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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Stammel; Stang; Stanger; Stanhope; Starkenborgh

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Stammel - Starkenborgh.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Stallaert'

(Brabant), besuchte die Akademie in Brüssel, wo er Schüler von Navez wurde und 1848 den Preis für Rom erhielt. Er verweilte dann vier Jahre in Italien, Frankreich und Deutschland. Die Gegenstände seiner in edlem antiken Stil mit großer Anmut behandelten Bilder sind meistens dem klassischen Altertum entnommen, z. B.: der Tod der Dido (Museum in Brüssel), der Keller des Diomedes (1862), Odysseus (1863), Medea, die den Manen des Achilleus geopferte Polyxena (Museum in Gent) u. a. Im Palast des Grafen von Flandern malte er dekorative Plafondbilder und (1873 und 1874) in der Nationalbank zu Brüssel die vier Himmelsgegenden, die Elemente und Götter. Er erhielt Medaillen in Brüssel, Wien und Philadelphia, wurde Ritter des Leopoldsordens und 1865 Professor an der Akademie in Brüssel.

Stammel, Eberhard, Genremaler, geb. 1832 zu Düren, bildete sich auf der Akademie in Düsseldorf unter Karl Sohn und trat zuerst mit einem Historienbild aus Cromwells Leben auf. Dann machte er Studienreisen nach Antwerpen, Paris und München und nahm 1859 seinen Wohnsitz in Düsseldorf, wo er sich dem Genre zuwandte und hierin manche Bilder von guter Charakteristik, aber bisweilen etwas harter, trockner Farbe brachte, z. B.: der Morgen nach dem Gelage, Kavalier und Wucherer, das Herrenstübchen, Kunstkritik auf der Studienreise, Morgensonne, der Leichenbitter etc.

Stang, Rudolf, Kupferstecher, geb. 26. Nov. 1831 zu Düsseldorf, war 1845 bis 1857 Schüler der dortigen Akademie unter Jos. Keller, unter dessen Leitung er mehrere gelungene Stiche für den Verein zur Verbreitung religiöser Bilder brachte. Sein erster selbständiger Stich war die Verkündigung Mariä, nach Degers Fresko in Stolzenfels; sodann folgten: Christus am Kreuz, nach Guffens; Goethes Muse, Eugenie und Mignon, nach Kaulbach (zu Goethes »Frauengestalten«); sein verschieden beurteiltes Hauptblatt: das Sposalizio, nach Raffael (1873), für dessen Zeichnung er sich längere Zeit in Mailand aufhielt, und ein Fellahmädchen, ↔ nach Landelle. Im Entstehen ist noch das Abendmahl, nach Leonardo da Vinci.

Stanger, Alois, Medailleur und Bildhauer, geb. 1836 zu München, erlernte anfangs das Gravieren, wurde Schüler der dortigen Akademie und trat 1857 in das Atelier Widnmanns. Seinem Debüt (1859): Bacchus lehrt den Amor trinken (Relief), das eine silberne Medaille erhielt, folgte 1860 der Raub des Hylas, der ihm ein Reisestipendium nach Paris eintrug. Nachdem er einige sehr gerühmte Porträtmedaillons bekannter Münchener Maler gebracht hatte, nahm er Unterricht bei dem Medailleur Dantzell in München und schuf mehrere Stempel zu Porträtmedaillen. Nach Paris zurückgekehrt, widmete er sich mit Eifer dem Studium der mittelalterlichen Stempelschneidekunst, schnitt als Revers zu einer Preismedaille der Akademie: die Kunst vom Pegasus zu den Sternen getragen und mehrere nicht nur formvollendete, sondern auch trefflich charakterisierte Porträtmedaillons, z. B.: Liebig, Graf von Berchem, Ad. v. Schlagintweit, v. Martius (1864) u. a. 1864 folgte er einem Ruf nach Dresden als königlich sächsischer Münzmedailleur.

Stanhope (spr. sstänhohp), Spencer, einer der Präraffaeliten unter den englischen Historienmalern, der seit dem Anfang der 60er Jahre in der Londoner Akademie ausstellt und sehr geschätzt wird; z. B.: Flucht nach Ägypten (1862), Rispah (1864), die Fußstapfen der Herde (1868), Raub der Proserpina, und unter den spätern (großenteils in der Grosvenor-Gallerie befindlich) vornehmlich: die Versuchung der Eva, an den Ufern des Styx (1877), Amor und Psyche und die Wasserschleuse.

Starkenborgh, Jacobus Nicolas, Baron Tjarda van, holländ. Landschaftsmaler, geb. 1822 zu Wehe (Gröningen), bildete sich ohne Lehrer durch das Studium der alten holländischen Meister, ging 1849 nach Nordamerika, dessen Naturschönheiten ihn zur Landschaft führten, nahm 1852 seinen Wohnsitz in Düsseldorf und machte von da Studienreisen nach Thüringen sowie nach der Schweiz und

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 503.