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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Trichon; Triebel; Tritschler; Trossin; Trübner

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Trichon - Trübner.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Trenkwald'

demischen Gymnasiums zu Wien (die Kirchenväter) und in der neuen Kirche zu Karolinenthal bei Prag sowie das große Bild aus der Profangeschichte: Leopolds des Glorreichen Heimkehr vom Kreuzzug, das, wie die meisten seiner Werke, von großartiger Komposition, aber koloristisch ziemlich schwach ist; dazu später noch eine Verklärung Christi für das Taborberg-Kloster und die reizenden neun Bleistiftzeichnungen aus dem Leben der heil. Ottilie. Er ist Mitglied der Wiener Akademie u. Ritter des päpstlichen Gregoriusordens.

Trichon (spr. trischóng), François Auguste, franz. Formschneider, geb. 1. Nov. 1814 zu Paris, ergriff anfangs den Kaufmannsstand, widmete sich von 1835 an der Kunst unter dem Maler Monvoisin und arbeitet seitdem für zahlreiche litterarische Werke, z. B.: »Das malerische Spanien«, »Die Geschichte der Maler«, die »Reise um die Welt«, das »Journal pour tous«, für die »Bibliothèque des chemins de fer«, für Ausgaben von Dante, Lafontaine etc. Mit großem Erfolg leitet er seit 1865 eine Schule der Holzschneidekunst für Mädchen.

Triebel, Karl, Landschaftsmaler, geb. 1823 zu Dessau, wo er anfangs Schüler des Hofmalers Beck war, bis er 1842 nach Berlin kam und sich in den Ateliers von Karl Schulz (»Jagd-Schulz«), Krause und Biermann weiter ausbildete. Er bereiste zu wiederholten Malen Oberbayern, Tirol und die Schweiz und nimmt aus diesen Gebirgsgegenden gewöhnlich seine Motive, die eine Zeitlang an einem verschwommenen, unangenehm violetten Kolorit litten, von dem er sich später frei machte. Zu den besten seiner Landschaften zählt man: die Gotthardthäler (1860), am Hintersee in der Ramsau, der Hohe Göll, Alpensee mit einer Sennhütte, mehrere Harzlandschaften, darunter auch als sein Meisterwerk eine Partie aus dem Mühlenthal bei Wernigerode.

Tritschler, Alexander von, Architekt, geb. 10. Febr. 1828 zu Biberach (Württemberg), war Schüler des Polytechnikums in Stuttgart, wurde zunächst beim Bau der Eisenbahnen beschäftigt und Inspektor der Hochbauten derselben, bis ↔ er 1860 Professor am genannten Polytechnikum wurde. Seine bedeutendsten Bauten sind in Stuttgart: die Post, die Realschule, die Hypothekenbank und ein Flügel des von Egle erbauten Polytechnikums. Er ist Oberbaurat und Ritter des Ordens der württembergischen Krone.

Trossin, Robert, Kupferstecher, geb. 14. Mai 1820 zu Bromberg, widmete sich seinem Fach in Berlin unter Buchhorn (1835-44) und unter Mandel (1844-1846). Schon seine erste größere Arbeit, italienischer Fischerknabe (nach Magnus, 1846), zeigte eine gediegene Technik, die sich dann in den folgenden Blättern zu einer immer größern Meisterschaft ausbildete. Bereits 1850 zur Leitung der Kupferstecherschule nach Königsberg berufen, brachte er seitdem als seine Hauptblätter: Jephthas Tochter, nach Jul. Schrader (1859); der betende Mönch am Sarg Heinrichs IV., nach Lessing; das Dilettantenquartett, nach Hiddemann (1868); Sonntagsnachmittag in einem schwäbischen Dorf, nach Vautier; Morgengruß, nach Karl Becker; Viehstück, nach Voltz; die Mater dolorosa, nach Guido Reni; Vision des heil. Antonius von Padua, nach Murillo; die Venetianerin, nach Savoldo (die letztern drei im Berliner Museum), und mehrere Bildnisse. Er ist Ritter mehrerer Orden und seit 1862 Ehrenprofessor der Akademie zu Turin.

Trübner, Heinrich Wilhelm, Genre- und Historienmaler, geb. 3. Febr. 1851 zu Heidelberg, bildete sich unter Leibl in München, machte Studienreisen in Italien, Holland und Belgien, arbeitete ein Jahr in Stuttgart unter Canon und ließ sich in München nieder. Seine Bilder von entschieden naturalistischer Richtung zeigen eine große koloristische Begabung, aber eine übertriebene Neigung zum Häßlichen, oft Zeichnungsfehler und eine manierierte Technik; so seine Genrebilder: raufende Knaben, die Tischlerwerkstätte, und seine mythologischen: Kampf zwischen Kentauren und Lapithen, Kampf zwischen Olympiern und Giganten; ganz neuerdings (in Düsseldorf 1880): der Kreis der Liebenden aus dem fünften Gesang von Dantes »Hölle« und das in der Zeichnung man-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 527.