weiler bei Nouvion in der Picardie, Aurora, aus dem Wald von Fontainebleau, die Grenzen von Barbison, nach dem Sturm, Partie bei Evreux und das Ährenlesen.

Richmond (spr. ríttschmönd), George, engl. Porträtmaler in Aquarell, geb. 1809, wurde schon 1824 Schüler der Akademie in London und trat nachher in Verkehr mit dem damals bereits hochbejahrten originellen William Blake, bis dieser 1827 starb. 1837 ging er nach Italien, studierte zwei Jahre lang die alten Meister in Venedig, Florenz und Rom und kehrte 1840 zu seinem Hauptfach, dem Porträt in Wasserfarben, zurück, worin er, was Modellierung, Kolorit und Arrangement betrifft, Ausgezeichnetes leistet. Zu den besten gehören: Sir Robert Harry Inglis (ganze Figur), der Bischof Selwyn von Neuseeland, der Graf Elgin, der Herzog von Buccleuch, Sir Moses Montefiore u. a. 1867 wurde er Mitglied der Londoner Akademie. - Auch sein Sohn William R. ist Maler und arbeitet als solcher in der Weise seines Lehrers Frederick Leighton in der Historie wie im romantischen Genre, z. B.: Triumphzug des Bacchus, Klage der Ariadne, die Schutzengel.

Richomme (spr. rischómm), Jules, franz. Historienmaler, geboren 9. Sept. 1818 zu ↔ Paris, Sohn des Kupferstechers Joseph Théodore R., Schüler von Drolling, debütierte 1839 mit einigen Porträten und malte nachher auch zahlreiche Bilder aus der biblischen oder legendarischen Geschichte: Abraham und Hagar (1842), die Buße des Petrus (1843), Christus erscheint dem heil. Martinus, die Heilung des Gichtbrüchigen (1853), der heil. Nikolaus rettet Matrosen (1857), Christus segnet die Kindlein (1860), Petrus von Alcantara heilt ein krankes Kind (1863, im Luxembourg), die Taufe Christi, Enthauptung Johannis des Täufers (1866) etc.; außerdem auch mehrere Genrebilder und einige Wandmalereien in der Kirche St. Severin zu Paris und in Provinzialkirchen. Er erhielt zahlreiche Medaillen und 1867 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.

Richter, 1) Adrian Ludwig, Maler, Illustrator und Radierer, geb. 28. Sept. 1803 zu Dresden, erhielt den ersten Unterricht in der Kunst von seinem Vater, dem Kupferstecher Karl August R., zeigte aber größere Neigung zur Malerei und insbesondere zur Landschaft. Schon 1820 machte er mit dem Fürsten Narischkin eine Reise durch Frankreich nach Nizza, und später eine zweite in die deutschen Alpen, auf der er Studien machte, deren Verwertung ihn 1823 in den Stand setzte, nach Italien zu gehen, wo er sich bis 1826 weiter ausbildete und seine landschaftlichen Bilder in innigen Zusammenhang mit dem Menschenleben brachte. 1838 erhielt er eine Anstellung als Zeichenlehrer bei der Porzellanfabrik in Meißen, bis er 1836 an die Akademie zu Dresden berufen wurde, wo er viele Jahre als Professor und Vorstand des Ateliers für Landschaftsmalerei wirkte. Anfangs entnahm er in seinen landschaftlichen Genrebildern die Motive aus Italien und aus den deutschen Gebirgen und dem deutschen Volksleben (fünf dieser Landschaften im Museum zu Leipzig, eine im Museum zu Dresden), bis ihn der Anblick der Illustrationen des Grafen Franz von Pocci zu dem Gebiet führte, auf dem er unerreicht dasteht. Zunächst beschränkte er sich nämlich auf die eigentliche Illustration fremder poetischen Erzeugnisse, z. B. Volks-(Anmerkung des Editors: ERGÄNZUNGSSTRICH!)

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 438.