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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Vallet; Vanutelli; Varin; Varni; Varonne

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Vallet - Varonne.

V.

Vallet (spr. walläh), Emile, franz. Landschaftsmaler, geb. 24. Nov. 1834 zu Riom (Puy de Dôme), malt größtenteils aus Frankreich entlehnte Landschaften von reicher, anziehender Komposition, aber etwas glattem Kolorit, z. B.: aus der Umgegend von Mérignac (1875), Ufer der Leyre bei Biganos (1876) und Erinnerung an den April (1877).

Vanutelli, Scipione, Cavaliere, ital. Genremaler, geboren zu Rom, machte seine Studien bei Wurzinger in Wien und später in Paris, wo Heilbuth einen bedeutenden Einfluß auf seine Entwickelung ausübte. Dort erhielt er 1867 für sein Bild: Karneval in Venedig die zweite Medaille. Seine Bilder in der Art der spanischen Schule zeichnen sich durch treffliche Auffassung, hohen Schwung und technische Vollendung aus, z. B.: Gabrielle d'Estrées, ein italienischer Tanz, die Nacht, eine angenehme Lektüre, Prozession in Venedig.

Varin (spr. waräng), 1) Pierre Adolphe, franz. Kupferstecher, geb. 24. Mai 1821 zu Châlons sur Marne, kam 1834 nach Paris, wurde Schüler von Rouargue dem Ältern und der École des beaux-arts und lernte im Atelier des Malers Monvoisin. Seit 1844 stellte er zahlreiche sehr geschätzte Stiche in gemischter Manier, teils nach eignen Kompositionen, teils nach andern Meistern, aus, z. B.: die überraschten Liebenden (1853), antike Statuen (1867), Krieger des 15. Jahrh., Gallerie des Hôtel Lauzun (1874, Radierung), Robert Lamennais (Stifter der Brüder von Ploërmel), Buenos Ayres und Carácas (nach den Statuen von Moreau, 1876), die vier Jahreszeiten (nach den Statuen desselben, 1878) u. a.

2) Pierre Amédée, franz. Kupferstecher, geb. 21. Sept. 1818 zu Châlons sur Marne, Bruder des vorigen und des folgenden, Schüler von Monvoisin, brachte eine bedeutende Zahl von Blättern nach Ölbildern und Zeichnungen, namentlich nach Hipp. Bellangé, Ch. und Ed. Girardet, Lenfant de Metz, Compte-Calix, A. ↔ de Neuville und Leroux und gab heraus: »Les papillons« (1852), im Geschmack der satirischen Zeichnungen Grandvilles; die »Drôleries végétales« (1852); ferner »L'architecture pittoresque en Suisse« (1862) und »Costumes nationaux de la Suisse«.

3) Eugène Napoléon, franz. Kupferstecher, Bruder und Schüler der beiden vorigen, geb. 15. Febr. 1831 zu Epernay, besuchte die École des beaux-arts, stach eine große Anzahl von Blättern nach Rembrandt, Ed. Hamman, Charles Müller, Anker, Michetti, Bouguereau, Cot und Brion und versuchte sich in der Porzellanmalerei. Für seine Stiche erhielt er mehrere Medaillen.

Varni, Santo, ital. Bildhauer, geboren zu Genua, besonders hervorragend in monumentalen Porträtstatuen. Er lernte anfangs bei einem Holzbildhauer, besuchte die Akademie seiner Vaterstadt und das Atelier des Bildhauers Bartol. Carrea, ging später nach Florenz, wo er unter Bartolinis Leitung nach der Antike studierte, bereiste das übrige Italien und ließ sich in Genua nieder, wo er Professor an der Akademie wurde. Unter seinen zahlreichen Werken sind zu nennen: das Denkmal des Marchese Donghi (in Staglieno bei Genua), des Marchese Lomellini, das der Familie Cattanei mit der sitzenden Gestalt des Heilands und den Figuren Johannis des Täufers und St. Matthäus', das Denkmal Luigi Caninas in Santa Croce zu Florenz, Rossinis im Campo Santo zu Pisa, Emanuele Filibertos im Schloß zu Turin, andre im Hospital zu Genua etc. Er ist Inhaber des Mauritiusordens und Mitglied mehrerer italienischen Akademien.

Varonne (spr. warónn), Johann, Landschaftsmaler, geb. 1832 zu Bellinzona, besuchte die Akademie in Wien und das Atelier von Höger (gest. 1877) und machte dann viele Studienreisen in den österreichischen Gebirgen, aus denen er die Motive seiner recht ansprechenden, aber nicht häufig auftretenden Landschaften entlehnt,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 531.