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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Schuback; Schubert; Schubert-Soldern

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Schuback - Schubert-Soldern.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Schrotzberg'

stalten veranlaßte, die meistens nur zweifelhaften Erfolg hatten. 1839 bereiste er Oberitalien, später auch Deutschland, Belgien, Paris und London. Größeres Aufsehen als durch seine mythologischen Gestalten machte er seit Anfang der 40er Jahre durch seine Bildnisse, worin er durch ideale Auffassung und Anmut des Kolorits besonders unter der vornehmen Damenwelt sehr beliebt wurde, so daß er unzählige Frauengestalten der Höfe und der höhern Aristokratie malte. Dahin gehören: die Kaiserin Karoline Auguste (1843), die Kaiserin Elisabeth, die Herzogin Therese von Württemberg, die früh verstorbene Erzherzogin Mathilde von Österreich (die letztern drei in der Neuen Pinakothek), Kaiser Maximilian von Mejiko, der Banus Jellachich, die Fürstin Auersperg, die Gräfin Berchtold, die Gräfin d'Orsay und unzählige andre. Er ist Mitglied der Akademie in Wien und Inhaber des Franz-Josephsordens.

Schuback, Gottlieb Emil, Genremaler, geb. 28. Juni 1820 zu Hamburg, wurde dort zuerst von G. Hardorff dem Ältern unterrichtet, bildete sich 1836-42 in München unter Cornelius und Heinr. Heß und 1844-48 in Rom. Nach seiner Rückkehr malte er Genre- und Historienbilder, bis er sich 1855 in Düsseldorf niederließ, wo er, durch Jordan beeinflußt, sich fast ganz auf das Genre beschränkte, das er meistens in sehr ansprechender Weise behandelt, z. B.: Rückkehr des Wanderburschen, Wiedersehen alter Freunde, der erzählende Großvater, der bestrafte Schulknabe; doch fehlt es mitunter auch an drastischer Wirkung und dem nötigen Humor. Gänzlich verfehlt war vor kurzem sein Historienbild: Christus segnet die Kindlein.

Schubert, 1) Franz, Historienmaler und Radierer, geb. 10. Nov. 1806 zu Dessau, bildete sich zunächst unter dem dortigen Hofmaler Beck, dann in Dresden und seit 1829 in München unter Cornelius und Schnorr, wo er sich vorzugsweise der religiösen Historie widmete. 1833 und 1834 war er in Florenz und in Rom, wo er das ihn in weitern Kreisen bekannt machende Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus malte ↔ und die Fresken Raffaels aus dem Leben der Psyche in der Farnesina zeichnete und auf 25 Blättern radierte. Erst 1839 kehrte er aus Italien zurück, ließ sich in seiner Vaterstadt nieder, von wo er 1850 nach Berlin übersiedelte und dort seine Thätigkeit bis in die neueste Zeit fortsetzte. Von seinen frühern Bildern strengen Stils sind außer dem genannten zu erwähnen: Jakob und Rahel am Brunnen, die Speisung des Volks in der Wüste, Adam und Eva nach dem Sündenfall (1848); dazu kommt als erstes in Berlin gemaltes Bild der Salomonische Urteilsspruch für den Saal des Schwurgerichts in Dessau (1853), der wegen der treffenden Charakteristik ungeteilten Beifall fand; ferner: eine Grablegung Christi, eine Auferstehung (Schloßkirche in Dessau und Kirche in Staßfurt), Christus am Ölberg (mehrmals), Manoahs und seines Weibes Opfer durch den Engel des Herrn (1872), Hagar und Ismael, St. Petrus und Tabea u. a.; dazu in jüngster Zeit auch italienische Landschaften.

2) Hermann, Bildhauer, geboren zu Dessau, Bruder des vorigen, bildete sich auf der Akademie in München und zog 1859 nach Rom, wo er mit geringen Unterbrechungen geblieben ist. Zu seinen schönsten dort entstandenen Werken gehören: das Relief der Grablegung Christi, die Reliefs in der Petrikirche in Hamburg, der zum Andenken an die Wiedervereinigung der anhaltischen Länder unter Einem Fürsten 1867 errichtete kolossale Brunnen in Dessau mit den überlebensgroßen Figuren von vier dessauischen Fürsten, vier weiblichen Figuren der anhaltischen Fürstentümer und vier Reliefs historischen Inhalts (Zinkguß); dazu kommen die höchst anmutige Statue einer Frau von der Insel Capri sowie mehrere Statuetten und Büsten.

Schubert-Soldern, Victor von, Genre- und Porträtmaler, geb. 15. Aug. 1834 zu Prag, begab sich 1857 nach Düsseldorf, wo er Schüler von Leutze war, ging dann (1860-61) auf die Akademie in Antwerpen und war 1861 und 1862 Schüler von Cogniet. 1863-66 hielt er sich in Italien und vorzugsweise in Rom

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 480.