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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Schmiechen; Schmitt; Schmitz

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Schmiechen - Schmitz.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Schmidt'

4) Konstantin, Landschaftsmaler, geb. 1817 zu Mainz, bildete sich 1837-1841 auf der Akademie in Düsseldorf aus. Seine Landschaften zeigen ein feines Gefühl für poetische Momente einfacher Naturscenen, namentlich für die Stille des Waldes, wenn sie auch in der Farbe bisweilen zu sehr zum Schwärzlichen neigen; z. B.: Hallstatt am See (1842), der Traunsee, Partie aus Chiavenna (1844), das Heidelberger Schloß (1845), Landschaft am Comer See (1846), Waldeinsamkeit, Scene nach dem Gewitter, Wald in der Mittagssonne (1850), Landschaft in Gewitterstimmung (1852).

5) Leopold, Kupferstecher, geb. 1824 zu Prag, besuchte die Akademie in Wien und war Schüler des bedeutenden Stechers Franz Stöber (gest. 1858). Seine besten Stiche sind: Bretislaus' I. Einzug in Prag mit den Reliquien des heil. Adalbert 1039, nach Chr. Ruben; das Blatt zur Säkularfeier der Geburt Mozarts, nach P. J. N. (Anmerkung des Editors: Peter Johann Nepomuk) Geiger, und Jupiter und Io, nach Correggio im Belvedere zu Wien.

6) Max, Landschaftsmaler, geb. 23. Aug. 1818 zu Berlin, Schüler der dortigen Akademie, besuchte nach absolviertem Gymnasium gleichzeitig die Ateliers von Begas, Karl Krüger und Wilhelm Schirmer. Das Ergebnis einer ersten Studienreise nach Thüringen war ein vom Berliner Kunstverein angekauftes Bild aus dem Schwarzathal. 1843 und 1844 machte er als Begleiter des Grafen Pourtalès eine Reise in den Orient, der dann andre Studienreisen nach Süddeutschland, Italien und den Ionischen Inseln folgten, so daß er bis 1855 mit Vorliebe die südliche Landschaft in romantisch-idealem Stil und klarem, harmonischem Kolorit behandelte. Seit der Mitte der 50er Jahre aber versenkte er sich auch in die Reize der nordischen Landschaft und strebte namentlich nach Erfassung idyllischer Stimmungsmomente und nach Individualität der Vegetation. Er wählte Motive aus der Mark und aus Ostpreußen, die er oft zu Kompositionen von großartigem Charakter und ergreifender Stimmung gestaltete, so z. B. die beiden Bilder der Nationalgallerie: Wald ↔ und Berg (1868) und Spreelandschaft bei schwülem Wetter (1877), ebenso: feuchter Sommertag (Museum in Köln). Im Neuen Museum malte er mehrere Wandbilder im griechischen Saal und im ägyptischen Hof. 1868 wurde er Professor der Landschaftsmalerei an der Kunstschule in Weimar, vertauschte aber schon 1872 dieses Amt mit einem gleichen an der Akademie in Königsberg, wo er neuerdings landschaftliche Bilder zur »Odyssee« für die Aula des Gymnasiums in Insterburg ausführte. Er ist Mitglied der Berliner Akademie und Inhaber zahlreicher Medaillen.

Schmiechen, Hermann, Genremaler, geb. 22. Juli 1855 zu Neumarkt in Schlesien, erhielt den ersten Unterricht vom Maler Bräuer in Breslau und ging 1874 auf die Akademie in Düsseldorf, wo er Karl Müller und v. Gebhardt zu Lehrern hatte. Anfangs malte er Porträte und widmete sich dann dem Genre, worin er bereits einige recht erfreuliche Leistungen brachte, z. B.: Nein, du bekommst ihn nicht, Spaziergang einer Dame im Park, im Mondschein und (1880) der Traum nach dem Fest.

Schmitt, Guido und Nathanael, Brüder, geboren zu Heidelberg, beide Porträtmaler. Guido S. lebt in London, wo er sich seit mehreren Jahren in der vornehmsten Gesellschaft eines glänzenden Rufs als Porträtist erfreut. Seine Begabung tritt besonders hervor im Mädchen- und Kinderporträt, bei dem oft eine gewisse Schwermut wie ein leichter Schleier über den Köpfen liegt; aber aus seinen Kindergruppen lacht stets die unbefangenste, heiterste Jugendschelmerei entgegen. 1877 vollendete er ein Gretchen am Spinnrad, schlicht und keusch in der Auffassung und von harmonischem Kolorit. In Deutschland ist er wenig bekannt. - Nathanael S., der den Winter über gewöhnlich in Rom lebt, hat einen geübten Blick für das Charakteristische, z. B.: 1875 das Porträt des Kardinals Franchi (in Rom gemalt) und 1878 das des Philosophen Kuno Fischer, das in den energischen Zügen und dem scharfen Blick den Denker ankündigt.

Schmitz, Adolf, Historienmaler, gebo-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 473.