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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Róssiter; Rößler; Roth; Rothermel; Rothstein; Röting

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Rossiter - Röting.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Rossetti'

Manier der Präraffaeliten behandelt (vgl. Millais); in den letzten Jahren aber, wo er als Schriftsteller auftrat, scheint er die Malerei aufgegeben zu haben. Die bedeutendsten seiner Bilder sind: die heil. Jungfrau vor der Geburt des Heilands (1849), die Vermählung des heil. Georg, Dantes Traum vom Tode der Beatrice, ein Weihnachtsgesang (die letzten drei in Aquarell), Venus Verticordia, Helenas Gesang u. a. Unter seinen litterarischen Arbeiten sind zu nennen: »Early Italian poets« (1861, Übersetzungen aus Dante und andern Dichtern), dasselbe als: »Dante and his circle« (1874) und eigne Gedichte (1870).

Róssiter, Charles, engl. Genremaler, geb. 1827, wandte sich erst 1850 der Kunst zu und stellte seit der Mitte der 50er Jahre eine Menge von sehr populär gewordenen Genrebildern aus, z. B.: die erste Lehrstunde (1866), der kleine Sänger (1867), il penseroso (1868), ein Hoffnungsstrahl (1870), Erinnerung an die Vergangenheit (1871), das Halsband (1872) etc.

Rößler, Ludwig Christ. von, Genremaler, geb. 1842 zu Wiesbaden, erlernte die Malerei in Karlsruhe, München und Antwerpen und zog später nach Düsseldorf, wo er sich unter der Leitung von Karl Lasch dem Genre widmete. Sein erstes bedeutendes Bild von geistvoller Auffassung und warmem Kolorit war der Maler Adrian Brouwer in seinem Atelier (1866, Museum in Wiesbaden), sodann eine weniger gelungene Scene aus dem Bauernkrieg und die aus einer geplünderten Stadt ausziehenden Landsknechte.

Roth, Christian, Bildhauer, geb. 1840 zu Nürnberg, bildete sich in seiner Vaterstadt und auf der Akademie in München aus, widmete sich als Bildhauer vorzugsweise anatomischen Studien und wirkte in diesem Fach auch als Lehrer mit großem Erfolg. So brachte er zunächst einen anatomischen Athleten mit bloßgelegten Muskeln und Sehnen und gab 1870-73 einen »Plastisch-anatomischen Atlas zum Studium des Modells und der Antike« heraus. Unter seinen übrigen meistens dem Genre angehörenden Werken sind zu nennen: der höchst ergötzliche Kampf ums Frühstück ↔ zwischen einem Knaben und einer Gans (im Besitz des Herzogs Karl Theodor von Bayern), ferner die Wacht am Rhein und mehrere treffliche Büsten, z. B. des Professors Bauernfeind, des Grafen von Pocci, des Professors v. Siebold und die besonders meisterhaften Kolossalbüsten des Prinzen Karl von Bayern, des Kriminalisten A. Feuerbach und des Kasuistikers Rud. v. Holzschuher. Er lebt als Professor in München.

Rothermel, Peter F., amerikan. Historienmaler, geb. 1817 in der Grafschaft Luzerne (Pennsylvanien), widmete sich erst mit 21 Jahren der Malerei und begann 1840 mit dem Porträt. 1856 besuchte er die Hauptkunststädte Europas und ergriff jetzt die Historienmalerei, worin er viel Geschick, aber keine große Tiefe der Auffassung und der Gedanken zeigt. Zu seinen bekanntesten Bildern gehören: die heil. Agnes (1858), Cromwell hebt den Gottesdienst in einer englischen Kirche auf, Columbus vor Isabella, de Soto entdeckt den Mississippi, die Schlacht von Gettysburg, christliche Märtyrer im Kolosseum, Amy Robsarts Fürbitte für Leicester, Macbeth bereitet sich zum Morde Duncans und die Grausamkeit des christlichen Pöbels in Alexandrien gegen die Hypatia.

Rothstein, Emil Edvard af, schwed. Architekt, geb. 1. Nov. 1821 zu Eriksund (Upland), besuchte fünf Jahre die Akademie in Stockholm, war im Baufach zugleich praktisch thätig, war eine Zeitlang, in Hamburg beim Wasserbau angestellt und studierte 1845-48 als Eleve der allgemeinen Bauschule in Berlin. Nach seiner Rückkehr wurde er in Stockholm Architekt im Oberintendanturamt und 1849 Chef der Arbeiten für den Wasserbau, in welcher Eigenschaft er zahlreiche Entwürfe für größere Bauten verfertigte. Aus diesem Amte trat er 1875 in den Ruhestand. 1871 wurde er Professor an der Akademie, Ritter des Wasa- und des Nordsternordens. Er gab heraus: »Handbuch der allgemeinen Baulehre mit besonderer Berücksichtigung der Häuserbauten« (2. Aufl. 1875).

Röting, Julius Robert, Historien- und Porträtmaler, geb. 7. Sept. 1821 zu Dresden, besuchte anfangs die Akademie

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 451.