Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

208

Squaws - Srirangapattan

weiter ins Innere zogen und Niederlassungen in Gegenden gründeten, wohin man auf dem gewöhnlichen Kolonisationswege erst weit später vorgedrungen wäre. Es wurde daher frühzeitig in Vorschlag gebracht, die S. durch sog. Vorkaufsgesetze in dem Besitz der occupierten Ländereien zu schützen, wobei man von dem Grundsatze ausging, daß die auf Urbarmachung des Bodens verwendete Mühe und Arbeit schon an sich einem darauf verwandten Kapital gleichkomme. Seit dem 1862 erlassenen Heimstättengesetz (s. d.) haben die auf die S. bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen nur noch Bedeutung für die Geltendmachung der Rechte seitens der Privateigentümer.

Squaws (spr. skwahs), die Frauen der nordamerik. Indianer.

Squier (spr. skweiĕr), Ephraim George, amerik. Reisender und Altertumsforscher, geb. 17. Juni 1821 zu Bethlehem im Staate Neuyork, untersuchte mit Davis die alten Denkmäler im Mississippithal, wurde 1849 Geschäftsträger der Vereinigten Staaten in Guatemala und Nicaragua, wo er mit Erfolg den Versuchen der Engländer, die Grenzen ihres Schutzgebietes Mosquitia auf Kosten Nicaraguas auszudehnen, entgegentrat. Von 1863 bis 1864 war S. Kommissar der Union in Peru und wurde 1871 Präsident des Anthropological Institute in Neuyork, wo er 17. April 1888 starb. Er veröffentlichte u. a.: "The ancients monuments of the Mississippi Valley" (Washington 1848), "Sketches of travels in Nicaragua" (Neuyork 1851), "Nicaragua, its people, scenery and monuments" (2 Bde., Neuyork und Lond. 1852), "Aboriginal monuments of the State of New York" (Washington 1851), "Antiquities of the State of New York" (Buffalo 1851), "Notes on Central America" (Neuyork 1854), "Waikna, or adventures on the Moskito shore" (ebd. 1855), "The States of Central America" (ebd. 1857), "Report of the survey of the Honduras Interoceanic Railway" (Lond. 1859), "Tropical fibres and their economical extraction" (Neuyork 1861), "Honduras, descriptive, historical and statistical" (1870), "Peru: Incidents of travel and exploration in the land of the Incas" (1876; deutsch Lpz. 1883).

Squifati, s. Skyphati.

Squille, s. Urginea.

Squilliden, s. Heuschreckenkrebse.

Squire (spr. skweir), s. Esquire.

S. r., Abkürzung für salva ratificatione (lat., mit Vorbehalt der Genehmigung), oder für salva remissione (lat., vorbehaltlich der Rücksendung), oder ür ^[richtig: für] sub rubro (lat., unter der Rubrik).

Sr, chem. Zeichen für Strontium (s. d.).

Sr., Abkürzung für Sieur (Herr, s. Seigneur).

Srbi (Einzahl Srbin), einheimischer Name der Serben (s. d.).

Srbija, einheimischer Name von Serbien (s. d.).

Sredec (spr. -dez), bulgar. Name von Sofia in Bulgarien.

Sredne-Kolymsk (Mittel-Kolymsk), Bezirksstadt im Bezirk Kolymsk (s. d.) des russ.-sibir. Gebietes Jakutsk, links am mittlern Lauf der Kolyma, hat 492 E., Kirche und 53 Holzhäuser. 265 km südlich von S., am Oberlauf der Kolyma, liegt das Dorf Werchne-Kolymsk (Ober-Kolymsk) und 560 km nördlich von S. auf einer Insel im Unterlauf der Kolyma, 130 km vor ihrer Mündung ins Eismeer, Nishne-Kolymsk (Nieder-Kolymsk), ein befestigtes Dorf mit 192 E., Kirche, 43 Höfen, Fischerei und dreimaliger Postverbindung im Jahre.

Srěm, kroat. Komitat, s. Syrmien.

S. R. I., Abkürzung für Sanctum Romanum Imperium (lat., das Heilige Römische Reich).

Srihatta, engl. Sylhet, Distrikt in Assam in Britisch-Ostindien, begrenzt im 3t. von den Khasi- und Dschaintiabergen, im O. von Katschar, im S. durch den Staat Tripura und den Distrikt Tripura, im W. von dem Distrikt Maimansing, umfaßt (1891) auf 14 022 qkm 2 154 593 E., darunter 1 123 984 Mohammedaner, 1 016 068 Hindu, 13 818 Geistergläublge, 643 Christen. Es ist eine äußerst fruchtbare Alluvialebene und besteht aus den Thälern des Barak und seines Nebenflusses Surma, die nach W. hin in die Ebene von Niederbengalen übergehen. - Die Stadt S., am Nordufer des Surma, zählt (1891) 14 027 E., zur Hälfte Hindu. Sie ist Mittelpunkt des Flußhandels in Assam.

Srinagar ("heilige Stadt"), auch Suradschnagar (sanskr. Sūrjanagar, d. h. Sonnenstadt), öfters auch Kaschmir genannt, Hauptstadt der Provinz Kaschmir im Reiche Kaschmir und Dschamu (s. Kaschmir) und Sommerresidenz des Maharadscha, unter 34° 5½' nördl. Br. und 74° 51' östl. L., im herrlichen Thale von Kaschmir am Ufer des Dschihlam, der hier 80 m breit die Stadt in 2 durch 7 Brücken verbundene Hälften teilt; auch verschiedene Kanäle durchschneiden die Stadt. S. liegt 1608 m ü. d. M. und ist von sumpfigen Niederungen umgeben, die das Klima ungesund machen. Die Bevölkerung beträgt (1891) 118 960, darunter 26 069 Hindu; fast alle übrigen Einwohner sind Mohammedaner. S. besitzt hölzerne Häuser in engen und schmutzigen Straßen, die oft von Feuersbrünsten heimgesucht werden, einen großen Bazar (im Maharadsch-gandsch), eine schnurgerade Pappelallee, einen 76 m hohen Festungsberg (Hari-Parbat) im Norden, dessen Spitze ein Fort einnimmt, ferner ein Fort und den Palast auf dem Scher Garhi (Tigerburg), eine Dschami Masdschid (große Moschee), ein vierseitiges Gebäude mit offenem Hof in der Mitte und zahlreiche Gärten. Der Dal, d. i. der See an der Nordostseite von S., auf dem die "schwimmenden Gärten" treiben, ist von Moore in seinem "Lalla Rookh" besungen, und der Lustgarten Schalimar-Bagh ist der Schauplatz seines "Light of the Harem". - (S. auch Garhwal.)

Srirampur (engl. Serampore), Stadt im Distrikt Hugli in der Division Bardwan in Bengalen, liegt nördlich von Kalkutta, auf dem rechten Ufer des Hugli, gegenüber Barrackpur, an der Eisenbahn Haura-Bardwan, hat europ. Ansehen und zählt (1891) 35 952 E., darunter 30 181 Hindu, 5455 Mohammedaner und 304 Christen. Früher unter dem Namen Frederiksnagar zu Dänemark gehörend, gelangte S. 22. Febr. 1845 durch Kauf mit andern dän. Niederlassungen in Ostindien an die Englisch-Ostindische Compagnie. S. ist durch die seit 1799 daselbst blühende Missionsanstalt engl. Baptisten berühmt geworden und hat Papierfabrikation.

Srirangam, Stadt bei Trichinopoly (s. d.) in Ostindien.

Srirangapattan (Srirangapattam, Serangepatam, Seringapatam), befestigte Stadt in dem Vasallenstaat Maisur in Britisch Ostindien, bis 1800 Residenzstadt des Radscha von Maisur (s. d. und Bangalur), in ungesunder Lage, an der