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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Suchodolski; Suhrlandt; Süs; Sußmann-Hellborn

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Suchodolski - Sußmann-Hellborn.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Stürmer'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)

den Arkaden des Hofgartens: der Einsturz der Innbrücke bei Mühldorf mit den darüber fliehenden Böhmen und die Erstürmung Belgrads durch Max Emanuel waren. Nachdem er dann 1841 seinem Meister Cornelius nach Berlin gefolgt war und sich wieder in München bei dessen Fresken in der Ludwigskirche beteiligt hatte, malte er in Berlin noch mehrere der Fresken in der Vorhalle des (Alten) Museums nach Cornelius' Entwürfen, nach eignen Entwürfen einige von den Thaten des Herkules und Theseus. Er nahm auch teil an der Ausschmückung der Schloßkapelle. Mit einigen spätern historischen Staffeleibildern hatte er kein Glück. Sein letztes Bild war 1872 ein Autodafee der spanischen Inquisition. Er starb im März 1881.

2) Ludw. Wilhelm, Bildhauer, geb. 1812 zu Berlin, Bruder des vorigen, Schüler der dortigen Akademie unter Ludw. Wilh. Wichmann und später unter Schwanthaler in München. Eins seiner ersten Werke war eine Reihe von Statuetten preußischer Regenten für das Schloß in Königsberg und bald nachher (1847) die kolossalen Erzstatuen des dortigen neuen Königsthors: Ottokar von Böhmen als Erbauer der Stadt, Albrecht, der Stifter der Universität, und Friedrich I. von Preußen. Unter seinen spätern Werken sind hervorzuheben: die Kolossalstatue des Herzogs Albrecht in der Erziehungsanstalt zu Rastenburg, zwei kolossale Sandsteinstatuen am Friedländer Thor in Königsberg, vier Statuen in den Nischen zwischen den Strebepfeilern des Universitätsdenkmals in Greifswald, die Sandsteinstatue des Großen Kurfürsten auf dessen Denkmal bei Putbus, die reizende Gruppe der Italia mit dem Fischerknaben an der Berliner Börse (1860) und die allegorischen Statuen der Industrie und der Schiffahrt auf dem Dach des kaiserlichen Schlosses.

Suchodolski, Zdrislaw von, Genremaler in Dresden, machte sich in den letzten Jahren einen Namen durch einige poetisch gedachte Bilder von tiefem Gefühl und edler Stimmung, unter denen am meisten gerühmt wird: die Bestattung eines Mönchs, stimmungsvoll, aber in zu großen Dimensionen ausgeführt. ↔

Suhrlandt, 1) Karl, Tiermaler, geboren zu Schwerin, Sohn und Schüler des Porträtmalers Rudolf S. (gest. 1862), ging nach Paris, wo er sich unter Ary Scheffer ausbildete und sich der Darstellung der Tierwelt widmete, in der er eine große Lebendigkeit und häufig einen gesunden Humor entwickelt. Er machte deshalb längere Reisen in Rußland, war vorzugsweise vom russischen Hof beschäftigt, wurde Mitglied der Akademie in Petersburg und malte zahlreiche Bilder aus dem dortigen Leben, in denen die Tiere die Hauptsache sind, z. B.: russische Pferdehändler, Ochsenhändler, Schmuggler an der russischen Grenze, ausgetriebene Kuhherde (1874), ein betrunkener Bauer mit seinem Dreigespann u. a. 1870 malte er in Schwerin für das Offizierkorps des 13. russischen Ulanenregiments ein großes Bild, das die Truppen auf dem Marsch vorstellt. Zwei Jagdstücke von ihm befinden sich in der Gallerie zu Schwerin, wo er 1874 Professor wurde.

2) Pauline, Schwester des vorigen, s. Soltau.

Süs, Gustav, Genre- und Tiermaler, geb. 1823 zu Rumbeck bei Rinteln an der Weser, war 1850 und 1851 Schüler der Akademie in Düsseldorf und arbeitete dann in seinem eignen dortigen Atelier. Er begann mit kleinern Darstellungen gemütlichen Inhalts, besonders aus der Kinderwelt, von denen viele durch Lithographie verbreitet wurden, z. B.: Swinegels Reiseabenteuer, der Kinderhimmel u. a. Allmählich aber ging er immer mehr zur Darstellung des Federviehs und insbesondere der Hühner über, die er mit ungemeiner Naturtreue, oft mit reizendem Humor in den verschiedensten Situationen darstellt, z. B.: der erste Gedanke und neuerdings das im Gedanken damit verwandte Bildchen: ein großes Ereignis, d. h. feierlicher Empfang eines eben gebornen Hühnchens; ebenso: die Stalltragödie, der Patientenbesuch u. a.

Sußmann-Hellborn, Louis, Bildhauer, geb. 20. März 1828 zu Berlin, war dort fünf Jahre Schüler von Wredow, ging 1852 nach Rom, wo er bis 1856 die alten Meister studierte, machte sodann

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 513.