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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Simmons; Simonetti; Simonis; Simonsen; Sinkel

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Simmons - Sinkel.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Simmler'

dem Weg zur Jagd (1869), ein Sturz vom Felsen, die trefflich charakterisierten Wilddiebe, der erschossene Wilddieb in Gegenwart seiner Kinder und Auf dem Wechsel (1880); hin und wieder auch Bildnisse, z. B. das des Schauspieldirektors Friedrich Haase als Hamlet.

Simmons (spr. ssímmöns), 1) Franklin, amerikan. Bildhauer, geb. 1841 im Staat Maine, begann, mit großem Kunsttalent begabt, schon früh das Zeichnen und Modellieren, ging nach Washington und erwarb durch Anfertigung von Porträtbüsten so viel, daß er 1867 nach Rom gehen konnte, wo er eine Statue von Roger Williams für das Kapitol in Washington und mehrere ideale Bildwerke schuf, darunter auch eine höchst charakteristische, aber in zu reichem Gewand erscheinende Jochebed mit dem Mosesknäblein auf dem Schoß; sodann ein Denkmal für die im amerikanischen Bürgerkrieg Gefallenen und eine ideale Statue des Gelobten Landes.

2) William Henry, engl. Kupferstecher, geb. 11. Juni 1811 zu London, lernte in der Anstalt der Brüder Edward und William Finden und erhielt 1833 die große silberne Medaille. Von seinen im Ausdruck und in der Beleuchtung sehr wahrheitstreuen Stichen sind die bedeutendsten: schachmatt, nach F. Stone; der geächtete Royalist, Rosalinde und Clelia, beide nach Millais; das Licht der Welt, nach Holman Hunt; das gebrochene Gelübde, nach Philip Calderon; Noahs Opfer, nach Maclise; der kranke Affe, nach Landseer; die Vermählung des Prinzen von Wales, nach Frith, und andre nach englischen Malern.

Simonetti, Cav. Attilio, ital. Genremaler, Schüler von Fortuny, zeichnet und malt geistreiche Genrebilder von hübscher Erfindung, wenn auch manchmal zu bunt im Kolorit, z. B.: die erste Fabel, nach dem Ball (1876), die Via Giuseppe Mancinelli in Palazzolo (1878), eine Proklamation vor dem Pantheon. Er ist Professor in Neapel.

Simonis, Eugène, belg. Bildhauer, geb. 1810 zu Lüttich, machte seine ersten Studien in der dortigen Zeichenschule und ging 1829 nach Rom, wo er Schüler von Kessel und Carlo Finelli wurde. Er kehrte ↔ 1836 zurück, wurde Professor an der Akademie in Lüttich, ließ sich aber bald nachher in Brüssel nieder, wo er 1863 Direktor der Akademie wurde. Außer einer Reihe von idealen und Genrebildwerken, z. B.: Bacchus einen Tiger liebkosend, ein kämpfender Held, Statue der Unschuld u. a., deren Lebendigkeit in Ausdruck und Bewegung gerühmt wird, ist sein in jeder Hinsicht lobenswertes Hauptwerk die kolossale eherne Reiterstatue Gottfrieds von Bouillon auf der Place Royale zu Brüssel (1848). Nachher schuf er noch das 1866 enthüllte Standbild des Geologen André Dumont (gest. 1857) in Lüttich, das des Philipp Marius und in Mons das des Königs Leopold I. (1877). Er ist Offizier des Leopoldsordens.

Simonsen, Niels, dän. Maler, geb. 10. Dez. 1807 zu Kopenhagen, kam 1823 auf die dortige Akademie, wo er anfangs die Malerei betrieb, aber bald zur Bildhauerkunst überging und 1827 in die Modellschule eintrat. Nach mehreren glücklichen Erfolgen mit Büsten und Reliefs fiel er bei der Bewerbung um die große goldne Medaille durch, kehrte deshalb zur Malerei zurück, ging 1833 nach München, machte mehrere Ausflüge nach Tirol und Oberitalien und 1839 eine Reise nach Algier, die ihm Veranlassung zu zahlreichen Bildern bot und ihn später ganz zur Malerei der Seegefechte führte, worin er ein trefflicher Meister ist. 1845 kehrte er zu bleibendem Aufenthalt nach Kopenhagen zurück und entnahm aus dem Krieg in Schleswig den Stoff zu mehreren seiner Hauptbilder. Es sind: (1849) das Bivouak nach der Schlacht bei Schleswig (im Schloß Christiansborg), die Schlachten bei Fredericia, bei Idstedt und ähnliche Kämpfe. Ebenso gewährte ihm der Krieg 1864 reiche Ausbeute, z. B.: Scene aus der Schlacht bei Düppel und aus dem Gefecht bei Sankelmark. Außerdem schuf er auch einige Altarbilder. Er ist Professor an der Akademie in Kopenhagen, Ritter des Danebrogsordens (1852) und Mitglied der Akademien in München, Kopenhagen und Stockholm.

Sinkel, Henricus Johannes, Historien- und Porträtmaler, geb. 1835 zu Almelo (Holland), besuchte die Akademie

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 493.